War Emma Watson in "Die Schöne und das Biest" besser als Hugh Jackman in "Logan"? Und welche Szene war rührender: Hodors Tod in der Serie "Game of Thrones" oder die Mutter-Sohn-Szene aus dem Film "Moonlight"?
Fragen, die sich bisher nicht stellten: Die Darsteller bei Oscar, Emmy und Co. waren fein säuberlich nach Männlein und Weiblein getrennt. Und bei den Golden Globes traten niemals Filme und Serien gemeinsam in einer Kategorie an.
Doch damit ist jetzt Schluss, MTV schleift mit seinem neugestalteten Preis die alten Trennungen. Bisher verlieh der Musiksender den MTV Movie Award, dieses Jahr sind zum ersten Mal auch Serien und TV Shows vertreten, folglich lautet der neue Titel MTV Movie & TV Awards.
Das MTV auf die steigende Bedeutung von Serien reagiert ist nur folgerichtig. Revolutionär ist jedoch eine andere Neuerung: Schauspielerinnen und Schauspieler treten in einer einzigen Kategorie gemeinsam an. Ein Novum in der Geschichte größerer Filmpreise.
Nominiert als beste Filmdarsteller sind Daniel Kaluuya (Get Out), Emma Watson (Die Schöne und das Biest), Hailee Steinfeld (The Edge of Seventeen), Hugh Jackman (Logan), James McAvoy (Split) und Taraji P. Henson (Hidden Figures).
Bei den TV-Darstellern sind im Rennen: Donald Glover (Atlanta), Emilia Clarke (Game of Thrones)
Gina Rodriguez (Jane the Virgin), Jeffrey Dean Morgan - (The Walking Dead)
Mandy Moore - (This Is Us)
Millie Bobby Brown - (Stranger Things)
Film und Serien sind also noch getrennt, aber nicht in allen Kategorien: Beim besten Helden, Schurken, Kuss und in der neu geschaffen Kategorie "Bester Kampf gegen das System" sind sowohl Filme als auch Serien im Rennen. In der Sparte "Bestes Duo" treten sogar die Jurymitglieder aus "The Voice", Adam Levine und Blake Shelton, gegen Paare aus Film und Serie an.
Die "Vermischung" von Film und Serie in den kleineren, spielerischen Kategorien wie Bester Kuss oder bester Tränenzieher macht durchaus Sinn, schließlich kommt es bei einzelnen Szenen nicht darauf an, ob sie aus 90-minütigen Filmen oder 10-staffeligen Serien kommen. Filme und Serien grundsätzlich nicht vollständig vergleichbar machen zu wollen ist eine kluge Entscheidung von MTV.
Die Vereinigung der Geschlechter bei den Darstellern ist eine mutige Revolution, die Sinn macht. Während früher in Filmen die Rollen von Frauen und Männern kaum vergleichbar waren (wie es ja auch in der damaligen Gesellschaft war), gibt es heute in modernen Filmen wie "Rogue One" Rollen, die sowohl von einer Frau als auch von einem Mann gespielt werden könnten. Die MTV Awards sind von ihrem Anspruch her natürlich nicht mit den großen Preisen wie Oscar oder Emmy zu vergleichen. Dennoch liefern sie jetzt einen ersten Schritt zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Schließlich würde niemand auf die Idee kommen, Kamerafrauen- und Männer getrennt zu bewerten.
Autor: Sebastian Milpetz
Fragen, die sich bisher nicht stellten: Die Darsteller bei Oscar, Emmy und Co. waren fein säuberlich nach Männlein und Weiblein getrennt. Und bei den Golden Globes traten niemals Filme und Serien gemeinsam in einer Kategorie an.
Doch damit ist jetzt Schluss, MTV schleift mit seinem neugestalteten Preis die alten Trennungen. Bisher verlieh der Musiksender den MTV Movie Award, dieses Jahr sind zum ersten Mal auch Serien und TV Shows vertreten, folglich lautet der neue Titel MTV Movie & TV Awards.
Das MTV auf die steigende Bedeutung von Serien reagiert ist nur folgerichtig. Revolutionär ist jedoch eine andere Neuerung: Schauspielerinnen und Schauspieler treten in einer einzigen Kategorie gemeinsam an. Ein Novum in der Geschichte größerer Filmpreise.
Nominiert als beste Filmdarsteller sind Daniel Kaluuya (Get Out), Emma Watson (Die Schöne und das Biest), Hailee Steinfeld (The Edge of Seventeen), Hugh Jackman (Logan), James McAvoy (Split) und Taraji P. Henson (Hidden Figures).
Bei den TV-Darstellern sind im Rennen: Donald Glover (Atlanta), Emilia Clarke (Game of Thrones)
Gina Rodriguez (Jane the Virgin), Jeffrey Dean Morgan - (The Walking Dead)
Mandy Moore - (This Is Us)
Millie Bobby Brown - (Stranger Things)
Film und Serien sind also noch getrennt, aber nicht in allen Kategorien: Beim besten Helden, Schurken, Kuss und in der neu geschaffen Kategorie "Bester Kampf gegen das System" sind sowohl Filme als auch Serien im Rennen. In der Sparte "Bestes Duo" treten sogar die Jurymitglieder aus "The Voice", Adam Levine und Blake Shelton, gegen Paare aus Film und Serie an.
Die "Vermischung" von Film und Serie in den kleineren, spielerischen Kategorien wie Bester Kuss oder bester Tränenzieher macht durchaus Sinn, schließlich kommt es bei einzelnen Szenen nicht darauf an, ob sie aus 90-minütigen Filmen oder 10-staffeligen Serien kommen. Filme und Serien grundsätzlich nicht vollständig vergleichbar machen zu wollen ist eine kluge Entscheidung von MTV.
Die Vereinigung der Geschlechter bei den Darstellern ist eine mutige Revolution, die Sinn macht. Während früher in Filmen die Rollen von Frauen und Männern kaum vergleichbar waren (wie es ja auch in der damaligen Gesellschaft war), gibt es heute in modernen Filmen wie "Rogue One" Rollen, die sowohl von einer Frau als auch von einem Mann gespielt werden könnten. Die MTV Awards sind von ihrem Anspruch her natürlich nicht mit den großen Preisen wie Oscar oder Emmy zu vergleichen. Dennoch liefern sie jetzt einen ersten Schritt zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Schließlich würde niemand auf die Idee kommen, Kamerafrauen- und Männer getrennt zu bewerten.
Autor: Sebastian Milpetz