Die Latte liegt verdammt hoch für Ariane Friedrich: Bei der WM erwarten Medien, Funktionäre und die Fans in Berlin wahre Wunderdinge von der impulsiven Hochspringerin. Doch den wichtigsten Wettkampf des Jahres vor Augen (20.8., ca. 19.10 Uhr, ZDF), bleibt der derzeit wohl größte Hoffnungsträger der deutschen Leichtathletik im Gespräch mit TV SPIELFILM ganz entspannt: "Jeder Wettkampf gegen die anderen richtig Guten macht mir unheimlich viel Spaß. Ich kann das momentan genießen - vielleicht auch ein Grund, warum ich so erfolgreich springe."
Glückwunsch zum Titelgewinn bei der Universiade - bereits Ihr 15. Sieg in Serie. Haben Sie eigentlich Gelegenheit, den Erfolg auch mal auszukosten?
ARIANE FRIEDRICH Nö (lacht). Aber ich bin auch kein Mensch, der nach jedem Erfolg feiern gehen muss. Der Sieg bei der Studentenweltmeisterschaft ist ein weiterer Schritt gewesen, ein weiterer Erfolg und auch die Erfüllung eines weiteren Traums. Aber jetzt kommt die WM in Berlin. Und dafür, dass es da gut läuft, tue ich alles. Feiern war in diesem Jahr erst zwei Mal möglich...
Einmal nach Ihrem deutschen Rekord beim ISTAF in Berlin?
Nee, da lief gar nichts. Da hatte ich am nächsten Tag sehr viele Termine. Das eine Mal war nach Turin (Sieg bei der Hallen-EM), und das andere Mal, das verrate ich nicht (lacht).
Vor drei Jahren waren Sie noch mehr unterwegs, standen karrieretechnisch am Scheideweg.
Dann ging es aufwärts - gab es einen Schlüsselmoment mit Ihrem Trainer Günter Eisinger?
Ja, den gab es. Im Lauf der Saison 2006 hatten sich viele Dinge angesammelt. Wenn man so lange zusammen trainiert und sich so gut kennt, gibt es immer Punkte, die einen stören - die haben wir angesprochen. War ein harter Abend, aber wir haben uns danach zusammengerauft.
Ein reinigendes Gewitter?
Genau. Vorher war es sehr lange sehr schwül, dann kamen Blitz und Donner - und es klarte auf. Heute verstehe ich, welche Probleme ich meinem Trainer bereitet habe.
Sie begannen damals eine Ausbildung bei der Polizei. Was hat denn die Polizeikommissarsanwärterin Friedrich im Streifendienst schon so alles erlebt?
Noch gar nicht so viel. Das Spektakulärste war, als wir mal zu einer Messerstecherei gerufen wurden. Die war dann aber auch schon abgehakt, als wir ankamen. Wir haben dann noch die Befragung durchgeführt - ansonsten läuft das eigentlich alles im normalen Rahmen.
Sehen Sie Krimis im Fernsehen heute mit anderen Augen?
Polizeidienst - das ging in meiner Kindheit mehr in die "Alarm für Cobra 11"-Richtung. Mit sich drehenden Autos in der Luft und parallel stattfindender Schießerei. Aber die Realität sieht nun mal ganz anders aus. Und das ist auch gut so. Generell bin ich aber nicht so der große Krimifan.
Die Stunden vor einem Wettkampf laufen bei Ihnen immer gleich ab: Sushi essen, duschen, sich zurechtmachen, laute Musik hören - was würde passieren, wenn Sie dieses Ritual plötzlich umgestalten müssten?
Mit Sicherheit würde es irgendwie auch ohne diese Dinge gehen - aber glauben Sie mir: Ich werde nie ungeduscht in einen Wettkampf gehen. Und Sushi gibt es mittlerweile ja auch an jeder Ecke. Ich lasse es gar nicht so weit kommen, dass ich - aus meiner Sicht - schlecht vorbereitet in einen Wettkampf gehe. Das wäre auch sehr unprofessionell von mir: Dieser Ablauf gibt mir einfach das letzte Quäntchen Sicherheit.
Sie tragen einen goldenen Tiger an einem Ihrer Spikes...
...trug - den habe ich verloren, als ich mal meine Spikestasche vergessen habe. Im Moment suche ich nach einem neuen.
Was bedeutet der Tiger für Sie?
Er ist mein Schutzpatron.
Der Rekordsprung über 2,06 Meter beim ISTAF hat Ihre Popularität mächtig gesteigert - können Sie noch unerkannt über die Straße gehen?
Aber sicher. Ich will auch gar kein Star sein. Da bin ich nicht der Typ für. Im Gegenteil: Mir ist der Rummel sehr unangenehm.
Wenn Sie bei der WM wieder groß auftrumpfen, werden Sie der Starrolle aber nicht mehr entkommen können.
Wahrscheinlich nicht (lacht). Aber ich werde es versuchen.
F. Steinberg
Glückwunsch zum Titelgewinn bei der Universiade - bereits Ihr 15. Sieg in Serie. Haben Sie eigentlich Gelegenheit, den Erfolg auch mal auszukosten?
ARIANE FRIEDRICH Nö (lacht). Aber ich bin auch kein Mensch, der nach jedem Erfolg feiern gehen muss. Der Sieg bei der Studentenweltmeisterschaft ist ein weiterer Schritt gewesen, ein weiterer Erfolg und auch die Erfüllung eines weiteren Traums. Aber jetzt kommt die WM in Berlin. Und dafür, dass es da gut läuft, tue ich alles. Feiern war in diesem Jahr erst zwei Mal möglich...
Einmal nach Ihrem deutschen Rekord beim ISTAF in Berlin?
Nee, da lief gar nichts. Da hatte ich am nächsten Tag sehr viele Termine. Das eine Mal war nach Turin (Sieg bei der Hallen-EM), und das andere Mal, das verrate ich nicht (lacht).
Vor drei Jahren waren Sie noch mehr unterwegs, standen karrieretechnisch am Scheideweg.
Dann ging es aufwärts - gab es einen Schlüsselmoment mit Ihrem Trainer Günter Eisinger?
Ja, den gab es. Im Lauf der Saison 2006 hatten sich viele Dinge angesammelt. Wenn man so lange zusammen trainiert und sich so gut kennt, gibt es immer Punkte, die einen stören - die haben wir angesprochen. War ein harter Abend, aber wir haben uns danach zusammengerauft.
Ein reinigendes Gewitter?
Genau. Vorher war es sehr lange sehr schwül, dann kamen Blitz und Donner - und es klarte auf. Heute verstehe ich, welche Probleme ich meinem Trainer bereitet habe.
Sie begannen damals eine Ausbildung bei der Polizei. Was hat denn die Polizeikommissarsanwärterin Friedrich im Streifendienst schon so alles erlebt?
Noch gar nicht so viel. Das Spektakulärste war, als wir mal zu einer Messerstecherei gerufen wurden. Die war dann aber auch schon abgehakt, als wir ankamen. Wir haben dann noch die Befragung durchgeführt - ansonsten läuft das eigentlich alles im normalen Rahmen.
Sehen Sie Krimis im Fernsehen heute mit anderen Augen?
Polizeidienst - das ging in meiner Kindheit mehr in die "Alarm für Cobra 11"-Richtung. Mit sich drehenden Autos in der Luft und parallel stattfindender Schießerei. Aber die Realität sieht nun mal ganz anders aus. Und das ist auch gut so. Generell bin ich aber nicht so der große Krimifan.
Die Stunden vor einem Wettkampf laufen bei Ihnen immer gleich ab: Sushi essen, duschen, sich zurechtmachen, laute Musik hören - was würde passieren, wenn Sie dieses Ritual plötzlich umgestalten müssten?
Mit Sicherheit würde es irgendwie auch ohne diese Dinge gehen - aber glauben Sie mir: Ich werde nie ungeduscht in einen Wettkampf gehen. Und Sushi gibt es mittlerweile ja auch an jeder Ecke. Ich lasse es gar nicht so weit kommen, dass ich - aus meiner Sicht - schlecht vorbereitet in einen Wettkampf gehe. Das wäre auch sehr unprofessionell von mir: Dieser Ablauf gibt mir einfach das letzte Quäntchen Sicherheit.
Sie tragen einen goldenen Tiger an einem Ihrer Spikes...
...trug - den habe ich verloren, als ich mal meine Spikestasche vergessen habe. Im Moment suche ich nach einem neuen.
Was bedeutet der Tiger für Sie?
Er ist mein Schutzpatron.
Der Rekordsprung über 2,06 Meter beim ISTAF hat Ihre Popularität mächtig gesteigert - können Sie noch unerkannt über die Straße gehen?
Aber sicher. Ich will auch gar kein Star sein. Da bin ich nicht der Typ für. Im Gegenteil: Mir ist der Rummel sehr unangenehm.
Wenn Sie bei der WM wieder groß auftrumpfen, werden Sie der Starrolle aber nicht mehr entkommen können.
Wahrscheinlich nicht (lacht). Aber ich werde es versuchen.
F. Steinberg