Heute Abend (Sonntag, 5.11.) ermittelt Karin Hanczewski wieder als Kommissarin Gorniak im neuen Tatort. Doch damit ist bald Schluss: Bereits zu Anfang des Jahres wurde bekannt gegeben, dass die Schauspielerin die ARD-Reihe verlässt. In der MDR-Talkshow Riverboat verriet sie am vergangenen Freitag, warum.

Offenbar waren nicht nur Fans traurig über ihren Ausstieg, sondern besonders ihre Familie ("Meine Mama fand das nicht so gut") – und auch die Kollegen, obwohl darüber spekuliert wurde, dass Hanczewski den Kult-Krimi wegen interner Streitigkeiten verlässt. Wie es aussieht, ist das Gegenteil der Fall: In einem Ausschnitt der Dreharbeiten zu "Tatort: Was ihr nicht seht" fällt sie Martin Brambach (der ihren Chef spielt) um den Hals und küsst ihn leidenschaftlich, inklusive Grapscher an den Po. Er "küsst sehr gut" sagt sie, und: "Das war auf jeden Fall SBSA" (=Sex Bahnt Sich An).

Doch das alles ist nur Spiel. Die Schauspieler reagieren damit nicht nur ironisch auf die Streit-Frage, sondern auch auf Brambachs Aussage, dass ihre Rollen ein schönes Paar abgeben würden. Weil die Drehbuchautoren es nie so weit kommen ließen, habe sie "die Chance genutzt", witzelt Hanczewski.

Kommissarinnen als Tatort-Traumpaar

Dabei wünschen sich viele Fans ein ganz anderes Paar: Im Internet kursieren etwa zahlreiche Fan-Fictions (von Fans erfundene/geschriebene Geschichten), die sich um Gorniak (Karin Hanczewski) und ihre Partnerin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) drehen. Vielleicht lassen sich hier einige davon inspirieren, dass Hanczewski als Initiatorin beim "ActOut"-Manifest mitwirkte, bei dem sich 2022 über 200 queere SchauspielerInnen outeten.

Ob es beim Dresdner Tatort wohl noch zu einer Pärchenbildung kommt? Unwahrscheinlich. Nach Gorniaks Abschied soll es vorerst keine Nachfolgerin und damit auch keine neue Partnerin für Leo Winkler geben – vorerst muss diese sich dann allein mit Schnabel (Martin Brambach) rumschlagen.

Gorniak noch bis 2025 zu sehen

Die Gründe für Karin Hanczewskis Ausstieg sind in Wahrheit weniger spannend. Sie wolle nach neun Jahren mit ihrer "Tatort"-Rolle einfach andere Wege gehen und suche als Schauspielerin nach neuen Impulsen.

Der Abschied sei dennoch nicht leicht gewesen: "Ich habe sehr viel geheult", erzählt sie im Rückblick. Nicht nur Tränen sind bereits geflossen, auch die letzte Klappe ist längst gefallen. Zuschauerinnen und Zuschauer können Karin Gorniak aber noch bis 2025 sehen, da die Tatort-Folgen weit im Voraus gedreht und mit Abstand ausgestrahlt werden.

In der neuesten Folge spielt Leo Winkler (Cornelia Gröschel) allerdings die größere Rolle: Es geht um ein Opfer sexueller Gewalt, das die Kommissarin persönlich kennt. "Tatort: Was ihr nicht seht" läuft heute Abend um 20:15 Uhr im Ersten und ist anschließend in der ARD-Mediathek abrufbar.