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Kupfer-Schatz bei "Bares für Rares": Die Händler erkennen nicht, was vor ihnen liegt

Das ist Jugendstil, oder?, erkannte Horst Lichter das typische Design der Teekanne sofort. Ja, bestätigte die Bares für Rares-Expertin Wendela Horz mit großer Begeisterung. Jugendstil stimmt, und zwar eine sehr, sehr bekannte Figur des deutschen Jugendstils. Wie gefragt dieses Objekt wirklich ist, ahnten jedoch weder Lichter noch die Händlerinnen und Händler.
Raritäten im Jugendstil sind besonders gefragt: Expertin Horz schätzt eine Vierstellige Summe! ZDF

Großes Staunen rund um ein Jugendstil-Schätzchen: Den Wert, den "Bares für Rares"-Expertin Wendela Horz für das Teeset aufrief, hätten Horst Lichter und das Händlerteam niemals erwartet.

Raritäten aus dem Jugendstil sind bei "Bares für Rares" immer sehr gefragt, das wusste Horst Lichter natürlich. Dass dieses Teeset jedoch eine vierstellige Summe bringen könnte, überraschte den Moderator genauso wie das Händlerteam.

"Das sieht doch schon direkt aus wie so ein Pflänzchen", interpretierte der Moderator die Halterung der Kanne. "Aber da habe ich ein Bedürfnis, wenn ich das sehe. Es juckt mir in den Fingern. Ich würde das so gerne putzen." Immerhin war eine der Tassen poliert.

"Bares für Rares": Roland verkauft gefragtes Sammlerstück

"Ein ganz jeckes Ding. Wo hast du das gefunden?", begrüßte Horst Lichter Roland aus Bischofsheim in der Röhn. "Auf dem Dachboden von der Pflegemutter meiner Frau. Da ist das im Karton gefunden worden und dann wieder in den Karton gewandert." Dafür war es aber auf Dauer zu schade.

"Albin Müller hat dieses schöne Set hier entworfen", bewunderte Wendela Horz das Design. "Gefertigt wurde es in Lüdenscheid, Metallwarenfabrik Eduard Hueck. Das Set ist nach 1903 hergestellt worden." Die Materialien: Kupfer und Messing. "Messing leitet die Wärme nicht ganz so gut wie Kupfer", erklärte die Expertin. "Sehr schön und sehr, sehr Jugendstil ist natürlich die Halterung."

"Es muss einfach nur mal mit Liebe geputzt werden", war neben ein paar kleinen Dellen der einzige Makel, den Horz finden konnte. Das Tablett gehörte jedoch nicht original zum Teeset. Rolands Schmerzgrenze lag bei 1.500 Euro. "Albin Müller wird gesammelt, in den USA zu sehr hohen Preisen", setzte Horz zur Preisfindung an. "Wäre dieses Set in einem 1A Zustand, würde ich definitiv auch über Ihre Schmerzgrenze gehen." Horst Lichter stockte der Atem: "Echt?"

Schätzung der Expertin - Horst Lichter ist fassungslos

Horz schätzte den Wert auf 1.200 bis 1.500 Euro. "Ihr haut mich beide vom Sockel!", war Lichter fassungslos. "Weißt du, was ich gedacht habe?" Horz tippte: "300 bis 400 Euro?" Lichter bestätigte staunend: "Ja maximal!" Einen vierstelligen Wert hätte auch im Händlerraum niemand vermutet. "Sehr schön", war Jan Cizek vom Design angetan, er startete jedoch nur mit 100 Euro. Wesentlich höher gingen auch die weiteren Gebote nicht.

Als bei 300 Euro das Ende schon erreicht schien, verriet Roland die Expertise: "In Amerika ein Vielfaches, weil die gehen offenbar steil auf Albin Müller." Susanne Steiger war überrascht: "Dann habe ich das falsch eingeschätzt." Bei David Suppes stieg dafür das Interesse. "Ich habe wirklich Lust auf das Objekt", bot er 1.100 Euro an und bekam den Zuschlag. "Ein sehr spannendes Teeset. Tee ist ein tolles Thema, Jugendstil ist ein tolles Thema. Und der Kupferpreis wird ja auch in den nächsten Jahrzehnten steigen."

 

Die Verkäufe am Montag bei "Bares für Rares"

Ebenfalls verkauft wurde in der Montags-Ausgabe von "Bares für Rares" diese Polizei-Grundausstattung mit Tschako, Koppel und Lampe aus den 1950er- oder 60er-Jahren mit einem Schätzwert von 440 bis 560 Euro. Walter Lehnertz bekam die Ausstattung für 200 Euro: "Da kann ich wieder Polizei spielen."

Der Bronze-Rehbock von Anton Büschelberger aus dem frühen 20. Jahrhundert wurde bei der Expertise auf 300 bis 400 Euro geschätzt. David Suppes bezahlte die 400 Euro: "Ich stelle den jetzt auf meinen Wohnzimmertisch und dann gucken wir zusammen erst mal Bambi."

Die Cocktailuhr mit Diamanten von Longines aus den 1950er-Jahren hatte einen Schätzwert von 1.800 bis 2.000 Euro. "Ich starte mit 1.500 Euro", brachte Susanne Steiger ihre Kollegen gleich mit dem Startgebot zum Schweigen und bekam die Uhr.

Den Blechspielzeug-Autobus aus der Zeit zwischen 1927 und den 1930er-Jahren schätzte Detlev Kümmel auf 700 bis 900 Euro. Da sich der Verkäufer eigentlich 2.500 Euro vorgestellt hatte, nahm er sein Spielzeug wieder mit.

Das Gemälde "Gräfin zu Rantzau" von August Viereck aus dem Jahr 1863 war 800 bis 900 Euro wert. Friedrich Häusser kaufte das Porträt für 1.250 Euro: "Die hübsche Dame kommt jetzt zu mir."