Es wurden die Ellenbogen ausgefahren. Wer dachte, mit der Rauswahl von Aleks Petrovic wären die Zeiten der intriganten Schmierentragödien vorbei, sah sich leider auch getäuscht. Es geht immer noch ein bisschen hinterhältiger, wenn der Jackpot zum Greifen nah ist.
Eigentlich hätte es Lilo von Kiesenwetter ahnen müssen. Sie ist ja Seherin. Trotzdem war sie erstaunt: "Es wundert mich, wie sich Menschen verändern, wenn sie unbedingt gewinnen wollen." Das sagte sie in der Rückschau auf Aleks'' Rauswurf, es hätte aber noch besser gepasst auf das, was kam - und vor allem sie betraf.
"Nageln und Bechern sind ja meine Disziplinen."
Erst mal wurde es ausfällig. Und zwar direkt "in your Face". Allerdings gab es keinen Stress, im Gegenteil. Die Redaktion, die brütet ja auch schon tagelang in der Hitze, das muss Folgen haben, hatte ein ganz besonders sinnfreies Spiel ausgetüftelt. Bei "Quotenthermometer" müssten die zwei Fünferteams nageln, bechern und verbal entgleisen. Isi Glück: "Das ist ja alles unser täglich Brot." Calvin Kleinen war zuversichtlich: "Nageln und Bechern sind ja meine Disziplinen."
Aber es waren Christoph Oberheide und Chris Manazidis, die Nägel in einen Holzklotz hämmern mussten. Dabei war Chris nicht nur beim doppeldeutigen Erklären besser ("Es muss so ein Mix aus hartem und softem Nageln sein"), sondern auch bei Reinhämmern. Dann mussten Noah Cremer und Isi für ihre Teams Wörter buchstabieren - rückwärts und mittels Schimpfwörtern.
Beim Fluchen war vor allem Sala-Nesthäkchen Noah kreativ, dass seinen Teammitgliedern die Ohren klingelten. Der TikTok-Profi war kaum zu bremsen. Heidi und Heike waren begeistert und entsetzt zugleich: "Das ist sicher nicht seine Art, aber er hat das gut gemacht."
Unnötiges Spiel: Realitystars schwitzen völlig umsonst
Dann musste sich, wie Kevin Schäfer es meinte, "Cecilia den Mund vollspritzen" lassen. Auf Sauberdeutsch: Sie musste eine Flüssigkeit oral aufnehmen und damit durch einen Parcours eilen, dann die Flüssigkeit in einen Auffangbehälter verbringen. Im anderen Team war dafür Calvin zuständig, denn: "Ich kann ordentlich was schlucken." Dabei musste er es gar nicht.
Witzig: Das Spiel war komplett unnötig, denn es gab weder Sieger noch Verlierer noch Konsequenzen. Die Salaisten mussten lediglich paarweise Fragen beantworten und währenddessen in der nicht klimatisierten Bude schwitzen.
Sorge um Teilnehmer: Kollaps am Strand
Bei dem Spiel "Voll wie ein Eimer" wird es dann ernst. Mit einem Eimer muss Sand transportiert werden. In der prallen Sonne ist es für "Köln50667"-Darsteller Christoph Oberheide dann zu viel. Nachdem er sich in den Sand niederlässt, kommt er nicht mehr hoch. "Dann kam der Zeitpunkt, wo mir schwarz vor Augen wurde."
Nicht nur die anderen Teilnehmer reagieren schnell, auch die Crew der Show eilt zur Hilfe. Sonnenschirme und Erste-Hilfe-Maßnahmen lassen den Schauspieler wieder auf die Beine kommen.
Cecilia Asoro: "Nina Anhan ist wie ein Chihuahua"
"Das wird ekelhaft", ahnte Cecilia Asoro, als die Aufgabe für die "Wand der Wahrheit" kam. Die Salaisten mussten selbst einordnen, welcher der beliebteste und der unbeliebteste unter ihnen war. Cecilia behielt recht. Nina Anhan wurde als Erste abgefragt und in der Mitte justiert. Blöd, dass alle Folgenden ausnahmslos vor ihr einsortiert wurden.
Je weiter Nina nach hinten rutschte, desto mehr machte sie dem Ranking Ehre. Erst murrte ("Affenzirkus"), dann maulte ("Ich bin kein Ar..hlecker") und am Ende eskalierte sie: "Du tust die ganze Gruppe gegen mich", keifte sie Cecilia an, die realityerfahren einordnete: "Nina ist wie ein Chihuahua, der ausrastet, obwohl gar nix passiert."
Das Ranking - Lilo wurde zur Beliebtesten, Nina zur Unbeliebtesten erkoren - hatte Konsequenzen. Den Salaisten wurden einzeln in der Chefetage Verträge vorgelegt. Man konnte mit drei Stimmen Lilo verkaufen und dafür die Gewinnsumme wieder auf 50.000 Euro erhöhen. Oder Nina verscherbeln, damit allerdings die Gewinnsumme auf 30.000 Euro schmälern. Nina bekam keine Unterschriften. Losgeworden wären sie zwar manche gern, aber doch um Gottes willen nicht zum Preis der Gewinnschmälerung. Cecilia: "Andersrum wär''s okay gewesen."
"Wer ist die geldgeile Ratte?"
Trotzdem hätte Lilo beinahe die Koffer packen müssen. Denn sie unterschrieb für sich. Ihr Gutmenschen-Argument: "Die kämpfen hier alle so arg, da sollen sie wenigstens wieder Kohle kriegen. Und ich gewinn ja doch nicht." Ihre Seher-Fähigkeiten müssen gelitten haben, denn als "Beliebteste" liegt sie gar nicht so schlecht auf Kurs. Was sie aber nicht kommen sah: Es unterschrieb noch jemand für ihren Verkauf!
"Das ist asozialer Drecksschmutz, wenn hier einer unterschreibt", hatte Calvin schon vorher getobt. Als dann herauskam, dass zwar keiner gehen musste, dass aber sehr wohl eine Stimme (außer ihrer eigenen) für Lilos "gewinnbringendes Aus" signiert hatte, war Calvin, selbsterklärter Lilo-Liebling, außer sich: "Wer ist die geldgeile Ratte?"
Genau das fragten sich bald alle - was die Stimmung nachhaltig trübte und das Gedankengut vergiftete. Lilo witzelte zwar "Das ist wie ein Krimi - und ich bin die halbe Leiche", aber enttäuscht war sie doch. Sie selbst - ganz schlechte Seherin! - hatte Chris im Verdacht. Der räumte das aber mit einer Aussprache aus - und verdächtigte selber Noah.
Diese Stars sind raus
Ausgerechnet Calvin, der bei der Entlarvung von Aleks als Nominator noch voll daneben lag, ahnte richtig: Kevin war''s, der an sich und die Kohle dachte. Unter der schlechten Stimmung (Isi: "Es muss jemand sein, der wenig Gewissen hat") wankte und wich Kevin nicht: "Ich hab oft genug ''Desperate Housewives'' gesehen, um die Fassade zu wahren. So sehr der Sturm auch weht, den Berg wird er nicht bezwingen."
Vor dem Safety-Spiel erfuhren alle, dass bei der "Stunde der Wahrheit" jeder Promi zwei Rauswurf-Münzen zu vergeben hatte und auch zwei Promis das Realityzeitliche segnen würden. Lilo: "Keiner ist sicher. Aber es ist ja auch nicht ''Händchenhalten der Realitystars''." Jeder wollte deshalb das Safety-Spiel gewinnen. Aber Calvin, der Kleinen, wurde der Größte.
In der "Stunde der Wahrheit" zeigte sich dann, dass der Berg doch nicht dem Sturm widerstehen konnte. Kevin ("Verlogenes Mitleid kannste dir sonst wohin stecken") kassierte sieben Münzen von den misstrauischen Kollegen und musste sich (diesmal endgültig) aus dem Gerangel um 40.000 Euro verabschieden. Mit ihm gingen die Zwillinge Heidi und Heike, denen sogar acht Salaisten, aber verbunden mit zu Herzen gehenden Liebesbekundungen ("Ihr seid die besten Menschen hier", "Ich habe euch so gern", "Ihr könnt so stolz sein") den Ausgang wiesen.
Das Original zu diesem Beitrag "Kollaps am Strand - Crew muss bei "Kampf der Realitystars" eingreifen" stammt von "Teleschau".