"Das Supertalent" sollte so ziemlich alles bündeln, was der Bildungsbürger am Fernsehen entsetzlich findet: Eine Jury mit der blonden Fußballergattin Sylvie van der Vaart, der grammatikfreien Top-Model-Heulsuse Bruce Darnell und Dieter Bohlen, dem Antichristen der Hochkultur und Großmeister des Bauarbeiterhumors, dessen zynischen Sprüche sich stets knapp unter der Gürtellinie bewegen.
Selbst ernannte Talente dürfen in wirklich allen Bühnen-Disziplinen versuchen, die Juroren von ihren Fähigkeiten zu überzeugen.
Schon der erste Vortrag war so gruselig, dass jeder Zuseher mit irgendeiner Art von Schulabschluss sofort den Sender hätte wechseln müssen. Ein nicht mehr ganz junger Mann mit Überbiss kündigte sich als Anton Alexis, der Putzleopard, an und verkündete, dass er gerne mal Sex mit der Fußballergattin hätte. Dann fing er an, mit einem Staubpuschel in der Hand einen Striptease hinzulegen, was der Buzzer der Jury gnädigerweise unterbrach. So sieht Peinlich-TV aus, das selbst Bruce Darnell nicht zu ertragen schien. Er versteckte sich unter dem Jurorenpanel und hielt sich die Augen zu.
Klare Knabenstimme in der Freakshow
Doch wundersamerweise schien dann plötzlich das Sendungsmotto gewechselt zu haben. Von Freakshow hin zu "Jugend musiziert". Das begann damit, dass plötzlich ein zwölfjähriger Berliner Musikgymnasiast das "Ave Maria" von Franz Schubert mit so klarer Knabenstimme sang, dass es Bruce Darnell fast die Tränen in die Augen trieb. Danach intonierte eine 13-jährige Josephine einen Alicia-Keys-Song mit einer solchen Stimmgewalt, dass es eigentlich Dieter Bohlen die Scham ins Gesicht hätte treiben müssen angesichts der häufig mauen Leistungen seiner DSDS-Superstars. Bis schließlich ein richtiger "Jugend musiziert"-Preisträger die Bühne betrat: Der 12-jährige Lucas Benedict Wecker aus Kiel, der schon seit seinem fünften Lebensjahr so ziemlich jeden Nachwuchspreis einheimste für sein spektakuläres Geigenspiel.
Natürlich gehörte zu den Inhaltsstoffen dieser Castingshow noch eine Human-Touch-Geschichte um einen HIV-positiven Long-Time-Survivor aus Argentinien, der sehr gefühlvoll für einen Mann seine Version von Frank Sinatras "My Way" sang. Und natürlich gab es Kurzeinblendungen von Vorträgen, die so grausam waren, dass sie dem Publikum nicht zugemutet wurden.
3,88 Millionen Zuseher (Zielgruppe: 2,33 Mio.) sahen die Auftaktshow der zweiten Runde von "Das Supertalent", bei dem im Vorjahr ein gewisser Ricardo Marinello die 100 000 Euro Siegerprämie einstreichen durfte, der bis heute auf seinen Karrierestart wartet.
Selbst ernannte Talente dürfen in wirklich allen Bühnen-Disziplinen versuchen, die Juroren von ihren Fähigkeiten zu überzeugen.
Schon der erste Vortrag war so gruselig, dass jeder Zuseher mit irgendeiner Art von Schulabschluss sofort den Sender hätte wechseln müssen. Ein nicht mehr ganz junger Mann mit Überbiss kündigte sich als Anton Alexis, der Putzleopard, an und verkündete, dass er gerne mal Sex mit der Fußballergattin hätte. Dann fing er an, mit einem Staubpuschel in der Hand einen Striptease hinzulegen, was der Buzzer der Jury gnädigerweise unterbrach. So sieht Peinlich-TV aus, das selbst Bruce Darnell nicht zu ertragen schien. Er versteckte sich unter dem Jurorenpanel und hielt sich die Augen zu.
Klare Knabenstimme in der Freakshow
Doch wundersamerweise schien dann plötzlich das Sendungsmotto gewechselt zu haben. Von Freakshow hin zu "Jugend musiziert". Das begann damit, dass plötzlich ein zwölfjähriger Berliner Musikgymnasiast das "Ave Maria" von Franz Schubert mit so klarer Knabenstimme sang, dass es Bruce Darnell fast die Tränen in die Augen trieb. Danach intonierte eine 13-jährige Josephine einen Alicia-Keys-Song mit einer solchen Stimmgewalt, dass es eigentlich Dieter Bohlen die Scham ins Gesicht hätte treiben müssen angesichts der häufig mauen Leistungen seiner DSDS-Superstars. Bis schließlich ein richtiger "Jugend musiziert"-Preisträger die Bühne betrat: Der 12-jährige Lucas Benedict Wecker aus Kiel, der schon seit seinem fünften Lebensjahr so ziemlich jeden Nachwuchspreis einheimste für sein spektakuläres Geigenspiel.
Natürlich gehörte zu den Inhaltsstoffen dieser Castingshow noch eine Human-Touch-Geschichte um einen HIV-positiven Long-Time-Survivor aus Argentinien, der sehr gefühlvoll für einen Mann seine Version von Frank Sinatras "My Way" sang. Und natürlich gab es Kurzeinblendungen von Vorträgen, die so grausam waren, dass sie dem Publikum nicht zugemutet wurden.
3,88 Millionen Zuseher (Zielgruppe: 2,33 Mio.) sahen die Auftaktshow der zweiten Runde von "Das Supertalent", bei dem im Vorjahr ein gewisser Ricardo Marinello die 100 000 Euro Siegerprämie einstreichen durfte, der bis heute auf seinen Karrierestart wartet.