Helene Fischer ist Deutschlands erfolgreichste Sängerin. Das Wirtschaftsmagazin "Forbes" zählte sie vor einigen Jahren zu den bestverdienenden Musikerinnen der Welt. Doch wenn sie aus ihrem Privatleben erzählt, klingt sie fast ein bisschen wie die Nachbarin von nebenan. Selten kommt das vor, doch nun hat die 37-Jährige ein längeres Fernsehinterview gegeben.

Gezeigt wird die Sendung an diesem Freitag um 20.15 Uhr bei Sat.1. Für die Show "Helene Fischer – Ein Abend im Rausch" hat sie in einem Kölner Musikclub Lieder ihres neuen Albums eingespielt. Mit Samtblazer und Boots steht sie auf der Bühne. Und sitzt später mit Moderator Steven Gätjen zusammen, der ihr Fragen stellt.

Im Gespräch geht es zum Beispiel um Nervosität auf der Bühne, um ihre Ausbildung an der Musical-Schule und um russische Gerichte ihrer Mutter. Aber auch um musikalische Idole und ihre liebste Obstsorte. Es fallen dann Sätze wie dieser: "Es vergeht tatsächlich kein Tag, an dem ich keinen Apfel esse." Als Helene Fischer erzählt, dass sie Tomaten mag und im Hotel auch mal danach fragt, glucksen einige Zuschauer im Berliner Kinosaal begeistert. Dort feierte die TV-Produktion am Mittwochabend ihre Premiere. Im Saal sitzen viele Fans. Ein Mann kommt mit "Helene Fischer"-T-Shirt. Bei der Einlasskontrolle bekommt man ein Stoffbändchen ums Handgelenk. "Die Bändchen sind nicht schlecht", sagt eine Frau. "Als Erinnerung."

Helene Fischer: Beim Thema Schwangerschaft ist sie eher zurückhaltend

Helene Fischer und ihre Fans – das ist eine große Liebe. Einige Zuschauer klatschen im Kinosaal mit und jubeln Helene Fischer zu, obwohl sie gar nicht da ist. Wenn man die Fernsehproduktion sieht, erinnert Fischer auf der Bühne doch ein wenig an ihr Vorbild Céline Dion. Sind es die Handbewegungen? Oder die neuen Lieder?

Das neue Album "Rausch" sei für sie ein Prozess gewesen, erzählt sie in dem Gespräch. In den vergangenen zwei Jahren habe man viel Zeit gehabt, um in sich hineinzuhören. Sie habe sich gefragt, wo sie künstlerisch eigentlich hinwolle. Sie habe als Musikerin noch authentischer und ehrlicher sein wollen.

In der Fernsehshow, an der Entertainer Stefan Raab mitgearbeitet hat, erzählt Fischer, dass sie sonntags gerne spazieren gehe ("total spießig"), Schoko-Lava-Cake möge und zum Einschlafen keine Musik brauche. Als Moderator Steven Gätjen sie fragt, was sie lieber trinke, Wodka oder Weißbier, sagt sie laut "Bild": "Beides. Mit Wodka bin ich groß geworden."

Über ihre Schwangerschaft wird nicht groß gesprochen. Dass Fischer da eher zurückhaltend ist, war bereits bei ihrem Auftritt in der ZDF-Sendung "Wetten, dass...?" zu sehen.

Helene Fischer sagt, was einmal auf ihrem Grabstein stehen soll

In der Fernsehshow jedenfalls klingt sie in manchen Szenen erfrischend selbstironisch. Zum Beispiel dann, wenn alte Fotos eingeblendet werden, die zeigen, wie sie noch zu Beginn ihrer Schlagerkarriere aussah. "Ab 2013 ging's bergauf", kommentiert sie. 

Oder als sie gefragt wird, ob ihr Partner Thomas Seitel eigentlich schon früher Fan von ihr gewesen sei. "Ja, tatsächlich", antwortet Fischer. "Hat er gesagt, genau. Jaja. Muss er sagen." Laut "Bild" fügte die Sängerin dann hinzu: "Thomas ist Musikliebhaber und findet spannend, was ich früher gemacht habe. Wir sahen uns gemeinsam meine DVDs an."

Aber es geht auch um ernstere Themen. Die eigenen Grenzen zum Beispiel. Es habe Zeiten gegeben, in denen sie wie ein Workaholic durchgearbeitet habe, erzählt die Musikerin. Sie habe damals nicht gemerkt, wie "ausgelaugt" sie gewesen sei. "Man gibt schon extrem viel und das habe ich auch immer gerne gemacht, aber es gab dann auch schon einen Zeitpunkt, an dem ich an meine Grenze angekommen war." 

Aber man sei nur ein Mensch und keine Maschine. Sie habe gelernt, jetzt auch mal etwas abzusagen oder nicht anzunehmen. Als Moderator Gätjen sie laut "Bild" fragt, was einmal auf ihrem Grabstein stehen soll, antwortet sie: "Sie hat das Leben geliebt und ging mit einem Strahlen."

Auf welchen Ratschlag hätte Helene Fischer verzichten können? Ihr habe mal ein bekannter Entertainer gesagt, dass sie die Finger von dieser Branche lassen solle. Das sei noch während ihrer Ausbildung gewesen, erzählt sie. Vielleicht habe er sie warnen wollen, aber vielleicht auch nicht ganz an sie geglaubt. Auf die Nachfrage, wer das gewesen sei, antwortete sie: "Tony Marshall. An dieser Stelle einen lieben Gruß." Viele tolle Ratschläge habe sie stattdessen von ihrer Mutter bekommen.