"In aller Freundschaft" gehört seit einem Vierteljahrhundert zum festen Inventar des Ersten Deutschen Fernsehens. Zahlreiche Menschen schalten regelmäßig ein, wenn in der Sachsenklinik um Leben und Tod gekämpft wird – und das nicht nur am OP-Tisch. Seit 2007 ist Udo Schenk ein Teil der Kult-Serie, der Brandenburger verkörpert brillant den Urologen Dr. Rolf Kaminski, der sich mit seiner grimmigen Art nicht nur Freunde macht. Zum 70. Geburtstag traf "Brisant" den Schauspieler und plauderte mit ihm über seine Rolle Kaminski – aber nicht nur. 

"Kaminski ist ein Arschloch", sagt Udo Schenk

"Kaminski ist ein Arschloch – wie wir alle Arschlöcher sind", stellt Udo Schenk trocken fest. Und fügt hinzu: "Aber es ist eben auch das andere". Und genau dieses "andere" – Kaminskis Empathie und Wissen – würde er ebenso schätzen wie seinen Zynismus. 

Wenn der 70-Jährige nicht gerade in Leipzig vor der Kamera steht, leiht er den ganz Großen in Hollywood seine Stimme. Ihnen zum Beispiel: Ray Liotta, Kevin Bacon und Ralph Fiennes. Letzterer ist vor allem als Harry Potters Endgegner Lord Voldemort bekannt. Und auch Schenk selbst spielte in seinem Leben hauptsächlich Bösewichte – das mache ihm aber nichts aus, im Gegenteil: Er sei ja schließlich im echten Leben ganz anders. 

Apropos Privatleben: Darüber verrät Schenk nicht sehr viel. "Ich persönlich finde es gut, wenn ich über meine Kollegen, die ich gerne sehe, möglichst wenig Privates weiß, weil das Geheimnis der Figuren, die man spielt, dadurch viel größer bleibt." Was aber bekannt ist: Er ist mit Schauspielkollegin Marina Krogull verheiratet, paddelt in seiner Freizeit gerne und zählt den Wannsee zu seinen Lieblingsorten.