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"In aller Freundschaft": Abschied von Dr. Stein und Dr. Heilmann? Serie steht vor großer Veränderung

Bernhard Bettermann, Thomas Rühmann, IaF
"In aller Freundschaft" mit Dr. Martin Stein (Bernhard Bettermann, li.) und Roland Heilmann (Thomas Rühmann, re.). MDR/Saxonia Media/Robert Strehler

Seit 1998 läuft "In aller Freundschaft" im Ersten. Viele der Schauspielerinnen und Schauspieler sind von Anfang an dabei – und so mit ihrer Serie gealtert. Schickt der Sender sie jetzt in Rente?

Bereits in 25. Staffel erzählt "In aller Freundschaft" schon Geschichten aus der Sachsenklinik. Von den heutigen Stars der ARD-Serie sind Thomas Rühmann (67) und Alexa Maria Surholt (54) von Folge 1 dabei. In Episode 41 (1999) stieß Andrea Kathrin Loewig (55) zum Team und "erst" 2006 Bernhard Bettermann (57). Der äußerte sich jetzt im Magazin BUNTE zur Zukunft der Serie. Er spricht von einer Verjüngung der Serie, die ihn auch persönlich beträfe. "Die Produzenten müssen sich zu Recht überlegen, wie man das Format modern und frisch erhält. Eine Möglichkeit sind neue und jüngere Rollen und Gesichter – ohne die ältere Kernmannschaft aufzugeben", sagt er. Man hätte eine "gemeinsame Entscheidung getroffen, dass sich meine Rolle in 2023 in eine andere Richtung entwickelt. Das bietet mir die Möglichkeit, mich mit bald Ende 50 neu aufzustellen, andere Rollen anzunehmen."

Derzeit ist Bettermanns Rolle, Dr. Martin Stein, der Leiter der Sachsenklinik. In der vorigen Staffel erlitt der einen tragischen Verlust – seine Tochter Marie starb während der Schwangerschaft. Stein kümmert sich mit seinem Vater um die Enkelin bzw. Urenkelin.

"In aller Freundschaft" will ein jüngeres Publikum anziehen

Dass sich Serien "verjüngen" ist nicht ungewöhnlich. Und auch bei "In aller Freundschaft" nicht neu: 2015 etwa holte der ARD-Dauerbrenner den Ex-GZSZ-Star Jascha Rust in den Cast. Als Kris leistete er zunächst Sozialstunden und ist inzwischen Pfleger.

"Opfer" der Neuausrichtung wurde Maren Gilzer (Schwester Yvonne), die zu dem unfreiwilligen Abschied sagte: "Ich habe 'Schwester Yvonne' sehr gerne gespielt und wäre auch künftig gerne 'Ihre' Schwester geblieben. Ich lasse jetzt aber den Kopf nicht hängen: Manchmal braucht man auch einen kleinen Tritt, um aus der Sicherheit einer Serie auszubrechen …"

Hart getroffen hat der Ausstieg auch Jutta Kammann. Sie sagte Bunte.de: "Die 'Sachsenklinik‘ war mein zweites Zuhause, die Kollegen waren meine Familie. Und dann kriegt man bei einem Abendessen lapidar gesagt: 'Tut uns leid, wir wollen uns verjüngen‘". Auf Wunsch der Fans hat Kammann inzwischen wieder einzelne Auftritte bei "In aller Freundschaft".

Statement des MDR

Kurz und knapp: Das ist "In aller Freundschaft" TV Spielfilm
In Zusammenhang mit Bettermanns Aussage haben wir beim verantwortlichen Sender MDR nachgefragt. Hier das Statement:

"Es geht bei dieser Serie immer um eine gute Balance und um die Abbildung von Vielfalt der unterschiedlichen Lebensentwürfe. Letztlich ist es so, dass unsere Zuschauerinnen und Zuschauer, die im Laufe der Zeit zur Serie gefunden haben, dieser treu bleiben und mit ihr zusammen älter werden.

Deshalb haben wir in der Vergangenheit z.B. bewusst viele neue Figuren eingeführt, die die Sachsenklinik auch für jüngeres Publikum attraktiv macht. Eine so lang laufende Serie lebt durch Weiterentwicklung und Modernisierung – auf verschiedenen Ebenen. Dazu gehört eben auch die Weiterentwicklung der Figuren, die neue Perspektiven entdecken und sich auch mal in überraschende Richtungen bewegen – ebenso gehören die Renovierung des Studios, die Kameraarbeit und Dramaturgie dazu."

Braucht es diese Veränderung? Die Quoten sprechen eine andere Sprache: Am Dienstag (21.6.), als die Folge auf "Leben und Tod" lief, gab es kein Programm nach 20:15 Uhr mit mehr 14- bis 49-jährigen Zuschauerinnen und Zuschauern als die ARD-Krankenhausserie.

"In aller Freundschaft" läuft dienstags um 21 Uhr im Ersten.