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Horst Lichter vergießt Freudentränen beim "Bares für Rares"-Weihnachtsspecial

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Beim "Bares für Rares"-Weihnachtsspecial kommen Moderator Horst Lichter die Tränen. ZDF

Beim "Bares für Rares"-Weihnachtsspecial brachte ein Mutter-Tochter-Duo zwei Teller mit. Doch wie sich zeigte, war da Wunschpreis meilenweit von deren echtem Wert entfernt. Am Ende standen nicht nur Lichter Tränen in den Augen.

Es ist die ganz spezielle Magie, für die der Mann mit dem imposantesten Schnauzbart in der deutschen Fernsehlandschaft steht: Horst Lichter machte mit der XXL-Ausgabe seiner Trödelshow-Reihe "Bares für Rares" auch zum Jahresabschluss einmal wieder Station auf der festlich dekorierten Drachenburg hoch über dem Rhein. Der Mann, den man auch für einen Wiedergänger des Weihnachtsmanns halten könnte, sorgte für ein vorgezogenes Freudenfest der Bescherung. Auch bei ihm blitzten hinter seinen Brillengläsern einmal Tränen auf.

Was Lichter rührte - und auch an niemandem aus dem Publikum vor Ort und zu Hause vor den Fernsehgeräten spurlos vorbeigehen konnte -, war einer dieser besonderen Überraschungsmomente. Es sind die Erlebnisse, für die man die Antiquitäten-Sendung einfach lieben muss: Daniela und ihre Mutter Annette, die beide aus Henstedt-Ulzburg in der Nähe von Hamburg angereist waren, hatten auf die Drachenburg zwei Familienerbstücke mitgebracht, an deren Wert sie selbst ganz offensichtlich nicht so recht glaubten.

Bares für Rares: Teller sind seltene Sammlerstücke

Über 50 Jahre sollen zwei bemalten Teller offenbar zuletzt im Schrank gelegen haben - weitgehend unbeachtet. Nun wollten Mutter und Tochter sie loswerden - für einen Wunschpreis von 80 Euro. Gleich für beide Teller zusammen! Vielleicht hätte sie schon der leicht staunende Blick von Horst Lichter vorwarnen können. Dann war es aber die Expertise der promovierten Kunst-Expertin Bianca Berding, die Daniela und Annette komplett den Atem raubte.

Was die Norddeutschen mitgebracht hatten, entpuppte sich als extrem seltene Sammlerstücke aus der französischen Porzellan-Staatsmanufaktur Sèvres. Die beiden bemalten Teller waren in den Jahren zwischen 1824 und 1832 in aufwendiger Handarbeit entstanden. Wie die Kunsthistorikerin ausführte, zogen sich die Arbeiten für einen Teller bis zu sechs Monate hin. Allein für die detailgenaue Bemalung mit Szenen aus französischen Regierungsbezirken waren jeweils drei bis vier Monate zu veranschlagen.

Bares für Rares: Expertin schätzt Teller auf 39.000 Euro

Kein Wunder, dass das edle Porzellan schon zu seiner Entstehungszeit einen stolzen Preis hatte und lediglich für Auftraggeber der höchsten Klasse gedacht war. Tatsächlich soll auch der französische König Karl X. (1757-1836) von den Tellern gegessen haben. Später gelangten die Stücke, die einst Teil einer Kollektion mit Motiven der französischen Départements waren, in den Besitz des französischen Außenministeriums, von wo aus sie später an den Kunsthandel gingen.

"Das ist im höchsten Maße spannend", jubelte Horst Lichter während Berdings Ausführung. So soll sich einer der unter Kennern heiß begehrten Teller im New Yorker Metropolitan Museum of Art befinden. "Die haben nur einen", sagte der Moderator. "'Bares für Rares' hat zwei."

Und dann kam der Augenblick des vorgezogenen Weihnachtswunders. "Diese Teller sind extrem selten", sagte Bianca Berding und verkündete eine wirklich frohe Botschaft: Sie taxierte die zwei Teller - von denen einer im Lauf von zwei Jahrhunderten eine winzige Beschädigung davongetragen hatte - auf zusammen 39.000 Euro. Zur Erinnerung: Annette und Daniela hatten sich zunächst nur 80 Euro erwartet - fast eine Verfünfhundertfachung des Wunschpreises.

Horst Lichter kommen die Tränen: "Das erste Mal, dass ich heulen muss"

"Das ist ja unglaublich", jubelte Horst Lichter für die beiden Frauen, die fast kein Wort mehr herausbrachten. "Das erste Mal, dass ich heulen muss", sagte er auf der Drachenburg. "Ihr seid so lieb." Und schon schickte er Mutter und Tochter zu den Händlern in den Verkaufsraum - mit jäh entfachtem Selbstvertrauen und nur einer kleinen Sorge: "Die haben hoffentlich ausreichend Kohle dabei", meinte Horst Lichter noch.

Im Händlerraum vergoldete sich dann die Weihnachtsüberraschung für Annette und Daniela. Nach einem atemberaubenden Angebote-Pingpong, das mit 10.000 Euro schon hochpreisig anfing, schraubte sich der Preis letztlich auf 36.000 Euro hoch, für die Händler Fabian Kahl zuschlug. Mit zitternden, gleichzeitig feuchten Händen, wohlgemerkt. "Da haben Sie mir eine große Freude gemacht", jubelte der Porzellan-Liebhaber über seinen Kauf. Und zumindest 3.000 Euro als erste Anzahlung hatte er dann sogar in bar dabei. Die restlichen 33.000 Euro werden überwiesen. Das ist mal ein Weihnachtsgeld!

Übrigens: Mehr Geld wurde in der langen Geschichte von "Bares für Rares" nur ein einziges Mal überwiesen. 2019 wurde - ebenfalls in einer Hauptabend-Ausgabe - ein Reliquien-Kreuz von vor 1700 für 42.000 Euro verkauft.

Für guten Zweck: Johannes B. Kerner verkauft Olympia-Fackel für 2.000 Euro

Ähnlich glücklich - wenn auch finanziell auf einem deutlich bescheideneren Niveau - hatte zuvor schon einen VIP-Ehrengast den Händlerraum aus der golden funkelnden XXL-Weihnachtsshow verlassen: Star-Moderator Johannes B. Kerner, der im ZDF unter anderem die Silvester-Show an der Seite von Andrea Kiewel moderieren wird, hatte ein Erinnerungsstück aus seinen Sportexperten-Zeiten mitgebracht: eine Original-Fackel der Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen.

Kerner hatte sie beim weltweiten Fackellauf, der das Olympia-Feuer zurück in die Ursprungsstadt der Spiele bringen sollte, auf einer kurzen Laufstrecke in München einst mit getragen. Die Gasfeuer-Fackel von damals durfte er behalten - nur um sie nun, fast 20 Jahre später - für einen guten Zweck zu versteigern.

Händler Walter Lehnertz aus der Eifel kaufte Kerner das gute Stück für 2000 Euro ab. Die Summe geht an die Sporthilfe, um deutsche Athleten im nächsten Sommer zu den Spielen zu bringen - diesmal ins "olympische" Paris. Auch das ein feines Weihnachtsgeschenk.