Wie das ganze Land leiden auch die Bewohner der Mannheimer Benz-Baracken, die "Hartz und herzlich" durch den Alltag begleitet, unter der Corona-Krise. Zusätzlich beschäftigt sie auch eine traurige Nachricht: Ihr Nachbar Johann ist überraschend verstorben. Alle haben den gebürtigen Polen, der schon lange alkoholkrank war, als lieben Menschen kennengelernt. Er war "verrückt im Kopf, aber irgendwo 'ne geile Socke" so Dagmar.

Die 66-Jährige war Johann besonders nah, so trifft sie sein Tod sehr hart, nicht nur emotional. Sie hat sich über zwei Jahre um ihn gekümmert, eingekauft, geputzt und gekocht. Dafür hat Johann ihr monatlich 180 Euro seines Pflegesatzes gegeben. Und dieses Geld fehlt, aber das ist nicht alles.

Dagmar muss sich einen zweiten Job suchen

Nach Johanns Tod muss Dagmar nicht nur auf das Geld von ihm verzichten. Auch ihre Rente, die nach einem Jahr endlich bewilligt wurde, wurde nicht ausgezahlt, da die 180 Euro dafür angerechnet wurden. Nun muss Dagmar einen neuen Antrag stellen.

Geholfen hat Dagmar ihrem Nachbarn nicht nur des Geldes wegen. Ihr Einsatz war keine Arbeit, sondern "Hilfe, um menschenwürdig zu leben." Auch die gebürtige Ostdeutsche hat nach ihrer Flucht viel Unterstützung erfahren. "Ich habe Hilfe gekriegt in schlechten Zeiten und der Mann war ganz unten." So hat sich die gute Seele des Viertels unter anderem dafür eingesetzt, dass Johann eine ordentliche Wohnung und Möbel bekommen hat.

Auch wenn sie jetzt mit weniger Geld auskommen muss, aufgeben kommt für Dagmar nicht in Frage. Sie ist fest entschlossen, sich nach der Pandemie einen zweiten Job zu suchen, um finanziell über die Runden zu kommen.

"Hartz und herzlich" läuft dienstags um 20.15 Uhr auf RTLZWEI und anschließend auch auf TVNOW.