Als Simone Beckmann aus Göttingen zum ersten Mal dem Moderator Günther Jauch auf dem Ratestuhl von "Wer wird Millionär?" gegenübersaß, wurde sie den RTL-Zusehern als im IT-Bereich tätige Personalerin vorgestellt. Obwohl sie über ihre jetzige Tätigkeit keine besonderen Geschichten zu erzählen hatte, brachte die Überhangkandidatin bei ihrer Rückkehr zur Quizshow zahlreiche Anekdoten aus ihren frühen Berufsjahren in der Hotelbranche mit.
Zu Beginn ihres Comebacks auf dem Ratestuhl stand Simone Beckmann bei 200 Euro. Es lief flüssig weiter bis zur 1.000-Euro-Frage: "Welches Ziel steckt sich so mancher, der abspecken will?" busSArd, uHu, aDler, gEier? Der Publikumsjoker sollte helfen. 78 Prozent im Studio tippten auf "uHu". Simone Beckmann verstand zunächst nicht, warum, vertraute aber der Mehrheit. Dann kam sie selbst auf die Bedeutung hinter der Abkürzung: "Unter hundert" Kilo zu wiegen, ist für so manchen ein Ziel.
"Wenn das so weitergeht, sind wir in zwei Fragen durch"
"'The most isolated that any human has been from another person': Wem erkannte das Guinnessbuch diesen Rekord offiziell zu?" Die Antwort war 2.000 Euro wert. Zur Wahl standen Mount-Everest-Besteiger, Apollo-Astronaut, Serengeti-Pauschaltourist und Donald Trump. Der 50:50-Joker eliminierte die Optionen C und D. Beckmann wählte richtig: Der "Apollo-Astronaut". Alfred Worden "gehörte zu jenen der jeweils drei Astronauten eines Apollo-Teams, die nicht auf den Mond durften", dozierte Günther Jauch. An Bord des Kommandomoduls war er teils 3.600 Kilometer von den anderen beiden Astronauten entfernt. Rekord!
"Wenn das so weitergeht, sind wir in zwei Fragen durch", provozierte Günther Jauch die Joker verschleißende Kandidatin. Der Ehrgeiz der Alleinerziehenden war nun geweckt. Nach der 8.000-Euro-Marke wollte der Moderator Promi-Anekdoten hören aus der Zeit, als Beckmann als Rezeptionistin in einem Göttinger Hotel arbeitete - vor allem von "einer unfassbaren Nacht mit Udo Jürgens".
Der Sänger mit der österreichischen und Schweizer Staatsbürgerschaft und seine Crew hatten sie seinerzeit an die Hotelbar eingeladen. "Wir hatten viel Spaß, haben viel zu erzählen gehabt", erinnerte sich Simone Beckmann. Der Sänger habe sie zum Konzert am nächsten Tag eingeladen. Im Backstage-Bereich habe er sie dann namentlich erkannt. Ebenso unvergesslich für die WWM-Kandidatin: Der legendäre Sänger habe sie im Bademantel umarmt. "Ich habe mich an ihn geschmiegt, Udo war ein Wahnsinnstyp", schwärmte sie.
"Bitte meinen Bademantel ins Studio!"
Der Schweiß, der von der Bühnenperformance zeugte, habe Simone Beckmann nicht gestört. Im Gegenteil: "Ich habe mich noch so reingerieben mit meinem Haar - dein Schweiß ist mein Schweiß -, es war toll." Als wäre das nicht schon intim genug, bohrte Jauch nach: "Es kam nicht zum Äußersten?" Die Kandidatin musste ihn enttäuschen. "Und jetzt sitzen Sie hier im Elend einem älteren Herrn gegenüber", resümierte Günther Jauch. Er scherzte: "Bitte meinen Bademantel ins Studio!"
Nach der erfolgreich gemeisterten 32.000-Euro-Frage folgte die nächste Promi-Erinnerung. "Wir haben es zusammen gemacht, auf dem Boden", berichtete Simone Beckmann über ihre Erlebnisse im Hotelzimmer von Jürgen von der Lippe. Den Sensationsreporter-Azubi Jauch musste sie allerdings enttäuschen: Es ging in dieser Geschichte lediglich um die Installation eines DVD-Players. Der Sänger, Comedian und Moderator habe beim gemeinsamen Liegen auf dem Teppich mit ihr "einstecken" wollen. "Und dann haben wir nicht das richtige Loch gefunden." Das Publikum lachte über die Zweideutigkeiten.
Jürgen von der Lippe habe sie außerdem gebeten, seinen 7,5-Tonner mit Bühnen-Equipment einzuparken. Beckmann habe den Gang verwechselt und diverse hochpreisige Fahrzeuge touchiert. Die sie in großer Zahl im Fuhrpark gewesen, da der Rotary Club im Hotel tagte. "Jürgen hat sich totgelacht", erinnerte sich Beckmann. Ihre Chefin dagegen gab der jungen Mitarbeiterin einige Tage frei.
"64.000 Euro, danke, das ist Mega!"
"Eine nach einer Königin benannte Pizza und ein möglicherweise nach einem Showgirl benannter Cocktail heißen ...?" Margharita und Margeritha, Magherita und Magarita, Margerita und Magareta, Margherita und Margarita? Die Antwort war 64.000 Euro wert. Der Zusatzjoker wusste nichts Verbindliches, sprach sich aber für Antwort B aus. Simone Beckmann war das zu unsicher. Als Telefonjoker fungierte ihr Ex-Mann. Er sprach sich ohne Gewähr für Antwort D aus und hatte recht.
Die 125.000-Euro-Frage: "Welche 80er-Jahre-Hymne ist eine Coverversion, die im Original von einer Soulsängerin aus den 60ern stammt?" "Come On Eileen", "Take On Me", "Tainted Love", "Don't You (Forget About Me)". Die Kandidatin wagte es nicht, auf ihre Intuition zu hören. "Tainted Love" wäre richtig gewesen. Statt dies zu bedauern, freute sich Simone Beckmann. "Wow! Ich bin alleinerziehende Mutter - 64.000 Euro, danke, das ist Mega!", erklärte sie mit Tränen der Rührung in den Augen.
Die Berlinerin Anne Marquardt kam auf 32.000 Euro. Luca Jonas Wiedemann aus Dobra in Brandenburg kam auf die gleiche Summe. Allerdings nur als Zwischenstand, denn der 21-Jährige darf kommenden Montag um 64.000 Euro weiterspielen. Mit 21 Jahren ist Wiedemann übrigens einer der bis dato jüngsten "Wer wird Millionär?"-Kandidaten.
Das Original zu diesem Beitrag ""Haben es auf dem Boden gemacht": Jauch-Kandidatin erzählt zweideutige Anekdote" stammt von "Teleschau".