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"Goodbye Deutschland"-Star Julia Siefert-Winter spricht über emotionalen Missbrauch

Goodbye Deutschland
Goodbye Deutschland TVNOW

Die Auswanderin war lange Zeit selbst in einer toxischen Beziehung gefangen – mit einem Mörder. So geht es ihr drei Jahre nach dem schrecklichen Erwachen.

"Goodbye Deutschland"-Star Julia Siefert-Winter (28) hat ein Foto aus dem Jahr 2018 gepostet, das kurz nach Sven Hildebrandts (49) Festnahme entstanden ist. Ratlos und gedankenverloren blickte die junge Frau damals in die Kamera. Dazu schreibt sie: "Diese Aufnahme ist Mitte 2018 entstanden. Hier sitze ich in der JVA Rosdorf im Warteraum, um die sichergestellten Dinge zu sichten, die in Svens Land Rover bei der Festnahme gefunden worden sind. Die Julia, die ihr hier seht, ist unsicher, verzweifelt, blind vor Enttäuschung, Traurigkeit und Emotionen, hilflos und schwach. Sie denkt sie schafft das nicht, was ihr da passiert ist. Sie denkt, sie ist daran zerbrochen."

Und weiter: "Dieses Bild schaue ich mir heute immer wieder an, um mir bewusst zu machen, wie zerstörerisch Menschen wie Sven sind. Narzissten. In Svens Fall, narzisstische Psychopathen. Ich mache mir hiermit aber auch immer wieder bewusst, wenn ich heute in den Spiegel schaue, wie sehr ich an diesen Missbrauch in meiner Persönlichkeit gewachsen bin."

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Die "Goodbye Deutschland"-Auswanderin möchte über emotionalen Missbrauch aufklären

Demgegenüber stellte Julia Siefert-Winter ein Foto von heute, auf dem sie zuversichtlich in die Kamera lächelt. In ihrer Hand hält sie Boxhandschuhe, symbolisch für ihre Kraft und Stärke. "Dazwischen liegt seeeehr viel Mund aufmachen, Reden, Verarbeiten und Coaching aus sämtlichen Richtungen. Vor allem aber liegt dazwischen ein tabuloses darüber Reden. Schaut euch euren Schmerz an. Was ist euch da passiert? Erst dann werdet ihr den Scheiß hinter euch lassen können." Außerdem erklärt sie: "Emotionaler Missbrauch ist sehr schlimm und hat oftmals schwere Folgen wie z.B. Posttraumatische Belastungsstörungen. Nicht jeder schafft es hier raus, weil hier noch zu wenig Hilfe und Aufklärung existiert. Das möchte ich nach wie vor ändern." Klingt ganz danach, als hätte Julia mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen. 

"Der Alptraummann": Auch hier schildert Julia ihre Geschichte

2018 wanderte Julia Siefert-Winter mit ihrer damaligen Liebe Sven Hildebrandt nach Schweden aus. Im wunderschönen Lappland wollte sich das Paar ein neues, zurückgezogenes Leben in der Natur aufbauen. "Goodbye Deutschland" begleitete die beiden und dokumentierte ihre Anfangszeit in der abgelegenen Idylle. 

Was Julia damals noch nicht wissen konnte: Bei ihrem Traumprinzen Sven handelt es sich um einen Mörder! Jahre zuvor hatte der 49-Jährige seine eigene Mutter mit einem Schürhaken getötet und ihre Leiche anschließend in einem Blumenkasten einbetoniert. Offenbar, weil sie ihn finanziell nicht weiter unterstützen wollte, wie auch in der "RTL+"-Doku "Der Alptraummann" geschildert wird.

Julias Vater war von Beginn an musstrauisch

Blind vor Liebe schöpfte Julia Siefert-Winter anfangs nicht den geringsten Verdacht, dass auch Svens Geschichten über seine Vergangenheit erlogen sind. So blendete er Julia beispielsweise, indem er erzählte, dass er Millionär sei und mehrere Immobilien besitze. 

Behauptungen, die Julias Vater hingegen von Beginn an misstrauisch stimmten. Geplagt vor Sorge um seine Tochter stellte Holger Seifert in Deutschland schließlich private Ermittlungen an und fand so heraus, dass Sven zuvor wegen schweren Betrugs in Afrika 22 Monate im Gefängnis saß. Darauf angesprochen wies Sven die Vorwürfe zunächst vehement von sich. Gefangen in ihrer toxischen Beziehung und unter dem Einfluss von Sven verteidigte auch Julia ihren damaligen Freund gegenüber ihrer Familie. 

Holger Seiferts Vaterinstinkt hingegen sagte ihm, dass das noch längst nicht alles war. Als er herausfand, dass von Svens Mutter Heidi jede Spur fehlte, schrillten bei ihm endgültig die Alarmglocken. Mit dem Auto fuhr Seifert schließlich nach Schweden, redete auf seine Tochter ein und holte Julia, ohne Sven in Kenntnis zu setzen, zurück nach Deutschland. Wenige Tage später wurde Sven Hildebrandt auf der Flucht festgenommen. 

2018 wurde Sven Hildebrandt vom Landgericht Göttingen zu 13 Jahre Haft verurteilt. Die Tat an seiner Mutter bestreitet er aber bis heute.