Fragt man die Chefs von Amazon und Netflix, wie viele Menschen Serien wie "You Are Wanted" oder "Stranger Things" einschalten, hört man: nichts. Die Anzahl der Zugriffe wird behandelt wie ein Staatsgeheimnis. Da die Portale keine Werbeplätze verkaufen müssen, brauchen sie den Erfolg ihrer Formate nicht in harten Zahlen abzubilden - und können so auch in der Darstellung ihres unternehmerischen Erfolgs kaum hinterfragt werden.
Trotzdem bietet die Medienberatung Goldmedia aus Berlin seit September eine Art Streaming-Hitparade mit konkreten Abrufzahlen an. Der Mediendienst Quotenmeter.de, der mit Goldmedia kooperiert, schöpft daraus Schlagzeilen wie ",Stranger Things‘ geht durch die Decke", 8,25 Millionen Zuschauer! In Summe aller Folgen, wohlgemerkt.
Die Zahl kommt so zustande: Per E-Mail würden jede Woche potenzielle Zuschauer gebeten, in einer Onlinebefragung anzugeben, welche Filme und Serien sie am Vorabend auf den Portalen gesehen haben, erklärt Dr. Florian Kerkau, Goldmedia-Geschäftsführer. "Mit rund 65 000 solcher Kontakte im Jahr können wir daraus die konkreten Abrufzahlen repräsentativ hochrechnen."
Wie belastbar diese Zahlen wohl sind? In den USA, wo die Firma Nielsen einen ähnlichen Service anbietet, hat Netflix die Qualität der Daten in einer Stellungnahme im "Variety"-Magazin öffentlich in Abrede gestellt: "Die von Nielsen gemeldeten Daten sind nicht genau, nicht einmal annähernd, und spiegeln nicht die Quoten dieser Shows auf Netflix wider", hieß es dort.
Interessant seien die Informationen vor allem für Filmproduzenten, die damit den Marktwert ihrer Produktionen einschätzen könnten, sagt Kerkau. Das Wissen, dass ihre Serie ein Hit für den Anbieter war, würde sie bei den Gesprächen für die nächste Staffel in eine stärkere Verhandlungsposition setzen. Relevant auch für Zuschauer könnte ein anderer Service von Goldmedia werden: die Erfassung sämtlicher Inhalte der Plattformen übers Jahr.
Eine neue EU-Richtlinie, die derzeit im Abstimmungsprozess ist, sieht vor, dass künftig 30 Prozent der Filme und Serien im Angebot der Stream-Provider aus europäischer Produktion stammen müssen. Informationen darüber, ob Netflix und Amazon diese Vorgabe tatsächlich einhalten, könnten in Zukunft also wichtig werden. Staatliche Institutionen gehörten auch heute schon zu den Kunden von Goldmedia, sagt Geschäftsführer Kerkau. Fragt man ihn allerdings nach Namen, hört man: nichts.
Trotzdem bietet die Medienberatung Goldmedia aus Berlin seit September eine Art Streaming-Hitparade mit konkreten Abrufzahlen an. Der Mediendienst Quotenmeter.de, der mit Goldmedia kooperiert, schöpft daraus Schlagzeilen wie ",Stranger Things‘ geht durch die Decke", 8,25 Millionen Zuschauer! In Summe aller Folgen, wohlgemerkt.
Die Zahl kommt so zustande: Per E-Mail würden jede Woche potenzielle Zuschauer gebeten, in einer Onlinebefragung anzugeben, welche Filme und Serien sie am Vorabend auf den Portalen gesehen haben, erklärt Dr. Florian Kerkau, Goldmedia-Geschäftsführer. "Mit rund 65 000 solcher Kontakte im Jahr können wir daraus die konkreten Abrufzahlen repräsentativ hochrechnen."
Wie belastbar diese Zahlen wohl sind? In den USA, wo die Firma Nielsen einen ähnlichen Service anbietet, hat Netflix die Qualität der Daten in einer Stellungnahme im "Variety"-Magazin öffentlich in Abrede gestellt: "Die von Nielsen gemeldeten Daten sind nicht genau, nicht einmal annähernd, und spiegeln nicht die Quoten dieser Shows auf Netflix wider", hieß es dort.
Interessant seien die Informationen vor allem für Filmproduzenten, die damit den Marktwert ihrer Produktionen einschätzen könnten, sagt Kerkau. Das Wissen, dass ihre Serie ein Hit für den Anbieter war, würde sie bei den Gesprächen für die nächste Staffel in eine stärkere Verhandlungsposition setzen. Relevant auch für Zuschauer könnte ein anderer Service von Goldmedia werden: die Erfassung sämtlicher Inhalte der Plattformen übers Jahr.
Eine neue EU-Richtlinie, die derzeit im Abstimmungsprozess ist, sieht vor, dass künftig 30 Prozent der Filme und Serien im Angebot der Stream-Provider aus europäischer Produktion stammen müssen. Informationen darüber, ob Netflix und Amazon diese Vorgabe tatsächlich einhalten, könnten in Zukunft also wichtig werden. Staatliche Institutionen gehörten auch heute schon zu den Kunden von Goldmedia, sagt Geschäftsführer Kerkau. Fragt man ihn allerdings nach Namen, hört man: nichts.