"Mein Interesse für Quizes begann schon in jungen Jahren. Mit fünf oder sechs habe ich 'Spiel des Wissens' von meinen Eltern geschenkt bekommen. Damit hat alles angefangen", erzählte Sebastian Jacoby einst in einem ARD-Interview. Als er Jahre später in seiner Heimatstadt Oberstdorf im Allgäu, in der er 1978 geboren wurde, dann zum ersten Mal an einem Kneipenquiz teilgenommen hat, war es endgültig um ihn geschehen.
Ab 2005 trat er regelmäßig als Quizmaster in Duisburg, Moers, Rheinberg und Oberstdorf aktiv. Seit 2007 ist Jacoby auch international beim Quizzen unterwegs und nimmt an den Quizweltmeisterschaften teil. Dort schaffte er es bis zuletzt immer unter die besten drei deutschen Teilnehmer. Und dann kam der Ruf des Fernsehens.
"Der Quizgott" der deutschen TV-Landschaft
Bereits sein erster TV-Auftritt machte ihn berühmt – und berüchtigt: Im April 2012 setzte sich Sebastian Jacoby bei der ZDF-Quizshow "Der Super-Champion", die von Jörg Pilawa moderiert wurde, erfolgreich gegen alle Teilnehmer durch und gewann 500.000 Euro Preisgeld. Im Herbst 2013 war er in der ARD-Show "Die Deutschen Meister" zu sehen, bevor er im Mai 2014 bei "Quizduell" im Fernsehen auftrat. Seit 2013 ist Sebastian Jacoby als einer der "Jäger" in "Gefragt – Gejagt" mit dabei. Sein Kampfname: "Der Quizgott". Den hat er sich übrigens selbst ausgesucht. "Der Name soll ja der Wahrheit entsprechen", erklärte er mal lachend in einem Interview mit Alexander Bommes, dem Moderator von "Gefragt- Gejagt".
Dass er Humor hat, beweist Sebastian Jacoby auch auf seinem Instagram-Account. Dort heißt er natürlich ebenfalls der_quizgott und hält seine 26.200 Follower mit lustigen Posts bei Laune. Ob Bilder mit Promis, Schnappschüsse aus dem Griechenland-Urlaub oder ein netter Gruß zum "Handtuch-Tag" – Jacoby weiß, wie man Menschen zum Schmunzeln bringt.
Erfolg dank Ehrgeiz
Auch an Quiz-Titel und -Siegen fehlt es Sebastian Jacoby nicht: Als Mitglied im Deutschen Quiz-Verein nimmt er regelmäßig an Turnieren und Meisterschaften teil. Gemeinsam mit seinem "Gefragt -Gejagt"-Kollegen Sebastian Klussmann gewann Jacoby so 2013, 2017 und 2020 die Deutsche Doppelmeisterschaft. 2020 konnte Jacoby auch noch den Titel für die Deutsche Teammeisterschaft verteidigen. Dreimal gewann er zudem die Deutsche Buzzmeisterschaft – 2020 belegte er den zweiten Platz. Seit 2019 ist Jacoby Meister im Einzel und Team und darüber hinaus Teil der Nationalmannschaft.
Über sich selbst verrät der Vater eines Sohnes im Gespräch mit Alexander Bommes weiter, dass er eher ein schlechter Verlierer sei und schon mal wütend werde, wenn etwas nicht klappt. "Ich denke, dass ich von den Jägern der ehrgeizigste bin", sagt Jacoby in einer Mischung aus Verlegenheit und Stolz bei einem Interview im ARD. Woher er so viel weiß? "Grundsätzlich schreibe ich selbst viele Quizfragen, die bei Pub-Quizes oder im Deutschen Quiz-Verein verwendet werden. Da lernt man viel!" Aber es sei auch wichtig, aufmerksam durchs Leben zu gehen und gewisse Dinge einfach auswendig zu lernen, verriet Jacoby einmal in einem Gespräch mit dem Duisburger Wochenanzeiger.
Sebastian Jacoby: "Ohne meine Frau wäre das alles nicht möglich"
Neben seiner Karriere als Quizspieler war Sebastian Jacoby lange Zeit erfolgreich als Curler aktiv. "Es fordert Körper und Geist gleichermaßen", so Jacoby gegenüber Der Tagesspiegel. Von 1996 bis 1998 gehörte Jacoby der deutschen Nationalmannschaft der Junioren an und erreichte mit seinem Team bei der U21-Weltmeisterschaft den dritten Platz. 2007 gewann er bei den Curling-Mixed-Europameisterschaften Bronze, im Jahr darauf dann Gold. Jacoby nimmt heute noch an drei bis vier Turnieren pro Jahr teil.
Neben seinem Hobby und dem Wirken als "Quizgott" arbeitet der Familienvater, der in Duisburg Wirtschaftswissenschaften studierte, hauptberuflich als Controller bei ThyssenKrupp. Klingt stressig – und das ist es wohl auch. Im Interview mit dem Duisburger Wochenanzeiger erzählte er, dass die Vorbereitung auf die vielen Wettkämpfe und der Dreh für "Gefragt – Gejagt" in Hamburg sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Dabei nennt Jacoby einen weiteren unverzichtbaren Grund für seinen Erfolg: "Ich muss ein großes Kompliment an meine Frau machen. Wenn sie nicht so viel auffangen würde, wäre das alles nicht möglich."