Cord-Hut auf dem Kopf, Herren-Täschchen am Handgelenk - scharfzüngig und gleichzeitig unglaublich charmant. Das ist Talkmaster Erwin Pelzig. Die fränkische Kunstfigur des Kabarettisten Frank-Markus Barwasser talkt ab Morgen im ZDF.

Nach dem Einstieg bei der erfolgreichen Satire-Sendung "Neues aus der Anstalt" wird der Wechsel von der ARD ins "Zweite" auch mit der eigenen Sendung vollzogen. Der Kabarett-Talk heißt jetzt "Pelzig hält sich".

Welche Neuerungen gibt es, oder bleibt alles beim Alten?

Frank-Markus Barwasser: Es bleibt bei der ganz eigenen Gesprächskultur des Erwin Pelzig. Weil man ja als journalistischer Frager schon versucht, korrekt und objektiv und gerecht zu sein. Und das muss Pelzig nicht, den Eindruck muss er nicht erwecken. Das würde ihm auch keiner glauben.

Und er kann natürlich auch manchmal direkter oder härter fragen, weil er's ja wieder mit diesem speziellen pelzigen Charme macht. Also dann ist man ihm eigentlich wieder nicht ganz böse. In dem Moment, wo der Gast wegen einer Frage nicht ganz böse ist, ist er auch eher bereit, sie zu beantworten.

Egal ob Politiker, Wissenschaftler oder Show-Promi: Eine Prüfung müssen sie bei Erwin Pelzig alle bestehen - die gefürchtete Bowle auf dem Beistelltischchen.

Frank-Markus Barwasser: Der Gast kommt, setzt sich, und erst mal gibt's die Bowle. Dann gibt's den ersten Schluck, dann schauen wir, wie's schmeckt, und das Leiden an der Bowle verbindet Gast und Gastgeber. Insofern schon ein wichtiges Ritual.

Ein Rezept für die Bowle gibt es nicht, das Kult-Getränk wird vor jeder Sendung neu improvisiert. Verraten Sie uns das Geheimnis der Bowle?

Frank-Markus Barwasser: Sie darf nicht zu gut schmecken, aber sie darf jetzt auch nicht so in den Bereich der Körperverletzung hinein gehen.

Auf was freuen Sie sich - nach "Neues aus der Anstalt", wo viele Dialoge geprobt sind und für Improvisation nur wenig Platz ist - am meisten?

Frank-Markus Barwasser: Pelzig ist ja im Prinzip eine unberechenbare Figur. Aber er braucht eben auch Raum, um unberechenbar zu sein. Er kann seine ganze Schlagfertigkeit und Spontaneität vermutlich noch besser ausleben.

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