History on Ice?

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft kann im heutigen WM-Viertelfinale gegen die Schweiz (20.15 Uhr, Sport1) Geschichte schreiben: der größte Erfolg seit Olympia-Bronze 1976 winkt!

Die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp träumt weiter. Nach dem Sensationssieg im Eröffnungsspiel gegen die USA, nach dem entscheidenden 2:1 im Zwischenrundenspiel gegen die Slowakei, den Weltmeister von 2002, steht das DEB-Team erstmals seit sieben Jahren wieder in einem WM-Viertelfinale. Jetzt winkt dem deutschen Eishockey bei einem Erfolg über die Schweiz der größte Triumph seit Olympia-Bronze 1976.

"Für die meisten Jungs war das Viertelfinale das Ziel. Jetzt werden wir uns zusammensetzen und sehen, wie hoch wir zielen," sagte Uwe Krupp nach dem Spiel gegen die Slowakei. Nach zwei Niederlagen in der Zwischenrunde gilt die Schweiz als Wunschgegner von Krupps Kufenhelden, bleibt aber dennoch Favorit. Die drei letzten WM-Vergleiche mit den Eidgenossen verlor Deutschland mehr oder minder deutlich - 2004 in der Zwischenrunde (0:1), 2005 (1:5) und 2009 (2:3 n.V.) in der Vorrunde.

Technisch, da ist sich die Fachwelt einig, sind die Schweizer dem Gastgeber eindeutig überlegen. Ausschlaggebend für den Ausgang des Duells in Mannheim dürften allerdings andere Qualitäten sein. Taktische Disziplin etwa, viel Körpereinsatz und das kompakte Spiel aus einer sicheren Defensive heraus. Und in diesen Belangen wusste die deutsche Nationalmannschaft bei ihren bisherigen WM-Auftritten immer zu überzeugen - unterstützt von einem fantastischen Heimpublikum.

"Es wird heiß," verspricht Krupp vor dem Match in der ausverkauften SAP-Arena mit einem Lächeln. Von der gewaltigen Anspannung der letzten Wochen ist bei ihm nicht mehr viel zu spüren. Die Pflicht hat das DEB-Team schon mit dem Erreichen der K.o.-Phase übererfüllt, es folgt die Kür. Und die könnte - wenn alles passt - eine 57-jährige Durststrecke beenden. So lange wartet Eishockey-Deutschland nämlich schon auf eine Platzierung unter den ersten Vier einer WM.