Es sah aus wie eine Szene aus einer Low-Budget-SciFi-Produktion, war aber ein skurriler Moment aus der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares": Zwei Verkäufer brachten einen Roboter mit in die ZDF-Trödelshow, der für Begeisterung, Heiterkeit und Spott sorgte.
"Der hält nicht still", lamentierte Sven Deutschmanek. Gemeint war nicht Horst Lichter, sondern der Roboter, der sich piepsend fortwährend nach links und rechts drehte. "Dass sie dich irgendwann ersetzen war mir klar, aber dass das so schnell geht ...", ätzte Lichter. "Was?", fragte Deutschmanek. Wollte er die Gemeinheit nur überhören oder ging der Faux-pas wirklich unter den Roboter-Klängen unter? "Was?", fragt Lichter schelmisch zurück. "Ich finde das Ding super", erklärte er. Deutschmanek zog den Stecker und genoss die Stille.
Lichter fragte die Gäste nach der Provenienz des Mitbringsels. Norman erklärte, ein Freund arbeite in einem Warenhaus, welches aufgelöst wurde. Dort stand der Roboter im Deko-Lager. Eigentlich war er an einem Flipper interessiert, am Ende nahm er beides mit. "Habt ihr Kinder?", erkundigte sich Horst Lichter. Beide bejahten. Norman hatte bei der Übernahme des Roboters vor allem an seine Tochter gedacht. Spannend für ein Kind: Der Roboter lässt sich betreten. "Kann man da irgendwas drin machen?", war Lichter neugierig. "Hebel ziehen und schwenken, Knöpfchen drücken, dann macht er Geräusche", berichtete Norman.
Sven Deutschmanek ließ das überraschend kalt. Sein distanziertes Statement: "Ein Unterhaltungsapparat für Kinder, vermutlich aus den 80er-Jahren." Der Experte monierte: "Das Kind sitzt drin und kann nicht rausgucken. Die einzigen, die vielleicht bisschen Spaß dran haben, sind die Leute, die drumrum stehen." Die Optik gefiel dem Experten zwar, "aber von der Funktion her finde ich ihn bisschen bieder." So kannte man Deutschmanek gar nicht. Wenig überraschend: Horst Lichter sah das alles ganz anders. "Wenn du mit vier Jahren reingesetzt wirst, bist du froh, dass du drin bist!", war der Moderator sicher. Deutschmanek: "Der Hype an solchen Apparaten ist rückläufig."
Händler lacht sich schlapp
Käufer würden sich vermutlich nicht unter nüchternen Sammlern finden, sondern "eher wieder in Privatgebrauch", glaubte der Experte staubtrocken. Dem Wunschpreis von bis zu 600 Euro stimmte er entsprechend nicht zu: "Hier müssen wir realistisch bleiben", mahnte er. Sein Schätzpreis lag bei 250 bis 350 Euro. Die beiden Freunde waren dennoch einverstanden. Das hatte vor allem einen Grund, wie sie zugaben: Norman und Stefan wollten "das Ding nicht wieder nach Hause schleppen müssen".
Es folgte einer der skurrilsten Momente in der an Skurrilitäten reichen Geschichte von "Bares für Rares": Christian Vechtel zwängte sich ins Roboter-Gehäuse und wurde von Susanne Steiger im mütterlichen Tonfall herausgezogen: "Aussteigen Christian, komm raus!" Vechtel beschwerte sich wie ein kleiner Junge bei Steiger: "Das ist gar nicht erlaubt aus einem fahrenden Gefährt!" Markus Wildhagen lachte sich schlapp: "Der kleine Christian kann aus dem Spielparadies abgeholt werden!"
"Boah, es ist da so laut drin, Wahnsinn!", jammerte Vechtel. Walter Lehnertz fragte die Gäste: "Sag mal, hört ihr uns? Weil er sagt, das ist so laut da drin." Stefan konterte augenzwinkernd: "Schön, oder?" Norman verteidigte ebenfalls die Lautstärke: "Für Kinder muss das Gaudi machen." Vechtel fand: "Für Kinder muss das mega sein, aber für meine Ohren war das wirklich ..." Er jammerte: "Ich habe mich reingezwängt, aber ein Knie passte nicht rein."
"Wie viel Kohle ist denn noch da drin?", fragte Walter Lehnertz ohne Umschweife. "Keine mehr. Um das Gewicht zu reduzieren", meinte Norman schelmisch. "Natürlich", stimmten die Händler augenzwinkernd zu. Walter Lehnertz bot 80 Euro. Doch er war skeptisch: "Ich weiß nicht wohin, aber egal, da muss ich mir was einfallen lassen", dachte der Händler laut. Der Roboter sei ein "Eyecatcher", so Norman. "Ja, aber wir sind ja Antikhändler", bemühte sich Lehnertz um Seriosität. Markus Wildhagen bot 320 Euro.
"Die einzige Stelle, wo ich den reinkriege, ist ins Café", so Lehnertz. Er war sich nicht sicher, was seine Kunden davon halten würden. "Könnt ihr uns helfen?", fragte Vechtel die Verkäufer. "Wenn ihr 'ne Vier vorne dran macht", schlug Stefan vor. Deal mit Lehnertz für 400 Euro!
Edelsteinbesetzte Brosche kommt gut an
Eine Zigarrenkiste aus Sterlingsilber war in den Augen von Dr. Berding statt des Wunschpreises von 150 Euro bis zu 900 wert. Susanne Steiger wollte das Objekt zur Schmuckschatulle umarbeiten. Ihr war die Dose 600 Euro wert.
Zwei Verkäuferinnen wollten eine edelsteinbesetzte Bienen-Brosche aus 750er-Gold veräußern. Bis zu 1.700 Euro erhofften sie sich, Dr. Rezepa-Zabel empfahl 1.600. Susanne Steiger kaufte den Schmuck aus den USA für 1.200 Euro.
"Das ist ja fast eine Standuhr", kommentierte Walter Lehnertz die Kettenuhr einer Verkäuferin. "Viel kleiner geht es wirklich nicht mehr", fand David Suppes. Christian Vechtel bezahlte 370 Euro. Dr. Rezepa-Zabel hatte in ihrer Expertise zuvor 250 empfohlen.
Von Steiff gibt es nicht nur Stofftiere, sondern auch Blech-Auto-Modelle wie den Unimog und Traktor aus den 1950er-Jahren, für die sich der Verkäufer 200 Euro erhoffte, Sven Deutschmanek verdoppelte mit seinem Schätzpreis. David Suppes bezahlte 250.
Nicht auf einem Pferd, aber mit einem Pferd, reiste ein Verkäufer an. Für die Zinn-Skulptur erhoffte er sich 1.500 Euro. Dr. Bianca Berding hielt maximal 500 für denkbar. Dem Verkäufer war das zu wenig. Ross und Reiter verließen das Studio ohne Händlergespräche.
Das Original zu diesem Beitrag "Ein Roboter bei "Bares für Rares": Horst Lichter findet ihn "super"" stammt von "Teleschau".