"Es ist wichtig für mich, dass es nicht nur gut aussieht, sondern es sollte auch gut schmecken", lautet Torstens Anspruch an sich selbst. Besser wär's, denn die Erwartungen der Gäste an den Groß- und Außenhandelskaufmann sind extrem hoch. "So wie es aussieht, habe ich mir da wahrscheinlich ein Eigentor gelegt", weiß er, dass das seiner Kritikfreude geschuldet ist. Ob er seine Äußerungen der vergangenen "Dinner"-Tage bereut? "Ich stehe dazu."
Mit Dampfgarer, Wärmeschublade, Wärmebrücke, Eismaschine und Fleischreifeschrank ist seine Dortmunder Küche zumindest gut ausgestattet. "Das ist Lebensqualität", liebt Torsten Kochen über alles, weshalb sein Motto "Essen ist geil" lautet. Es gibt:
"Torsten hat uns die letzten Tage mit seinem Wissen bereichert und seinen Anspruch dargestellt", grinst Michel (31) und rechnet heute Abend mit handwerklich anspruchsvoller französischer Küche. Marie (33) wird ebenfalls ganz genau hinschauen, "weil er relativ viel kritisiert hat, was ich auch nicht nachvollziehen konnte".
Als Vorspeise kommen Seezungen-Röllchen gefüllt mit Garnelen-Farce auf Blattspinat an Speckschaum auf den Tisch. Tim (55) hätte der Fisch alleine gereicht: "Die Farce innen drin hätte ich nicht gebraucht. Die hat mich so ein bisschen irritiert." Auch Marie findet einen Kritikpunkt: "Mir ist der Spinat tatsächlich ein bisschen zu extrem von der Würze her." Dem stimmt Michel zu, außerdem hätte er sich "ein feineres Ensemble" an Komponenten gewünscht: "Es hat meine Erwartung einfach nicht erfüllt."
Der Hauptgang setzt sich aus geschmorten Kalbsbäckchen mit Rotwein-Balsamico-Jus sowie Speck-Bohnen und getrüffeltem Kartoffel-Pastinaken-Stampf zusammen. Warum kein Püree? "Ich bin eine faule Sau", gibt Torsten zu. Michel bemängelt die Beilagenwahl: "Das Pastinaken-Stampf fand ich auch wieder sehr unpassend. Ich hätte mir von Torsten einfach ein Püree gewünscht." Bei David (40) kann die Soße nicht punkten: "Ich fand die ein bisschen zu sauer."
Außerdem ist ihm das Gericht zu simpel: "Aufgrund seiner Aussagen die Woche über hätte ich damit gerechnet, dass er uns was auf den Teller zaubert, was à la minute kurz gebraten wird." Marie fehlt die Finesse, die Torsten an allen anderen Tagen gefordert hatte: "Er hat sich das dann relativ einfach gemacht mit diesem Schmorgericht."
Zum Abschluss versucht Torsten mit einem Schokokuchen mit flüssigem Kern, Vanilleeis, Kokos-Nocken und Beerenspiegel zu beeindrucken. Doch beim Anrichten seiner Komponenten beginnt das Drama. "Die Mousse sch***t ab", sackt das weiße Häufchen in sich zusammen. Dann bleibt die Hälfte des Schokoküchleins in der Form hängen. "Sch***e", flucht Torsten. "Es ist ein Fauxpas passiert", serviert er nur widerwillig die Teller. "Ich habe keine Lava", sticht Marie enttäuscht ihr Küchlein an.
"Er hat viel gewollt, sehr hoch gepokert und leider ist ihm da handwerklich irgendwas durchgegangen", resümiert Tim den Abend. Einmal die 5, zweimal die 6 und einmal die 7 - mit 24 Punkten belegt Torsten den letzten Platz. "Ich kann diese Platzierung nicht nachvollziehen", hätte er sich selbst weiter vorne gesehen. Als Wochensiegerin geht dafür Marie nach Hause, die überhaupt nicht mit dem Sieg gerechnet hat.
Das Original zu diesem Beitrag ""Zu extrem": Torsten kann beim 'perfekten Dinner' nicht punkten" stammt von "Teleschau".