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DTM

Tourenwagen: Saisonstart mit neuen Regeln

Tourenwagen: Saisonstart mit neuen Regeln
Imago

Am 6. Mai startet die Tourenwagenserie in die neue Saison - mit weniger Fahrzeugen, aber deutlich mehr Power. Und einer ganzen Reihe von Regeländerungen, die die Rennen (noch) attraktiver machen sollen

Es herrscht Aufbruchstimmung bei den Deutschen Tourenwagen-Masters, die an diesem Wochenende (6. und 7. Mai) auf dem Hockenheimring startet. Der neue Boss Gerhard Berger will mit neuen Regeln und mit Unterstützung von Audi, BMW und Mercedes die Rennserie mittelfristig aufs internationale Parkett führen und vor allem weitere Hersteller akquirieren, die ihre Autos an den Start bringen. TV SPIELFILM ist dieses Jahr auf jeden Fall wieder dabei, unser Logo prangt auf dem Mercedes des ehemaligen Formel-Eins-Fahrers Paul di Resta.

Wir stellen die Regeländerungen vor
Rennen
Die samstäglichen Sprintrennen ohne Boxenstopp sind Geschichte. Künftig dauern alle 18 Wertungsläufe der Saison am Samstag und Sonntag jeweils 55 Minuten (plus eine Runde) und beinhalten immer einen Pflichtstopp zum Reifenwechsel. Die Weichen sind gestellt - jetzt müssen sich nur noch mehr TV-Zuschauer für das neue Rennformat mit einem von 24 auf 18 Fahrzeuge reduzierten Teilnehmerfeld begeistern: Seit 2011 sinken im Ersten die Einschaltquoten, zuletzt auf unter eine Million im Schnitt
Fahrer
Foto: Imago
Schnellere Autos, weichere Reifen, veränderte Boxenstopps: Dass sich die DTM ein Stück weit neu erfindet, ist selbst für Routiniers wie Paul Di Resta (DTM-Champ 2010) eine große sportliche Herausforderung. "Die neuen Regeln bringen Würze hinein", sagt der Schotte, der 2017 mit weißem
TV SPIELFILM-Mercedes unterwegs sein wird. Anlass, seine berufliche Umtriebigkeit zu überdenken, geben sie aber nicht: Di Resta steht auch weiterhin bei Williams als Ersatzfahrer für die Formel 1 bereit und wird ausgewählte Rennen der Königsklasse für den englischen Ableger von Sky analysieren.
Boxenstopps
Die Fitness und das Zusammenspiel der Mechaniker gewinnen in der neuen Saison an Bedeutung. Erstens steht pro Fahrzeugseite nur noch ein Schlagschrauber für den Reifenwechsel zur Verfügung, zweitens wird die Anzahl des zugelassenen Personals beim Boxenstopp klar begrenzt - auf acht Mechaniker pro Auto. Wann die vier Reifen während eines Laufs gewechselt werden, bleibt ab sofort den Teams überlassen. Einzige Bedingung: Das Prozedere muss nach der ersten und vor der letzten Rennrunde über die Bühne gehen - was den Herstellern viele rennstrategische Möglichkeiten eröffnet.
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TV SPIELFILM live
Motor
Dass sich aus den 4-Liter-V8-Motoren von Audi, BMW und Mercedes noch mehr Leistung holen lässt als bisher, wussten die Ingenieure. Jetzt durften sie ihr Wissen in die Praxis einbringen: Die Power in der neuen DTM steigt um 25 PS auf über 500 PS, der Topspeed um 20 km/h auf etwa 270 km/h.
Reifen
Foto: Daimler, TV SPIELFILM ist mit Mercedes dabei
Die bisherigen Pneus gerieten als nahezu unkaputtbar in die Kritik. Ein Reifen, der im Lauf des Rennens kaum an Qualität einbüßt, ermöglicht allzu konstante Rundenzeiten. Überholen? Extrem schwierig. Folglich entwickelte Hankook ein weicheres Modell, das kurzzeitig mehr Haftung bietet, aber auch spürbar schneller abbaut. Zudem ist der Einsatz von Reifenwärmern künftig verboten: Beim Start und nach dem Boxenstopp müssen die Reifen erst auf die optimale Temperatur gebracht werden.
Heckflügel
Der einheitliche Heckflügel hat mit dem 2016er-Modell nichts mehr gemeinsam. Wurde das aus der Formel 1 bekannte System zur Reduzierung des Luftwiderstands (DRS) bisher aktiviert, klappte der einteilige Flügel nach unten und verringerte den Abtrieb auf den Geraden. Der neue Spoiler hat zwei Flügelplatten, von denen eine nach oben klappt, wenn der Fahrer den DRS-Knopf betätigt. Das erhöht den Topspeed um 10 km/h - genug, um auf einer Geraden oder in Bremszonen zügig zu überholen. Zumindest in der Theorie...
Bodenplatte
Unsichtbar, aber in einem Sport, bei dem es um Zeitgewinn im Hundertstelsekunden-Bereich geht, von großer Bedeutung. Nicht umsonst sorgten zu dünne Platten unter den Rennwagen in der Vorsaison für zwei Disqualifikationen in Budapest. Die hölzerne Bodenplatte misst ab sofort 13 Millimeter, also 5 Millimeter mehr als 2016. Die gewonnene Fahrhöhe sorgt für geringeren Anpressdruck, was die Fahrer besonders in Kurven zusätzlich fordert.
Autor: Frank Steinberg