Der große Publikumsfavorit war einfach nicht zu besiegen: Acht Mottoshows lang hatte Mark Medlock vorn gelegen, das sollte sich im Finale nicht ändern. Mit 78,02% gab der Bohlen-Liebling dem zweitplatzierten Martin Stosch das Nachsehen und entschied die vierte Ausgabe der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" für sich.
Zwischen Januar und Mai 2007 lief jene Staffel, moderiert von Tooske Ragas und Marco Schreyl, in der Jury mit Dieter Bohlen, Heinz Henn und Anja Lukaseder besetzt – und in Gestalt von Martin Stosch einem der jüngsten Kandidaten der "DSDS"-Geschichte. Gerade einmal 16 Jahre alt war der gebürtige Landshuter, als er mit Songs wie "Tears In Heaven" von Eric Clapton und Green Days "Wake Me Up When September Ends" ins Rennen ging.
Die früheren Staffeln "Deutschland sucht den Superstar" gibt es bei RTL+
Bildungsweg statt Pop-Superstar
Bis zum Finale am 5. Mai 2007 zog Stosch durch, sang in der letzten Show auch seinen Song "I Can Reach Heaven From Here". Für so luftige Höhen hat es karrieretechnisch im Anschluss nicht gereicht, Stosch entschied sich schlicht für einen nachhaltigeren Lebensweg. Natürlich gab es die wohl unverzichtbaren Auftritte in thematisch angedockten Formaten, etwa in "Deine Chance! 3 Bewerber – 1 Job", später auch mal als Mitglied des Casting-Auffangbeckens in Form der Band "RecAllstars", bei dem Ex-Teilnehmer aus "Popstars", "DSDS", "Star Search" und Stefan Raabs "Super Grand Prix Star" zusammenkamen. Zudem stellte sich Stosch 2009 an die Kochtöpfe des "Perfekten Promi-Dinners", darüberhinaus aber gab Stosch der Bildung eine Chance.
An der Fachoberschule machte er sein Abitur, widmete sich im Anschluss dem Studium des Wirtschaftsingenieurswesens. Einem längeren Aufenthalt in Südafrika folgte der Schritt nach Oxford, wo 2014 seinen Bachelor machte. Chapeau, Martin Stosch! Heute arbeitet er bei einem großen bayrischen Autmobilkonzern in der Planung und auch die Musik spielt weiterhin eine große Rolle im Leben des mittlerweile 32-Jährigen. "Tourists In A Daydream", so lautete der Name seiner letzten Band, und die waren mit ihrem "finest Ethno-Funk from Bavaria" angetreten, um "deine Hüften zu schütteln", wie es auf ihrer Facebook-Seite heißt. Die letzten Gigs sind schon ein wenig her, aber Martin Stosch, das zeigen die Clips auf der Seite, ist immer noch bestens bei Stimme.