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DSDS-Hammer: Bohlen muss gehen - "Gleicht einem Rauswurf"

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DSDS: Chefjuror Dieter Bohlen hört auf Imago Images/Future Image

TV-Sensation bei RTL: "Deutschland sucht den Superstar" wird künftig ohne Pop-Titan Dieter Bohlen stattfinden. Die Jury der Castingshow soll ab 2022 komplett umgebaut werden. Bohlen geht allerdings nicht auf eigenen Wunsch.

RTL teilte am Donnerstagmittag mit, dass das Finale der aktuellen Staffel am 3. April Bohlens letztes Mal auf dem Jurystuhl von "DSDS" sein werde. Auch das "Supertalent" soll ab Herbst mit einer komplett neuen Jury an den Start gehen – ohne Bohlen. Alle Beteiligten seien "im Vorfeld informiert" worden, erklärte der Sender in einer Mitteilung.

Auf eigenen Wunsch geht Bohlen jedoch nicht. Auf Nachfrage bestätigte RTL, dass die Entscheidung auf Initiative des Senders zustande gekommen sei. Sie gehe nicht auf den Wunsch von Dieter Bohlen zurück, sagte ein Sprecher. "RTL hat entschieden, die Shows 'DSDS' und 'Das Supertalent' grundlegend weiterzuentwickeln", erklärte er.

Auch die Frage, ob RTL stattdessen andere Projekte mit Bohlen plant, ließ der Sprecher offen und sagte lediglich: "Für alle Jurymitglieder gilt: Für gute neue Programmideen sind wir jederzeit offen."

RTL- Insider: "Kommt einem Rauswurf gleich"

Dass Bohlens Aus bei "DSDS" und "Das Supertalent" nicht einvernehmlich verlief, berichtet auch "Bild". "Das kommt einem Rauswurf gleich", sagte ein RTL-Mitarbeiter dem Blatt. "Sein Vertrag lief zwar aus, aber der wurde jedes Jahr aufs Neue verlängert. Das war eigentlich Usus. Jetzt wollte Bohlen auch weitermachen, aber man wollte ihn eben nicht mehr."

Ein Mitglied aus "hohen Senderkreisen" wurde zitiert mit den Worten: "Auch ein Dieter ist irgendwann obsolet. Das Format konnte nicht mehr von ihm profitieren." Die Entscheidung gegen Bohlen sei vor allem auf den neuen Geschäftsführer Henning Tewes zurückzuführen, der seit dem 1. März im Amt ist.

Bohlen-Freundin kritisiert DSDS-Aus: Wird ihm einfach nicht gerecht

In der Mitteilung des Senders war sofort aufgefallen, dass Bohlen sich zu seinem Ausstieg aus den Shows nicht – wie bei einvernehmlichen Trennungen üblich – auch selbst mit einem Statement äußerte. Eine Freundin des Musikproduzenten kritisierte in der "Bild": "Jemanden, der 18 Jahre lang Quote für den Sender gemacht hat, so lapidar abzukanzeln, wird ihm einfach nicht gerecht." Darum habe er sich in der Mitteilung nicht äußern wollen.

RTL-Unterhaltungschef Kai Sturm war in dieser Mitteilung mit den Worten zitiert worden: "Wir bedanken uns ausdrücklich bei der aktuellen Jury und insbesondere bei Dieter Bohlen als langjährigem Chefjuror." Er sagte: "Mit klaren Urteilen und feinem Gespür für musikalischen Mainstream im allerbesten Sinne ist er maßgeblich am langjährigen Erfolg beider Shows beteiligt. Nach fast zwei Jahrzehnten gemeinsamer Erfolge ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Veränderung und Weiterentwicklung."

Bohlen schweigt bislang

Der neue RTL-Geschäftsführer Henning Tewes erklärte, der Sender habe den Anspruch, "die Show immer wieder neu zu erfinden." Daher wolle "DSDS" nun "frische Impulse setzen, um musikalische Talente und Millionen Zuschauer neu zu inspirieren und zu begeistern." Bohlen selbst hat sich bislang noch nicht geäußert.

Der 67-jährige Bohlen fungierte seit dem Start von "DSDS" im November 2002 als Chefjuror der Castingshow, die Namen wie Alexander Klaws oder Sarah und Pietro Lombardi hervorbrachte. Zu Spitzenzeiten lockte "DSDS" mehr als 12 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme, in der 17. Staffel aus dem letzten Jahr lag die durchschnittliche Einschaltquote noch bei 3,5 Millionen. Mit dem "Supertalent" war Bohlen seit 2007 auf Sendung.

Der Artikel DSDS-Hammer: Bohlen muss gehen - "Gleicht einem Rauswurf" wird veröffentlicht von FOCUS online.