.

Doku-Tipp

"Arme Reiche": Selbsthilfegruppe für Millionäre

Arme Reiche: Selbsthilfegruppe für Millionäre

Die Reportage "Arme Reiche" (16.2. 3SAT, 20.15) zeigt einmal mehr das Geld nicht glücklich macht.

Warum immer nur an die Armen denken? Auch Reiche haben Sorgen: Um ihr Geld - vor Währungskrisen, Niedrigzinspolitik oder Vermögensteuern. Andere treibt die Angst um, ihr Umfeld könne mehr am Zaster interessiert sein als an ihnen selbst. Deshalb gibt es in den USA mittlerweile schon Selbsthilfegruppen für Multimillionäre.

Auch hierzulande wächst die Zahl der Reichen. Der Reichtumsforscher und Soziologe Thomas Druyen befragte fast 500 Deutsche mit einem Durchschnittsnettovermögen von 2,3 Mio. Euro, und so bereicherte die junge Disziplin Reichtumsforschung um wissenschaftliche Erkenntnisse zur Vermögenskultur.

Die Doku fragt u. a., was Reichtum in einer Gesellschaft bewirkt, und was soziale Ungleichheit für die Demokratie bedeutet. Verhaltensökonomin Hannah Schildberg-Hörisch von der Universität Bonn untersucht, wie sich Reichtum und Armut auf die Persönlichkeit auswirken. Wie konnte es passieren, dass sich gerade im Land der unbegrenzten Ungleichheit Milliardär Donald Trump als Vertreter der "kleinen" Leute verkaufen konnte?
Die Gesellschaft driftet auseinander
Im Anschluss an die Doku (um 21.00) diskutiert Gerd Scobel mit seinen Gästen über die "Ungleiche Gesellschaft". Topmanager verdienen 50-mal so viel wie ihre Angestellten. Die reichsten zehn Prozent der Deutschen besitzen etwa 70 Prozent des Gesamtvermögens. Die Einkommensschere klafft immer weiter auseinander, die Mittelschicht schrumpft. Während der Durchschnittslohn nur mäßig geschieden ist steigen Unternehmens- und Vermögensgewinne stetig. Und wo die Zahl der Millionäre wächst, wächst trotz Mindestlohn auch die Zahl der Hartz-IV-Aufstocker. Gefährdet die wachsende Ungleichheit die Demokratie?