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Doku

Leiharbeit undercover

Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken - Wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist. Doku im Ersten.

"Viele aus der Stammbelegschaft behandeln mich, als hätte ich eine ansteckende Krankheit", sagt Matthias P., Leiharbeiter in der Pharmaindustrie. Hinter dem Namen verbirgt sich der investigative Autor Markus Breitscheidel, der ein Jahr lang heimlich in deutschen Fabriken recherchierte. Bei seinem Job arbeitete er Vollzeit im Schichtbetrieb. Sein Lohn: 530 Euro netto, weniger als Hartz IV.
Foto: WDR, Leiharbeit undercover - Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken
Ein Jahr lang recherchierte Markus Breitscheidel heimlich in deutschen Fabriken. Bei seinem Job in der Pharmaindustrie arbeitete er Vollzeit im Schichtbetrieb. Sein Lohn: 530 Euro netto, weniger als Hartz IV.
ARD, Mo., 27.10.2008, 21.00 Uhr
Er machte bereits bittere Erfahrungen als Pfleger in deutschen Altersheimen. Diesmal filmte er das Leben am Existenzlimit als Leiharbeiter.
Seine gelbe Weste leuchtet schon von Weitem. Sie markiert ihn, zeigt, dass er anders ist als die anderen Arbeiter in der Werkshalle. Matthias P. ist Leiharbeiter. Er arbeitet Schulter an Schulter mit den Facharbeitern des Unternehmens. Matthias P. bekommt sechs Euro brutto pro Stunde, weniger als die Hälfte des Lohns, den sein Nebenmann erhält, ein Festangestellter mit Tarifvertrag.

Noch am Morgen saß Matthias P. in seiner Wohnung. In Hose und Leuchtweste hockte er neben dem Telefon. Er ist verpflichtet, bis eine Stunde vor Schichtbeginn zu warten - auf einen Anruf der Firma, die ihn verleiht.
Wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist
Matthias P. gibt es erst seit einem Jahr. Der Name ist ein Pseudonym, hinter ihm verbirgt sich Markus Breitscheidel. Der Undercover-Rechercheur und Autor arbeitete für diesen Film über ein Jahr lang mit falscher Identität in der Leiharbeitsbranche, im Niedriglohnsektor.

Die Reportage begleitet Matthias P. bis zum Werkstor, seine Arbeitstage filmt er verdeckt. Nur so ließ sich dokumentieren, wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist. Die Reportage dokumentiert die Erlebnisse von Matthias P. und lässt seine Kollegen sprechen, die festen und die ausgeliehenen. Die Reportage geht aber auch in die Betriebe und konfrontiert die Verantwortlichen.

TVS/ARD/cc