Eigentlich plante Dr. Sarah König nur eine Urlaubsreise mit Tochter Leo, blieb dann aber im beschaulichen Wiesenkirchen am Schliersee und übernahm "Die Landarztpraxis" (Sat.1). Bei ihrer Ankunft sah man den St. Georg-Brunnen in Bayrischzell: Die Gemeinde ist einer der Drehorte der Filmpool-Produktion mit Caroline Frier – bislang.
Denn wie der Merkur berichtet, lehnt der Gemeinderat weitere Dreharbeiten ab. Die erste Staffel sei auch auf öffentlichen Flächen in der Region entstanden, "und da ist es ganz schön aufgegangen mit den Beschwerden", so Bürgermeister Georg Kittenrainer in der Gemeinderatssitzung. Gestört hätten sich die Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel an einer Straßensperrung, die zu einem langen Stau geführt hätte.
Bayrischzell soll nicht zur "Kulissenstadt" werden
Nach Diskussion im Gemeinderat wurde beschlossen, dass Filmteams keine öffentlichen Flächen mehr zur Verfügung gestellt werden. Das scheint aber nur für "Die Landarztpraxis" zu gelten: Anders als "Frühling" handele es sich dabei um eine Daily Soap: "Heißt, die drehen jeden Tag eine Folge, das ist qualitativ nicht so hoch angesiedelt. Mit dieser Serie wird man nicht Bayrischzell identifizieren", so Albert Jupé von der "Freien Wähler"-Partei.
Für die ZDF-Serie mit Simone Thomalla als Dorfhelferin fand man dagegen nur lobende Worte. Sie würde nicht nur schöne Bilder produzieren, sondern im fiktiven Ortsschild "Frühling" auch die "Gemeinde Bayrischzell" wörtlich erwähnen. "Bei der Einschaltquote führt das in unserer Tourist-Info immer wieder zu vielen Anfragen. Zur besten Sendezeit ist das eine hervorragende Werbung", so der Bürgermeister. Eine weitere Produktion biete keinen Mehrwert für den Fremdenverkehr, betonte auch Tourismus-Leiterin Stephanie Hintermayr: "Für unser touristisches Konzept brauchen wir unsere Bürger", und denen will sie keine zweite TV-Produktion zumuten wollen.
"Die Landarztpraxis" läuft montags bis freitags um 19.00 Uhr auf Sat.1. "Frühling" kann in der ZDF-Mediathek gestreamt werden.