Dass die privaten TV-Sender einen kurzen Atem haben, wenn die Quoten nicht stimmen, ist bekannt. Doch auch die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Sender beobachten durchaus, wie ihre Formate beim Publikum ankommen, bevor sie neue Staffeln beauftragen. Für eine Serie hat die ARD jetzt grünes Licht gegeben. Der NDR Rundfunkrat hat am Freitag, 3. Juni, der Verlängerung der ARD-Vorabendserie "In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte" zugestimmt. Das sichert die 9. Staffel mit insgesamt 42 Folgen, die ab Frühjahr 2023 zu sehen sein werden.

Das erste Spin-off von "In aller Freundschaft" erfreut sich wachsender Beliebtheit, vor allem beim jüngeren Publikum. Der durchschnittliche Marktanteil bei der umworbenenen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen liegt bei mehr als sieben Prozent, kürzlich stellten "die jungen Ärzte" mit 11,2 Prozent sogar einen neuen Rekord auf – auch wegen der Abrufe in der ARD-Mediathek.

ARD-"Krankenschwestern" weniger erfolgreich

Nach dem erfolgreichen Launch des ersten "In aller Freundschaft"-Ablegers "Die jungen Ärzte" 2015 schickte man 2018 "Die Krankenschwestern" auf Sendung. Die brachten es aber nur auf zwei Staffeln, Ende Oktober 2021 wurde bekannt, dass die Saxonia-Media-Produktion nicht fortgesetzt wird. "Wir haben uns gegen eine Fortsetzung von 'In aller Freundschaft - Die Krankenschwestern' entschieden, weil die Quoten in diesem Fall gerade auch im Vergleich zu 'In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte' nicht ausreichend waren. […] Das spricht nicht gegen die Leistung des Teams, es sagt nur aus: auf diesem Platz, mit diesem Konkurrenzumfeld können wir mit dem Ableger nicht genug punkten, um ein erneutes Invest zu rechtfertigen", so Vorabend-Koordinator Frank Beckmann damals gegenüber dem Branchendienst DWDL.de

Weitere ARD-Dauerbrenner stehen derzeit auf dem Prüfstand. Auch wenn die Telenovelas "Sturm der Liebe" und "Rote Rosen" bis 2023 verlängert wurden, so beunruhigen die rückläufigen Einschaltquoten schon länger. Laut DWDL.de soll man deshalb während der diesjährigen Sommerpause neue Formate auf den Sendeplätzen um 14:10 und 15:10 Uhr testen.