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Neuer Löwe

"DHDL 2020"-Neuzugang Nico Rosberg: "Vor Herausforderungen habe ich keine Angst"

Ex-Formel 1-Weltmeister Nico Rosberg stößt als Investor bei Die Höhle der Löwen dazu.
Ex-Formel 1-Weltmeister Nico Rosberg stößt als Investor bei "Die Höhle der Löwen" dazu. TVNOW / Bernd-Michael Maurer

"Die Höhle der Löwen" geht in die nächste Runde und unter den Investoren ist ein neues Gesicht dabei: Ex-Formel-1-Rennfahrer und -Weltmeister Nico Rosberg stößt zum Löwenrudel dazu. Im Vorfeld der der neuen Staffel der Vox-Sendung hat er mit TV SPIELFILM gesprochen.

Neue Staffel, neues Gesicht: "Die Höhle der Löwen" meldet sich mit einer neuen Staffel bei VOX zurück und präsentiert uns zudem einen Neuzugang im Löwenrudel: Nico Rosberg, ehemaliger Formel-1-Rennfahrer und Weltmeister von 2016, bringt frischen Wind in die Investorenrunde um Judith Williams und Co. Der 35-Jährige hat in den vergangenen Jahren in zahlreiche Mobilitäts-Start-Ups investiert, die sich mit nachhaltigen Technologien auseinandersetzen. Jetzt will er es in "Die Höhle der Löwen" (jetzt immer montags um 20:15 Uhr auf VOX) wissen und sich mit den besten Investoren Deutschlands messen.

Kurz vor dem Start der neuen Staffel hat sich der Jungunternehmer mit TV SPIELFILM zu einem Gespräch (natürlich online) getroffen. Dabei erklärte er, wie er zu "Die Höhle der Löwen" kam, welche Produkte und Gründer ihm am meisten begeistern und warum er gerade in nachhaltige Mobilität und Technologie investiert.

Nico Rosberg: Der Neue im Löwenrudel

TV SPIELFILM: Sie sind relativ neu im Unternehmer-Business und bei "Die Höhle der Löwen" sozusagen das Löwenjunge. Hatten Sie Angst, dass Sie gegen die "alten" Löwen nicht bestehen können?

Nico Rosberg: Ich habe in den letzten Jahren mit über 20 Investitionen viele Erfahrungen im Bereich von Mobilitäts-Start-Ups gesammelt und mir mehr als 70 Unternehmen angeschaut. Ich habe sozusagen den Schnellkurs in der Start-Up-Welt gemacht. Dadurch fühle mich definitiv Zuhause in der Mobilitäts- und Start-Up-Welt und kenne mich sehr gut aus. Ich habe tolle Investitionen getätigt, die teilweise auch sehr erfolgreich waren. Aber nichtsdestotrotz sind die anderen Löwen die Top-Investoren Deutschlands. Die haben natürlich sehr viel Erfahrung. Carsten Maschmeyer allein hat jedes Jahr um die 3.000 Start-Ups auf seinem Tisch liegen. Das ist dann natürlich nochmal was ganz anderes. Aber genau diese Herausforderung suche ich. Ich möchte mich mit den besten messen, ich möchte lernen, mich zu steigern und im Duell gegen die anderen Löwen antreten. Denn vor Herausforderungen habe ich keine Angst.

Und wie haben Sie sich gegen Ihre Löwenkollegen durchgesetzt? Gab es Schwachstellen, die Sie sich vorher herausgesucht haben?

(lacht)

Natürlich, ich musste das alles analysieren und jeden Löwen und ihre Hintergründe erstmal kennenlernen und verstehen. Denn in der Show ist es extrem ernst: Es geht um viel Geld und um die Chance, in unglaubliche Unternehmen zu investieren, die man so nicht jeden Tag findet. Und da muss man natürlich schauen, dass man sich einen Vorteil gegenüber den anderen Investoren sichert und sich selbst auch nicht total unterbieten lässt. Schließlich will man genug Anteile. Strategisch ist das extrem intensiv. Es gab viele Duelle, ein paar gewinnt man, ein paar verliert man. Und Niederlagen sind nicht so mein Ding, die sind immer schwer zu verdauen. Und wenn man dann noch Fehler macht, ist das natürlich auch nicht ideal. Aber es ist klar, dass man am Anfang Fehler macht. Andererseits gibt es auch viele Erfolgsmomente. Wenn man einen Gründer für sich gewinnt, gehört das natürlich zu den schönsten Augenblicken.

Was unterscheidet Sie von den anderen Löwen?

Zunächst unterscheidet mich mein Fokus von den anderen Löwen. Jeder hat seinen eigenen – Ralf Dümmel ist zum Beispiel "Mister Regal". Mein Fokus ist Nachhaltigkeit, angefangen mit der Mobilität bis hin zu Gesundheit und Food. Dafür brenne ich, das fasziniert mich ­– und das unterscheidet mich von den anderen. Ein nächster Punkt wäre meine Internationalität: Ich habe ein internationales Netzwerk aufgebaut, was nicht jeder in "Die Höhle der Löwen" hat. Und dann kommt noch die Social Media-Power dazu. Zum Thema Online und Social Media kann ich viel beitragen.

Aber Sie haben sich gut in das Löwenrudel eingelebt – trotz der erschwerten Dreharbeiten durch Corona?

Total, aber es war auch eine Herausforderung. Die anderen Löwen haben mich aber sehr schön willkommen geheißen. Ich fühle mich sehr wohl.

Was macht für Sie den Reiz an "Die Höhle der Löwen" aus?

Ich bin schon seit Jahren Fan der Sendung. Und meine Frau hat dann irgendwann gesagt: "Hey, warum machst du denn da nicht mit?" Ich dachte mir, das wäre natürlich super, aber das sind die besten Investoren Deutschlands. Da muss ich erstmal noch ein bisschen Erfahrung sammeln (lacht). Als es dann so weit war, habe ich gefragt. Und sie meinten: "Machen wir." Außerdem habe mich mit Frank Thelen über "Die Höhle der Löwen" unterhalten. Er meinte, das wäre ein super Format, gerade hinsichtlich der Außenwirkung als Investor in Deutschland. Es öffnet dir Türen. Und dann kommen noch die hochqualitativen Gründer dazu, die man in der Sendung findet, von denen viele großen Erfolg versprechen. Das war dann der finale Moment, der mich überzeugt hat, bei "Die Höhle der Löwen" mitzumachen.

Anstöße, Inspirationen und Anfänge als Unternehmer

Was ist Ihnen an einem Produkt und auch an einem Gründer am wichtigsten, damit Sie investieren?

Das Produkt muss mich begeistern, es muss faszinierend sein, es muss eine Innovation sein und ein Problem lösen. Und die Menschen dahinter müssen mich begeistern. Sie werden sehen, ich hatte diese Staffel ein paar Deals, bei denen schon der Gründer so cool und inspirierend ist, dass es Spaß macht, sich zusammenzuschließen und einen gemeinsamen Weg einzuschlagen. Auf der anderen Seite möchte ich natürlich auch Geld verdienen. Und final: Der positive Beitrag. Das Produkt muss das Potenzial haben, einen positiven Beitrag zu leisten und viele Menschen zu erreichen.

Was hat sich am Gründer-, Start-Up- und Investitionswesen durch Corona verändert? Und sieht man diese Veränderungen auch bei "Die Höhle der Löwen"?

Corona ist eine riesige Herausforderung für Start-Ups. Es gibt wenige, die daraus einen Profit ziehen können. Natürlich haben jetzt Start-Ups, die im Online-Handel gut aufgestellt sind, weniger zu kämpfen oder hatten sogar einen Vorteil. Aber das kommt ganz auf die Start-Ups an.

Was war der Anstoß für Sie, Unternehmer zu werden?

 Das waren inspirierende Personen wie Elon Musk. Du hast eine Idee, ein weltbewegendes Unternehmen zu gründen, das nicht nur erfolgreich ist, sondern auch einen positiven Beitrag leistet und viele Menschen erreicht. Das ist für mich inspirierend. Und deshalb wollte ich versuchen, diesen Weg zu gehen. Mein Problem ist aber, dass ich selbst nie so einen großen Zeitaufwand betreiben kann, um etwas in diesem Ausmaß zu gründen. Ich werde das immer mit Partnern oder Co-Investoren machen, weil ich nicht mehr dieselbe professionelle Intensität wie zu Formel-1-Zeiten haben möchte. Ich will mir eine gewisse Freiheit bewahren. So ein Imperium wie Elon Musk aufzubauen, das ist ja ein Tag-und-Nacht-Job. Anders geht es nicht. Zu solchen Kompromissen bin ich in meinem zweiten Leben nicht mehr bereit.

Mussten Sie am Anfang Ihrer Unternehmerkarriere als ehemaliger Rennfahrer mit Vorurteilen kämpfen?

Nein. Ich muss sagen, dass mir überall großer Respekt entgegengebracht wurde, wofür ich sehr dankbar bin. Man kennt mich eben nur aus der Formel 1, wo ich für technischen Verständnis und Teamleader-Positionen stand und dafür, dass ich es geschafft habe, ein ganzes Team zu motivieren, um für mich und mit mir zu kämpfen. Dafür habe ich im Vorhinein schon großen Respekt bekommen, und auch für die schnelle Entscheidungsfähigkeit. Das ist definitiv eine Stärke, die ich aus dem Sport mitnehme. Denn oft wird im Business nur herumgelabert.

Also gibt es Parallelen zwischen der Formel 1 und der Arbeit als Unternehmer, aus denen man seine Lehren ziehen kann?

Als erfolgreicher Formel-1-Fahrer ist man sowieso auch Unternehmer. Ich hatte 1.500 Kollegen in meinem Team. Und die musste ich alle in einer führenden Position mit auf meinen Weg nehmen. Da lernt man viele Dinge, die einem im Unternehmertum helfen.

"Ich möchte etwas machen, worauf meine Kinder stolz sein können"

Autofahren und dementsprechend auch der Motorsport sind große Belastungen für die Umwelt. Warum investieren Sie als ehemaliger Rennfahrer nun gerade in nachhaltige Mobilität und Technologie? Als Wiedergutmachung?

Ich war im Sport schon immer ein Fan von technologischer Innovation. Dafür habe ich gebrannt und das habe ich auch genutzt, um 2016 Weltmeister zu werden. Und das ist jetzt die Brücke für mich. Die technologischen Innovationen im Bereich der nachhaltigen Mobilität faszinieren mich. Und so habe ich meinen Weg in das Thema gefunden. Außerdem habe ich zwei Kinder zuhause. Und ich möchte in meinem nächsten Lebenswerk etwas machen, worauf die beiden stolz sein und wovon sie sich selbst auch inspirieren lassen können. Und das ist ganz klar dieser Weg der Nachhaltigkeit. Der Klimawandel ist die größte Gefahr und Herausforderung unserer Zeit, gerade für die nächste Generation. Von daher hoffe ich, dass ich zur Bewältigung einen Beitrag leisten kann.

Formel-1-Weltmeister, erfolgreicher Start-Up-Investor und Gründer – und jetzt auch noch Löwe. Was kommt als nächstes?

Das reicht jetzt erstmal (lacht). Und ich bin auch ganz happy damit. Ich gucke jetzt nicht, was als nächstes kommt, sondern will das erstmal genießen.

Die achte Staffel von "Die Höhle der Löwen" läuft ab dem 31. August 2020 immer montags um 20:15 Uhr bei VOX. Außerdem ist jede neue Folge nach ihrer Erstausstrahlung für 30 Tage bei TVNOW.de zu sehen.