Etablierte Sportarten sind keine Spielwiese für eine hippe junge Marke. Nie hätte Dietrich Mateschitz, Gründer und Chef des Energy-Drink-Herstellers Red Bull, vor 20 Jahren die Formel 1 oder einen traditionsreichen Fußballclub für seine Sponsoringaktivitäten in Erwägung gezogen.Und das nicht etwa, weil ihm damals das Geld fehlte: Stars sogenannter Funsportarten passten einfach besser zum Aufbau und Erhalt eines coolen Images.
Doch wer seine Absatzzahlen - 2010 waren es 4,2 Milliarden Dosen - in den nächsten fünf Jahren noch einmal verdoppeln will, muss jenseits des Szenemarketings noch aktiver werden. Also hat Mateschitz letztlich nicht nur den Weg in die Formel 1 gewählt (seit 2004), sondern auch den Fußball für sich und seine nicht mehr ganz so hippe, aber dafür florierende Marke entdeckt.
Erste Versuche, mit Red Bull Salzburg im Eiltempo auf europäischer Bühne zu reüssieren, verliefen jedoch unbefriedigend. Deshalb entschloss sich Mateschitz, die Sache langfristiger anzugehen. Mit der Eröffnung eigener Fußballakademien, die eng mit Real Madrid verzahnt sind - und einer perspektivischen Vereinsgründung in Deutschland.
2009 erwarb Red Bull das Startrecht des SSV Markranstädt in der Oberliga und taufte den neuen Fünftligisten RB Leipzig. Wobei die Initialen nicht für den Sponsor stehen, sondern aus verbandsrechtlichen Gründen für "Rasenballsport" - zumindest offiziell. Ziel des Projekts: Durchmarsch in die erste Liga nach dem Vorbild der TSG 1899 Hoffenheim, und dann weiter in Richtung Champions League.
Dass der geplante Aufstieg in die 3. Liga in diesem Jahr verpasst wurde, ist (noch) kein großes Drama. "Fußball ist noch weniger kalkulierbar als die Formel 1", sagte Mateschitz dem Sportinformationsdienst. "Wir bauen RB Leipzig auf, um in fünf bis acht Jahren in der Bundesliga vorne mitzuspielen." Dabei gilt es nicht nur sportliche Widerstände zu überwinden: Gegnerische Fans haben in der "Söldnertruppe" ein klares Feindbild ausgemacht - für sie sind die roten Bullen ein tiefrotes Tuch. Nur gut, dass Red Bull mit Servus TV über einen Fernsehsender für die Selbstdarstellung verfügt. Eine "Sportdokumentation" beleuchtete dort die Probleme der Rasenballsportler auf dem Weg nach oben.
Nur im DFB-Pokal nimmt der mit den Energy-Drink-Millionen gepamperte Club noch die Rolle des Underdogs ein. Sollte Leipzig nach dem VfL Wolfsburg am 25. Oktober auch den FC Augsburg aus dem Wettbewerb kegeln, wird es auch damit vorbei sein.
Frank Steinberg
Doch wer seine Absatzzahlen - 2010 waren es 4,2 Milliarden Dosen - in den nächsten fünf Jahren noch einmal verdoppeln will, muss jenseits des Szenemarketings noch aktiver werden. Also hat Mateschitz letztlich nicht nur den Weg in die Formel 1 gewählt (seit 2004), sondern auch den Fußball für sich und seine nicht mehr ganz so hippe, aber dafür florierende Marke entdeckt.
Erste Versuche, mit Red Bull Salzburg im Eiltempo auf europäischer Bühne zu reüssieren, verliefen jedoch unbefriedigend. Deshalb entschloss sich Mateschitz, die Sache langfristiger anzugehen. Mit der Eröffnung eigener Fußballakademien, die eng mit Real Madrid verzahnt sind - und einer perspektivischen Vereinsgründung in Deutschland.
2009 erwarb Red Bull das Startrecht des SSV Markranstädt in der Oberliga und taufte den neuen Fünftligisten RB Leipzig. Wobei die Initialen nicht für den Sponsor stehen, sondern aus verbandsrechtlichen Gründen für "Rasenballsport" - zumindest offiziell. Ziel des Projekts: Durchmarsch in die erste Liga nach dem Vorbild der TSG 1899 Hoffenheim, und dann weiter in Richtung Champions League.
Dass der geplante Aufstieg in die 3. Liga in diesem Jahr verpasst wurde, ist (noch) kein großes Drama. "Fußball ist noch weniger kalkulierbar als die Formel 1", sagte Mateschitz dem Sportinformationsdienst. "Wir bauen RB Leipzig auf, um in fünf bis acht Jahren in der Bundesliga vorne mitzuspielen." Dabei gilt es nicht nur sportliche Widerstände zu überwinden: Gegnerische Fans haben in der "Söldnertruppe" ein klares Feindbild ausgemacht - für sie sind die roten Bullen ein tiefrotes Tuch. Nur gut, dass Red Bull mit Servus TV über einen Fernsehsender für die Selbstdarstellung verfügt. Eine "Sportdokumentation" beleuchtete dort die Probleme der Rasenballsportler auf dem Weg nach oben.
Nur im DFB-Pokal nimmt der mit den Energy-Drink-Millionen gepamperte Club noch die Rolle des Underdogs ein. Sollte Leipzig nach dem VfL Wolfsburg am 25. Oktober auch den FC Augsburg aus dem Wettbewerb kegeln, wird es auch damit vorbei sein.
Frank Steinberg