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Deutsche Skispringer kritisieren ZDF-Aktion: "Skandalös und sehr traurig"

Andreas Wellinger, Katharina Althaus, Selina Freitag, Karl Geiger jubeln nach dem Mixed-Teamspringen
Andreas Wellinger, Katharina Althaus, Selina Freitag, Karl Geiger jubeln nach dem Mixed-Teamspringen. IMAGO/Eibner

Die deutschen Skispringerinnen und Skispringer glänzen bei der WM in Planica und fahren eine Medaille nach der anderen ein. Pünktlich zu den Entscheidungen am Samstag und Sonntag unterbricht das ZDF aber einfach die TV-Übertragung. Viele Fans und der deutsche Verband sind sauer.

Mit dem vorzeitigen Ende der Skisprung-Übertragung von den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Planica hat das ZDF viele Zuschauer und auch den Deutschen Skiverband verärgert.

Am Samstag und Sonntag unterbrach der öffentlich-rechtliche Sender seine TV-Sendung kurz vor dem Höhepunkt der Übertragung, verwies auf einen Livestream und schaltete zu den "heute"-Nachrichten um. Viele Zuschauer verpassten Andreas Wellingers Sprung zu WM-Silber und Karl Geigers anschließenden Bronze-Erfolg. Auch am Sonntag war das Ende im Mixed-Teamspringen nur im Livestream zu sehen. Die nächste Goldmedaille für Deutschland, aber keine TV-Übertragung.

ZDF unterbricht TV-Übertragungen beim Skispringen

"Das ist von unseren Leuten als skandalös und sehr traurig und wütend aufgenommen worden. So etwas passiert nicht so oft, dass drei Leute Chancen auf die Medaillen haben – zwei haben es ja geschafft. Das verstehen wir alle nicht", sagte Teammanager Horst Hüttel der Deutschen Presse-Agentur in Planica nach dem Erfolg von Wellinger und Geiger am Samstag.

"Definitiv ist das schon ein Stück weit eine mehr als ungute Situation", sagte Hüttel und weiter: "Wir wollen ja unseren Sport gut nach außen verkaufen. Dann wünscht man sich auch ein gegenseitiges Commitment, das war in diesem Fall nicht gegeben."

Zu der Programmkollision war es gekommen, weil es beim WM-Skispringen immer wieder wetterbedingte Verzögerungen gab. Durch das Umschalten auf die "heute"-Sendung konnten die im Schnitt 3,185 Millionen Skisprung-Interessierten (Marktanteil: 19,4 Prozent) die letzten Teilnehmer von der Normalschanze nicht mehr live im ZDF-Fernsehen verfolgen.

ZDF-Zuschauer sind sauer: "Mit dem Zweiten sieht man nichts"
Foto: IMAGO/Eibner, Andreas Wellinger, Katharina Althaus, Selina Freitag, Karl Geiger jubeln nach dem Mixed-Teamspringen

Dass der Sender kurz vor der Medaillenentscheidung im Einzel einfach abbrach, sorgte danach auch in den sozialen Medien bei einigen Fans für Unmut.

Ein Twitter-User schrieb von einem "schlechten Witz", ein weiterer meinte: "Mit dem Zweiten sieht man nichts." Außer dem ZDF übertrug auch der Spartensender Eurosport das Skispringen live im Fernsehen.

Das ZDF erklärte die Situtation am Sonntag noch einmal explizit. "Bevor das ZDF um 19 Uhr die heute-Nachrichten zeigte, wies der Reporter mehrfach darauf hin, dass alle Zuschauer*innen die Schlussphase im Livestream verfolgen können", schrieb der Sender auf Twitter. Der Samstag sei "ganz im Zeichen des Wintersports" gestanden, hieß es auf Anfrage in einem Statement.