Fast genau ein Jahr nach der Ausstrahlung des letzten Saarbrücken-"Tatort: Die Kälte der Erde", setzt der insgesamt fünfte Fall des neuen Teams, "Der Fluch des Geldes", nahtlos an die Ereignisse des vorherigen Films an. Zur Auffrischung: Kommissar Adam Schürk (Daniel Sträßer) hatte das Geld aus dem letzten Banküberfall seines Vaters unter einem Baum gefunden und vergraben. Er hatte die Sporttasche seitdem wie seinen Augapfel bewacht, bis Kollege Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) sie am Ende des Films entdeckte.
Nun also stehen die beiden Kommissare mitten im Nirgendwo und streiten: "Du buddelst 1,2 Millionen Euro aus, steckst sie in deine Sporttasche und läufst damit durch die Gegend?", fragt Leo: "Das Geld aus einem Bankraub, das Geld, für das ein Mann erschossen wurde. Und du? Du behältst es?" Sein "Alter" habe ihm die Kohle vererbt, entgegnet Adam: "Und wenn du es brauchst, dann gebe ich es dir sofort, aber ich gebe es nicht zurück."
Undercover ins Spielcasino
Wütend stürmt Leo zu Fuß über die Landstraße davon und wird kurz darauf fast von einem Auto überfahren. Die vier Insassen sind in ausgelassener Stimmung: Abwechselnd halten sie der Fahrerin die Augen zu. Doch nach der nächsten Kurve passiert es: Ein bislang unbeteiligter zweiter Wagen kracht gegen die Leitplanke. Die Fahrerin (Patricia Osmond) ist sofort tot. Alles deutet auf einen tragischen Verkehrsunfall hin, doch Leo ist anderer Meinung: "Es gibt doch ein BGH-Urteil dazu: wenn ein Raser den Tod anderer Verkehrsteilnehmer billigend in Kauf nimmt, dann ist das kein verdammter Unfall, dann ist das Mord!"
Ohne offiziellen Auftrag beginnt Leo auf eigene Faust undercover zu ermitteln. Die erste Spur führt ihn ins Spielcasino: Hier trifft er die vier Menschen, die die ältere Dame mutmaßlich auf dem Gewissen haben: Betty (Susannne Bormann), Luisa (Jasmina Al Zihairi) und Dino (Daniel Zillmann) spielen mehrere Runden Poker gegen Leo, ehe Taleb (Omar El-Saeidi) sie zu ihrem eigenen Spiel zitiert. Plötzlich steht mehr als nur Geld auf dem Spiel ...
Hintergrundgeschichte zum Geld spielt nur eine untergeordnete Rolle.
"Der Fluch des Geldes" ist ein aus mehreren Gründen ungewöhnlicher "Tatort": Die für die Krimi-Reihe eher unübliche horizontale Erzählweise macht es Neueinsteigern seit Anbeginn des 2020 gestarteten Saarbrücken-"Tatort" schwierig, der übergeordneten Handlung um die Kommissare Leo und Adam, sowie dessen düstere Vergangenheit zu folgen. In diesem fünften Krimi spielte die Hintergrundgeschichte zum Geld immerhin nur eine untergeordnete Rolle.
Anstelle einer klassischen und bisweilen auch unkreativ wirkenden Ermittlungsarbeit folgen zu müssen, wird das Publikum in "Der Fluch des Geldes" mit einer spannungssteigernden Psycho-Thriller-Geschichte konfrontiert. Ob sich "Tatort"-Fans für diese neuen Erzählformen begeistern können, werden die Quoten zeigen. Die bisherigen Folgen vom Saarbrücken-"Tatort" erreichten insgesamt zwischen 7,86 Millionen und 10,44 Millionen Menschen. Der Gesamtmarktanteil lag bei guten 24,7 bis 27,5 Prozent. Auch beim jungen Publikum stießen die Fälle auf große Resonanz. Der nächste "Tatort" aus dem Saarland dürfte dem bisherigen Senderhythmus folgend im Januar 2025 ausgestrahlt werden.
"Tatort: Der Fluch des Geldes" läuft am Sonntag, 28.01., um 20.15 Uhr im Ersten.
Das Original zu diesem Beitrag ""Der Fluch des Geldes": Der fünfte Fall aus Saarbrücken knöpft nahtlos an den Vorgänger an" stammt von "Teleschau".