.

"Der Bergdoktor": "Dann wäre sie sofort weg" – Natalie O'Hara über Susanne und Paul

Natalie OHara, Bergdoktor
Der Bergdoktor: Natalie O'Hara als Susanne. ZDF/Thomas R. Schumann

Während vieles in der 16. Staffel "Der Bergdoktor" auf ein Drama hinsteuert, scheint Susanne Dreiseitl mit Paul ihr Glück gefunden zu haben. TVSPIELFILM.de hat mit Darstellerin Natalie O'Hara darüber und über die Grubers gesprochen.

Aus dem Urlaubsflirt in der 15. Staffel der ZDF-Serie "Der Bergdoktor" wurde mehr. Paul ist bei Susanne und beide scheinen glücklich miteinander. Bei Hans, Susannes Ex und Vater ihrer Tochter, und seinen Bruder Martin liegen dagegen die Nerven blank. Was sie über die Entwicklungen in Ellmau und bei den Grubers denkt, wollten wir u. a. von Susanne-Darstellerin Natalie O'Hara wissen.

Natalie O'Hara: Susanne ist ein Harmoniemensch

TVSPIELFILM.de: "Mein Ex, der unsere Beziehung mit einer Affäre beendet hat, erzählt mir, dass ich mich in einen Mann verliebt habe" ... der etliche Affären hatte. Wie wirkt sich dieses Wissen denn auf die Zukunft der Beziehung von Susanne und Paul aus?

Natalie O'Hara: Das war erstmal keine schöne Information. Aber die Beziehung mit Paul ist anders als die mit Hans war. Hans ist der Vater ihrer Tochter und hatte Susanne in dem Glauben gelassen, dass ein Leben mit ihr und Sophia sein größtes Glück war. Dass er die Familie sprengt und Susanne für eine andere verlässt, hatte ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. Aber sie hat sich weiterentwickelt, ist selbstbewusster, unabhängiger und nimmt die Beziehung mit Paul leichter als sie das früher getan hätte. Ich glaube aber, falls Paul so dumm wäre, Susanne zu betrügen, wäre sie sofort weg.

Viel größere Probleme als Susanne haben die Grubers. Wie sieht Susanne die Entwicklung, die ja auch ihr Leben mittelbar beeinflusst? Was würde sie Hans raten?

Susanne ist ein Harmoniemensch. Und sie liebt die Grubers, als Familie und jeden einzelnen, und will für sie nur das Beste. Insofern würde Susanne wollen, dass sie sich nicht mit zerstörerischen Dämonen der Vergangenheit rumschlagen, sondern ihren Familienzusammenhalt über alles stellen. Aber das ist halt ein frommer Wunsch…

Der Bergdoktor: "Mit einer für alle schönen letzten Staffel beenden"

Und was denkt Natalie O'Hara angesichts der Entwicklungen in Staffel 16?

Ich hatte beim Lesen der Drehbücher viel Spaß mit den Entwicklungen z. B. bei Dr. Kahnweiler und Dr. Fendrich. Und ich freue mich, dass es Susanne in dieser Staffel ziemlich gut geht. Insgesamt waren die Dreharbeiten dieses Jahr die reine Freude, und ich bin schon wieder total gespannt auf die nächsten Drehbücher, wie die Autoren das alles weitererzählen werden.

Zwischen Paul und Linn scheint es keine Annäherung zu geben. Oder?

Abwarten. Paul ist ja sehr hartnäckig, und kann sehr überzeugend sein…

Wann wäre denn für Sie die Rolle der Susanne auserzählt?

Hoffentlich erst, wenn die Serie zu Ende ist. Ich persönlich würde mir sehr wünschen, dass wir nach so vielen gemeinsamen Jahren es auch irgendwann zusammen mit einer für alle schönen letzten Staffel beenden.

Sie spielen nicht nur die Wirtin beim "Bergdoktor", sondern auch in anderen Filmen. Zu Ihrer Rolle bei "Die Toten von Salzburg" haben Sie uns mal gesagt: "Ich würde sehr gern mal eine Ermittlerin spielen" Gibt es im aktuellen Film dazu eine Gelegenheit?

Leider nein. Im aktuellen Film habe ich nur einen ganz kleinen Auftritt.

Worauf können sich die Zuschauer bei "Die Toten von Salzburg – Schattenspiel" freuen?

Dieser Film ist besonders. Ich fand das Drehbuch herausragend gut und sehr spannend. Es geht diesmal um einen Fall aus der Vergangenheit, mit aufwändig gedrehten historischen Rückblenden und überraschenden Wendungen.

Anspruchsvolles Bühnenstück

Derzeit stehen Sie in Hamburg mit "Alice – Spiel um dein Leben", einem sehr erfolgreichen Ein-Personen-Stück mit Klavier über die Holocaust-Überlebende Alice Herz-Sommer, auf der Bühne. Denken Sie manchmal daran, nur noch Theater zu spielen?

Nein, gar nicht. Drehen hat ganz andere Anforderungen als Theaterspielen, und beides macht mich sehr glücklich. Ich liebe die Abwechslung und empfinde es als großes Glück, dass ich beides machen kann. Und wenn es nach mir geht, wird es auch so bleiben. 

Erzählen Sie doch mal, wie Sie sich auf diese herausfordernde (n) Rolle(n) vorbereitet haben.

Da es ein szenisches Ein-Personen-Stück ist, in dem ich ständig die Rolle wechsle und insgesamt über 20 Rollen und dazu noch live klassisches Klavier spiele, brauchte es eine sehr gründliche Vorbereitung und eine außergewöhnlich lange Probenzeit. Es begann mit viel Recherche über Alice und die anderen historischen Figuren, Reisen mit der Autorin Kim Langner nach Theresienstadt, Prag und Tel Aviv, wo wir Alice Familie und eine ehemalige Studentin von ihr kennengelernt haben. Als das Stück fertig geschrieben war, haben der Regisseur Francois Camus und ich vor über zwei Jahren die ersten Szenen inszeniert und die Figuren angelegt. Jede Rolle hat einen eigenen Rhythmus, eine eigene Stimme und Körperlichkeit, damit sie gut zu unterscheiden sind, und es brauchte viele Durchläufe bis es die Virtuosität hatte, die diese Spielweise verlangt. Zusätzlich habe ich, seit ich weiß, das passiert wirklich, versucht ein Klavierstudium nachzuholen, habe mit zwei Klavierlehrern gearbeitet, und mich mit Harmonielehre, Interpretation, Lerntheorie, Performance Training uva. beschäftigt. Ein unglaublich spannender und beglückender Prozess.

Den Wunsch, eine Pianistin zu spielen, haben Sie sich erfüllt. Was steht jetzt ganz oben auf der Wunschliste?

Ach, gefühlt bin ich noch mitten in der Wunscherfüllung: ALICE - SPIEL UM DEIN LEBEN fängt ja gerade erst an und ist jetzt schon ein so großer Erfolg, das werde ich sicher noch sehr lange spielen dürfen. Und da ich ja auch Produzentin des Stückes bin, bin ich völlig ausgelastet mit allem was da dran hängt.

Außerdem erscheint am 1. März auch die CD zum Stück, was vollkommen verrückt für mich ist. Insofern bin ich noch nicht an dem Punkt neue große Träume zu haben, sondern genieße den, in dem ich mittendrin stecke.

Vielen Dank für das Gespräch!

"Die Toten von Salzburg - Schattenspiel" sollte am Mittwoch, 25.1., um 20:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt werden, wurde aber aufgrund der Handball-WM verschoben.

"Der Bergdoktor" läuft immer donnerstags um 20:15 Uhr im ZDF. Jede Folge steht eine Woche vorher in der Mediathek zur Verfügung.