Der Donnerstag ist beim ZDF derzeit "Bergdoktor"-Tag. In jeder der Episoden stehen neben der Stammbesetzung um Hans Sigl auch immer andere Darsteller vor der Kamera, die zumeist Patienten von Dr. Martin Gruber spielen. In der Folge "Mutterlügen", die am 23.1. ausgestrahlt wird, ist das Annika Blendl. Sie spielt Theresa Haas, die ein schweres Schicksal trifft: Theresa leidet unter einer rasch fortschreitenden Nervenkrankheit und befürchtet, diese auch ihrem ungeborenen Baby vererbt zu haben, das ihre Schwester Greta als Leihmutter austrägt. Die Nachricht, dass das Baby gesund zur Welt kommen soll, sorgt aber nicht für ungeteilte Freude. Aber wir wollen nicht zu viel verraten. Im Interview mit TVSPIELFILM.de spricht Annika Blendl über die Dreharbeiten und ihr Leben vor und hinter der Kamera.

So kam Annika Blendl zum "Bergdoktor"

TVSPIELFILM.de: Frau Blendl, nach fast 20 Jahren im Beruf  jetzt einen Rolle beim "Bergdoktor"? Wurden Sie direkt angesprochen?
Annika Blendl: Ja, ich wurde direkt angesprochen, den Regisseur Jorgo [Papavassiliou] kannte ich schon, wir haben gemeinsam auf Zypern gedreht.

Und wie war der Dreh? Hans Sigl hat im Gespräch mit uns u.a. von den vielen neuen Kollegen geschwärmt. Wie war es für Sie, in so ein gewachsenes Team zu kommen? 
Das Team war sehr sehr nett, schon in der Maske wurde viel gelacht und bei der Arbeit auch. Natürlich nur dann, wenn es gepasst hat. Bei den tragischen Szenen lacht dann keiner mehr. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit den tollen Kollegen zu arbeiten. 

"Eine Figur die nur leidet, kann man nicht ertragen"

Tragische Momente muss die von Ihnen gespielte Theresa viele ertragen. Nicht nur die Krankheit, auch der unerfüllte Kinderwunsch. Hat Sie das als Mutter besonders bewegt?
Ja, ich glaube schon, dass es mich als Mutter besonders bewegt hat. Es ist wunderbar Kinder zu haben und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie verzweifelt man ist, wenn alle Versuche scheitern. Dass man zu außergewöhnlichen Mitteln greift um endlich ein Kind zu bekommen, kann ich sehr gut verstehen.

Was war denn die größte Herausforderung beim Dreh?
Die Rolle hat sehr viel Tragik. Ich wollte, dass auch immer wieder etwas Lebensfrohes in ihr ist, eine Figur, die nur leidet kann man nicht ertragen. 

"Ich liebe es zu spielen und ich liebe es, Regie zu führen"

Neben der Schauspielerei sind Sie auch als Regisseurin tätig. In ihrem Film "All I Never Wanted" thematisieren Sie die Abgründe der Medienbranche. Haben Sie das selbst erlebt? 
Ich habe natürlich auch in Abgründe dieser Welt geschaut, selber erlebt habe ich sie so nicht, mein Auge ist immer aufmerksam, wenn es um Schieflagen geht. Deshalb passt man vielleicht besser auf, oder man nimmt einen Zettel und fängt an, einen Film genau darüber zu machen. 

Sind Sie deshalb hinter die Kamera gewechselt? 
Nein, ich bin hinter die Kamera gewechselt, weil ich Geschichten erzählen will und weil ich es einfach toll finde, zwei Berufe zu haben.

Wo sehen Sie sich in der Zukunft: als Schauspielerin oder Produzentin/Regisseurin?
Ich sehe mich nach wie vor in beiden Berufen. Ich liebe es zu spielen und ich liebe es, Regie zu führen und Geschichten zu schreiben.

Annika Blendl, wir danken Ihnen für das Gespräch.

"Der Bergdoktor" läuft wieder am Donnerstag um 20.15 Uhr im ZDF.