Schietwetter in Lübeck und gedämpfte Erwartungen an die Gastgeberin: "Ich denke da an 'Schuster bleib bei deinen Leisten'", vermutet Jürgen (55) bei Regina (53) nicht gerade exotische Höhenflüge. "Klar würde ich gerne ein perfektes Dinner kochen", zeigt sich Regina dann aber nicht unambitioniert. Vor allem in einer Hinsicht nicht: "Wenn bei der Bewertung oft das Wort "wohlfühlen" vorkommt, bin ich glücklich."
Menschen froh zu machen hat die Verkäuferin im Taschen- und Koffer-Handel früh gelernt. Mit sechs Geschwistern aufgewachsen, verbindet sie vor allem mit Schwester Dörte Innigkeit. "Sie folgte mir als Kind überall hin", erinnert sich "Dödö": "Als hätte ich einen Magneten im Hintern." Klar war sie immer für ihre kleine Schwester da: "Ich hätte sie ja nicht einfach stehen lassen können." An Reginas "Das perfekte Dinner"-Tag ist sie als Schnibbelhilfe engagiert - "und als Rückhalt, der sie immer für mich war."
Motto: Alles im grünen Bereich
Vorspeise: Erbse trifft Lauge und Parmesan
Hauptspeise: Junges Tier an grüner Wiese
Nachspeise: Falscher grüner Apfel
Dessert: "Falscher Apfel" aus Schokolade
Rückendeckung für ihre Kreationen bekommt Regina auch von Ehemann Frank (58). "Guter Mann", fasst sie seine Qualitäten zusammen. Mit einer Einschränkung: "Wenn du mich beim 'Perfekten Dinner' anmeldest, musst du ausziehen", drohte sie ihm einst. Frank tat es trotzdem, ist ganz offensichtlich immer noch da und hat seiner Liebsten ("Ich hab keine Schürze, sondern koche immer schluppig") extra dafür ein schickes Motto-T-Shirt drucken lassen.
Auch die Gourmet-Truppe lässt Regina nicht hängen. Eine von allen weiteren Kochpflichten befreite Jenny (22) sieht ihr nach, dass Regina wie sie Laugencroutons zur Suppe reicht und die grünen Bohnen zum Hauptgang mit Speck umwickelt - schließlich ist man ja im Norden. Georgierin Megi (48) probiert ihr zuliebe noch mal "norddeutsches Wintergemüse". Jan (38) schwärmt beim Hauptgericht von "Kalbsbäckchen in Perfektion", Jürgen wiederum feiert die Speckbohnen ("Eine glatte Zehn") und nicht so sehr das Kartoffel-Sellerie-Püree ("Hätte fester sein können").
Absolut alle lieben Reginas spektakulären Nachtisch: In tagelanger Vorarbeit entstand (nach einem "Perfekten Dinner"-Rezept!) ein "falscher Apfel" aus Schokolade, Glasur und Kern aus Apfelmark. Optisch steht er seinem natürlichen Vorbild in nichts nach, geschmacklich übertrifft er ihn vermutlich. "Aha und Wow", kann Jürgen da nur noch staunen - und Regina übernimmt mit 37 Punkten souverän die Lübecker Pole Position.
Das Original zu diesem Beitrag "Das perfekte Dinner: Gastgeberin arbeitete tagelang an Wahnsinns-Dessert" stammt von "Teleschau".