Schalke-Fans wählten ihn zu ihrem "Trainer des Jahrhunderts", sein Defensiv-Credo "Die Null muss stehen" genießt auch jenseits von Gelsenkirchen Kultstatus - kein Zweifel, der impulsive Niederländer Huub Stevens gehört in Deutschland zu den prägenden Fußballlehrern der letzten fünfzehn Jahre.
Lesetipp
Im Interview spricht der 55-Jährige über die Motivation, ein Buch über sein Leben zu veröffentlichen, die geplatzte Rückkehr zu Schalke und den bevorstehenden Endspurt in der Bundesliga.
TV SPIELFILM: Haben Sie Ihre Biografie zu früh veröffentlicht, Herr Stevens?
Huub Stevens: Nein, warum?
Seit der Veröffentlichung endete Ihr Engagement beim PSV Eindhoven vorzeitig - und ab der nächsten Saison werden Sie Red Bull Salzburg trainieren.
Huub Stevens: Ich kann ja noch ein zweites Buch schreiben, das andere Dinge in den Vordergrund stellt. Als der Autor Theo Vaessen mich vor einigen Jahren gefragt hat, ob ich ihm meine Gedanken für ein Buch schildern würde, habe ich gesagt: Ich möchte keine Biografie, ich bin noch immer im Geschäft. Wer das Buch als Biografie bezeichnet, liegt nicht falsch - aber wir sehen das etwas anders.
Nämlich wie?
Huub Stevens: Wir wollten ein Buch, aus dem der Leser etwas lernen kann. Ich bin in einem Viertel ohne Reichtum aufgewachsen, wo harte Arbeit gefragt war. Das hat mich geprägt. Durch viel Glück und harte Arbeit habe ich etwas im Fußballgeschäft erreicht und meiner Familie und mir ein anderes Leben ermöglicht.
Nach der Trennung vom PSV Eindhoven wurde über Ihre Rückkehr zu Schalke 04 spekuliert. Wie konkret war das?
Huub Stevens: Ich wusste, dass auch mein Name gehandelt wird. Aber bei mir hat sich niemand persönlich gemeldet. Von daher habe ich auch schnell gesagt: Das tue ich mir nicht mehr an.
Mönchengladbach, Schalke, Bayern - bislang kam es in dieser Saison auffallend selten zu Trainerentlassungen. Ein Trend?
Huub Stevens: Abwarten, aber ich sehe das absolut positiv. Es ist niemals nur eine Person verantwortlich, wenn der Erfolg ausbleibt.
Wagen Sie eine Prognose für den Ausgang der Meisterschaft?
Huub Stevens: Darüber lässt sich endlos spekulieren. Wolfsburg hat Chancen, aber letztlich, glaube ich, wird Bayern oben stehen. Die konzentrieren sich jetzt voll auf die Meisterschaft.
Welche Rolle spielt Erfahrung im Titelkampf?
Huub Stevens: Bei Bayern hast du immer Druck. In jedem Training, jedem Spiel. Nach einer Weile können die Spieler damit umgehen.
Was hat Sie mehr überrascht: Aufstieg oder Fall des Herbstmeisters TSG Hoffenheim?
Huub Stevens: Ich habe im Winter gesagt, wenn sie die Lockerheit und Unbekümmertheit behalten, mischen sie weiter oben mit. Dann kamen die vielen Verletzungen und auch Sperren - als kleiner Verein kann man das nicht verkraften.
Frank Steinberg
TV SPIELFILM: Haben Sie Ihre Biografie zu früh veröffentlicht, Herr Stevens?
Huub Stevens: Nein, warum?
Seit der Veröffentlichung endete Ihr Engagement beim PSV Eindhoven vorzeitig - und ab der nächsten Saison werden Sie Red Bull Salzburg trainieren.
Huub Stevens: Ich kann ja noch ein zweites Buch schreiben, das andere Dinge in den Vordergrund stellt. Als der Autor Theo Vaessen mich vor einigen Jahren gefragt hat, ob ich ihm meine Gedanken für ein Buch schildern würde, habe ich gesagt: Ich möchte keine Biografie, ich bin noch immer im Geschäft. Wer das Buch als Biografie bezeichnet, liegt nicht falsch - aber wir sehen das etwas anders.
Nämlich wie?
Huub Stevens: Wir wollten ein Buch, aus dem der Leser etwas lernen kann. Ich bin in einem Viertel ohne Reichtum aufgewachsen, wo harte Arbeit gefragt war. Das hat mich geprägt. Durch viel Glück und harte Arbeit habe ich etwas im Fußballgeschäft erreicht und meiner Familie und mir ein anderes Leben ermöglicht.
Nach der Trennung vom PSV Eindhoven wurde über Ihre Rückkehr zu Schalke 04 spekuliert. Wie konkret war das?
Huub Stevens: Ich wusste, dass auch mein Name gehandelt wird. Aber bei mir hat sich niemand persönlich gemeldet. Von daher habe ich auch schnell gesagt: Das tue ich mir nicht mehr an.
Mönchengladbach, Schalke, Bayern - bislang kam es in dieser Saison auffallend selten zu Trainerentlassungen. Ein Trend?
Huub Stevens: Abwarten, aber ich sehe das absolut positiv. Es ist niemals nur eine Person verantwortlich, wenn der Erfolg ausbleibt.
Wagen Sie eine Prognose für den Ausgang der Meisterschaft?
Huub Stevens: Darüber lässt sich endlos spekulieren. Wolfsburg hat Chancen, aber letztlich, glaube ich, wird Bayern oben stehen. Die konzentrieren sich jetzt voll auf die Meisterschaft.
Welche Rolle spielt Erfahrung im Titelkampf?
Huub Stevens: Bei Bayern hast du immer Druck. In jedem Training, jedem Spiel. Nach einer Weile können die Spieler damit umgehen.
Was hat Sie mehr überrascht: Aufstieg oder Fall des Herbstmeisters TSG Hoffenheim?
Huub Stevens: Ich habe im Winter gesagt, wenn sie die Lockerheit und Unbekümmertheit behalten, mischen sie weiter oben mit. Dann kamen die vielen Verletzungen und auch Sperren - als kleiner Verein kann man das nicht verkraften.
Frank Steinberg