Im November 2018 hatte sie ihren ersten Drehtag, jetzt ist Birte Glangs letzter Auftritt bei "Alles was zählt" in greifbarer Nähe. Am 10. August wird sie das letzte Mal als Lena Öztürk zu sehen sein.
TV Spielfilm.de hat mit der Schauspielerin über ihre Rolle, ihren Abschied und die Pläne für die Zukunft gesprochen.
"Es ist gut, dass Lena nicht stirbt"
Sie verlassen AWZ nach eineinhalb Jahren. Wie fühlen Sie sich dabei?
Ich gehe mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Am meisten werde ich wohl die Kollegen vermissen.
Wie würden Sie die Arbeit und das Team bei AWZ in drei Worten beschreiben?
Intensiv, präzise, herzlich.
Lena Öztürk verlässt Essen für einen neuen Job in einer anderen Stadt. Klingt nach einem Ende, das eine Rückkehr offenlässt. Wie finden Sie diesen Abschied?
Ich finde den Abschied passend, gerade nachdem wir in letzter Zeit bereits zwei Serientode hinter uns haben, ist es gut, dass Lena nicht stirbt, sondern die Autoren hier einen anderen Weg gefunden haben. Lena Öztürk ist eine Rolle, die es schon seit Jahren bei AWZ gibt und es wäre schade, die Chance zu verhindern, die Rolle wiederkehren zu lassen.
"Sehr mitgefühlt mit Lena"
Lenas sträubt sich länger, Alexander aufs Sport-Internat zu schicken. Können Sie ihre Gefühle nachvollziehen oder können Sie als Mutter gut loslassen?
Mein Sohn ist ja noch unter 3, da möchte er ohnehin jede Sekunde mit mir verbringen. Aber es gibt so eine schöne Weisheit, die die Realität ziemlich genau beschreibt: Die Abnablung des Kindes beginnt mit dem Durchschnitt der Nabelschnur direkt nach der Geburt.
Aber nichtsdestotrotz habe ich sehr mitgefühlt mit Lena, konnte den Schmerz nachvollziehen. Dass Lena Alexander fast seinen Traum vom berühmten Fußballinternat zunichte macht, ist eher ein Übersprungsverhalten. Damit kann ich mich nicht identifizieren. Ich würde so niemals als Mutter sein, man sollte seinen Kindern auf keinen Fall im Weg stehen.
"Es hat sich bewahrheitet was ich prophezeit hatte"
Zu Ihrem Einstieg bei AWZ haben Sie gesagt, es wird nicht leicht, eine bestehende Rolle zu übernehmen. Welches Feedback haben Sie auf "Ihre" Lena bekommen?
Es hat sich bewahrheitet, was ich prophezeit hatte: Den Fans fällt es schwer, eine neue Person in dieser Rolle anzunehmen. Ich denke, es hätte geholfen, wenn die Geschichten für Lena direkt zu meinem Einstieg etwas umfangreicher und emotionaler gewesen wären, wir eine Lena dargestellt hätten, die sich nach der Kreuzfahrt stark verändert hat, um so ein eindeutiges Signal zu setzen, dass die Rolle nun von einer anderen Schauspielerin gespielt wird. So hätten Fans eher akzeptiert, dass Lena nun komplett anders ist.
Wie geht es für Sie nach Ihrem Ausstieg bei AWZ weiter?
Mein größtes Projekt ist mein Unternehmen MOVE IT MAMA. Mittelpunkt ist die Mama-Workout-App, die nicht nur die umfangreichste Mama-Workout-App weltweit ist, sondern auch Frau ab dem ersten Tag der Schwangerschaft bis zu drei Jahre nach der Geburt begleiten kann. Ich hoffe sehr, dass ich damit anderen Frauen helfe, nicht nur fit und gesund zu sein, sondern sich auch in ihrem Körper wohler zu fühlen in dieser besonderen Zeit. Hier steckt sehr viel Herzblut hinter, nicht zuletzt haben wir alle Workouts während meiner eigenen Schwangerschaft, Rückbildung und Zeit danach gedreht.
Und als Schauspielerin?
Natürlich verschwinde ich auch nicht von der TV-Bildfläche: Meine Agentur und ich sind schon im Gespräch für Folgeprojekte als Schauspielerin. Wobei aber eine tägliche Serie aufgrund des Zeitpensums erstmal ausgeschlossen ist. Ein Traumprojekt wäre eine Kommissarin in einem Tatort im Ruhrgebiet zu spielen, eine die tough ist, die auch mal den ein oder anderen Fight selbst macht. Da könnte ich vielleicht auch meinen Background als Juristin einbringen und meinen Sportdrang genügen.
Und bevor ich mich in die Arbeit stürze, werde ich eine Woche mit meinem Mann und Cooper in den Urlaub fahren.
"Alles was zählt" läuft montags bis freitags um 19:05 Uhr auf RTL und jederzeit auf TVNOW.