"Sonst werde ich bächtig möse", "Neues vom Spocht", "Supa Burschi": In den 90er-Jahren beherrschten die Zitate aus "RTL Samstag Nacht" die Schulhöfe und Kaffeeküchen der Nation.
Die Adaption des US-Comedy-Hits "Saturday Night" war von 1993 bis 1998 Pflichtprogramm für Comedyfans, mit Sketchen von begnadetem Dadaismus bis zu billigem Blödsinn und unsterblichen Kategorien wie "Zwei Stühle - eine Meinung" und "Kentucky schreit ficken".
Die von Hugo Egon Balder produzierte Late Show war nicht zuletzt die Startrampe für die Karrieren der noch jungen Komiker Olli Dittrich, Wigald Boning, Esther Schweins und Co. Aber nicht alle Ensemblemitglieder sind der Comedy treu geblieben und im kollektiven Bewusstsein von TV-Deutschland haften geblieben. Wir erinnern an die Show und zeigen, was die Stars heute treiben.
Die Adaption des US-Comedy-Hits "Saturday Night" war von 1993 bis 1998 Pflichtprogramm für Comedyfans, mit Sketchen von begnadetem Dadaismus bis zu billigem Blödsinn und unsterblichen Kategorien wie "Zwei Stühle - eine Meinung" und "Kentucky schreit ficken".
Die von Hugo Egon Balder produzierte Late Show war nicht zuletzt die Startrampe für die Karrieren der noch jungen Komiker Olli Dittrich, Wigald Boning, Esther Schweins und Co. Aber nicht alle Ensemblemitglieder sind der Comedy treu geblieben und im kollektiven Bewusstsein von TV-Deutschland haften geblieben. Wir erinnern an die Show und zeigen, was die Stars heute treiben.
Olli Dittrich
Von allen Stars von Samstag Nacht hat er die dauerhafteste Karriere gemacht und ist im Gegensatz vieler Kollegen der Komödie treu geblieben. Die Spezialität des Hamburgers von "Samstag Nacht" bis heute: Die Parodie prominenter und selbst erfundener Zeitgenossen (ein Prototyp seiner späteren Paraderolle "Dittsche" tauchte bereits bei Samstag Nacht auf). In der legendären Kategorie "Zwei Stühle - eine Meinung" ließ er sich von Wigald Boning in wechselnden Masken interviewen, als Franz Beckenbauer ("Ja gut äh"), Boris Becker ("Dann mache ich Urlaub in äh, äh, Ägypten") oder Meister Proper. Heute dreht er Filme, Serien und kleine, aber feine TV-Parodien für die ARD.
Wigald Boning
Der 50-Jährige war nie der große Parodist oder Schauspieler, bei Samstag Nacht glänzte er eher durch seine schrägen Klamotten, bis heute (leicht abgemildert) sein Markenzeichen. Der passionierte Ausdauersportler ist heute Dauergast in diversen Shows, in denen er mit Witz und Wissen glänzen kann ("Genial daneben", "Der Quiz-Champion") - wenn er nicht gerade mit seinen Büchern (Reiseberichte und Kurioses aus der Wissenschaft) auf Lesetour ist.
Esther Schweins
Böse Zungen behaupten, dass die ausgebildete Schauspielerin nur wegen ihres blendenden Aussehens Teil des Ensembles geworden wäre. Doch nicht nur als Musik-TV-Moderatorin Kristiane Kacker bewies sie bei Samstag Nacht komödiantisches Talent. Nach dem Ende der Show spielte Schweins in vielen TV- und Kinofilmen, jedoch nur noch selten in Komödien.
Stefan Jürgens
Wie Esther Schweins wurde Stefan Jürgens zum ernsthaften Theaterschauspieler ausgebildet, bevor er als Gründungsmitglied bei "RTL Samstag Nacht" landete. Dort war er auch oft für die "ernsteren" Aufgaben zuständig, als vernünftiger Widerpart von Mirco Nontschew oder als Nachrichtensprecher mit Deadpan-Miene. Hemmungslos albern war hingegen seine Paraderolle als buchstabenverdrehender Fastfood-Verkäufer in der legendären "Kentucky Schreit Ficken"-Rubrik ("Darf ich sie an die Bheke titten"?). Während und nach der SN-Zeit drehte der 54-Jährige Filme und Serien, gerne Komödien, aber nicht nur. Was heute schon fast vergessen ist: Von 1999 bis 2000 war Jürgens sechs Filme lang "Tatort"-Kommissar in Berlin. Langlebiger ist sein Engagement bei "Soko Wien", hier spielt er seit zehn Jahren den Major Carl Ribarski. Als Musiker hat der vierfache Vater seit 2003 fünf Alben aufgenommen.
Mirko Nontschew
Der gebürtige Ost-Berliner mit bulgarischen Wurzeln spielte oft das alberne Gegenstück zu Stefan Jürgens und war überhaupt für alles zuständig, was Körpereinsatz und Überdrehtheit erforderte, am besten in der Extremsportparodie "Far out" ("Terrroooorrr"!). Seit SN tingelt der begnadete Geräuschimitator durch diverse Comedyshows, von "Frei Schnauze" bis "Willkommen bei Mario Barth", wo er seit 2013 festes Ensemblemitglied ist. Seine eigene Sendung "Mircomania" blieb 2001 allerdings kurzlebig.
Tanja Schumann
Für Darstellerinnen wie sie wurde der Begriff "Ulknudel" erfunden. Die Lüneburgerin ist ausgebildet als Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin, ihre Berufung ist aber Comedy. Bei Samstag Nacht wurde mit ihrer Rolle als "Margarethe Schreinemakers ihre Schwester" berühmt. Danach wurde es ziemlich ruhig um Schumann, 2006 musste sie Privatinsolvenz anmelden, eine Erfahrung, über die sie ein Buch schrieb. Obwohl mittlerweile schuldenfrei ging sie 2014 für RTL nach Australien ins Dschungelcamp.
Tommy Krappweis
Krappweis stieß erst 1995 zur Truppe und stand deshalb immer etwas im Schatten der Stars der ersten Stunde. Den 45-Jährigen zog es sowieso eher hinter die Kamera, er schrieb, drehte und schnitt viele Beiträge der Show. Nach 1998 arbeitete der umtriebige Münchner weiter hinter den Kulissen, als Produzent, Regisseur und Autor fürs Fernsehen. Daneben ist er Buchautor, Musiker und und und. Sein größter Wurf: Krappweis ist Erfinder von Bernd, dem Brot. Für die Entwicklung des missmutigen Kastenweißbrot gewann Krappweis den Grimme-Preis.
Ach ja, dann gab es noch Sabine Aulmann, die nur in den ersten sieben Folgen dabei war. Ihr letzter Filmcredit datiert von 2000, danach verlaufen sich ihre Spuren.
In der letzten Staffel stieß noch Mark Weigel zum Ensemble. Heute steht der Schauspieler beim Musical "Das Wunder von Bern" als Fritz Walter auf der Bühne.
Autor: Sebastian Milpetz
In der letzten Staffel stieß noch Mark Weigel zum Ensemble. Heute steht der Schauspieler beim Musical "Das Wunder von Bern" als Fritz Walter auf der Bühne.
Autor: Sebastian Milpetz