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Bei "Bares für Rares" verwechselt Horst Lichter eine Lampe mit einem Kleiderständer

Horst Lichter
"Bares für Rares"-Host Horst Lichter. ZDF/Frank W. Hempel

Horst Lichter hielt es erst für einen "Kleinerständer". Doch die "geile" Lampe ließ dann das Herz einer "Bares für Rares"-Händlerin schneller schlagen.

Sarah Schreiber konnte es nicht fassen: Ihr "Bares für Rares"-Händlerkollege Christian Vechtel trieb den Preis für eine Space-Age-Leuchte nach oben, sorgte aber damit nur für Kopfschütteln. Verkäuferin Renate war sich nicht sicher, ob ihre Leuchte aus den 1970er-Jahren wirklich eine Rarität war: "Ich hoffe es", meinte sie in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares".

"Ein interessanter Kleiderständer", tippte Horst Lichter, bis er das Kabel unten am Objekt entdeckte und schlussfolgerte: "Ach, das ist eine Lampe." Das "außergewöhnliche Leuchtmittel" hatte die Verkäuferin von ihrer Tante geschenkt bekommen, nachdem sie die Leuchte jahrelang bei ihr bewundert hatte. "Erst stand sie im Wohnzimmer, dann im Schlafzimmer", erzählte Renate. Lichter nickte zustimmend, denn sie "leuchtet ja in alle Richtungen". Laut Detlev Kümmel blendete die Lampe ohne Abdeckung. Er fand sie im ausgeschalteten Zustand besser, dann "sieht sie aus wie eine Skulptur".

Kümmel betonte zudem die Wahl des Materials: "Mal kein Plastik wie in den 60-ern und 70-ern üblich, sondern Holz." Anscheinend wurde hier "etwas wertiger geplant", meinte der Experte, denn auch die Fassungen für die Glühbirnen waren aus Metall - und nicht aus Plastik. Lichter vermutete sofort einen Designer hinter dem Entwurf. Mit einem namhaften Designer konnte Kümmel zwar nicht dienen, dafür stand ein "sehr guter Hersteller" am Boden der Leuchte: Temde - mit Hauptsitz in Detmold. Der Experte datierte die Leucht-Skulptur Ende der 1960er- bis Anfang der 1970er-Jahre, genau in die Zeit der Space-Age-Ära.

"Nicht dein Ernst": Duell zwischen den Händlern

"Denn hier kann man sich streiten: Ist es ein stilisierter Baum oder ein Sendemast, der Kontakt zu Außerirdischen sucht", schmunzelte Kümmel über die Space-Age-Leuchte. Jetzt wollte Lichter unbedingt den Wunschpreis für "dieses außergewöhnliche, interessante Objekt" erfahren. "750 Euro", wünschte sich die Verkäuferin und Lichter schluckte: "Das ist gar nicht wenig." Auch Detlev Kümmel konnte dem Wunschpreis nicht zustimmen, war aber nur etwas drunter und schätzte 600 bis 700 Euro. "Hui", selbst damit hatte Lichter nicht gerechnet, der die Leuchte auch als typisches Trödelmarkt-Objekt mit weniger auf dem Preisschild sah.

Die Verkäuferin nahm die Händlerkarte dankend an. Und das war auch gut so, denn im Händlerraum machte sie mit ihrer Leuchte vor allem eine Händlerin besonders glücklich. "Es hat einen Stecker", freute sich Esther Ollick noch bevor sie den Vorhang gelüftet hatte. Danach war es um sie geschehen. "Geil", strahlte die Verkäuferin und gestand: "Das ist genau mein Geschmack." Nachdem sie dreimal ihr Interesse mit dem Ausspruch "Finde ich richtig gut" betonte, mischte sich auch Christian Vechtel ein: "Ja, die ist schön." Doch das erste Gebot kam von Ollick: 400 Euro. Vechtel erhöhte auf 420 Euro.

Sarah Schreiber verdrehte die Augen: "Nicht dein Ernst, Christian. Das sagst du nur, weil du keine Fünfziger mehr hast", rügte sie das niedrige Gebot ihres Kollegen. "Das dauert jetzt wieder ewig", stöhnte Händlerin Schreiber. Doch dann ging es wider Erwarten ganz schnell, ein Duell zwischen Ollick und Vechtel entfachte und stagnierte erst bei 650 Euro von Ollick. Vechtel stieg aus: "Mach du das Geschäft, Esther." Doch die Verkäuferin forderte 700 Euro. Als Ollick auf 670 Euro erhöhte, schaltete sich Vechtel wieder ein. Schnell bot Ollick 720 Euro. Vechtel lachte: "Ich gebe gern das Geld anderer aus." Weiter pokern traute er sich nach dem strengen Blick von Ollick nicht. Die Händlerin erhielt den Zuschlag.

Aquamarin-Brosche und Gemälde von Wolfgang Isle

Als weiteres Objekt der Sendung begeisterte eine Brosche mit Aquamarin verkaufen. Heide Rezepa-Zabel war "völlig begeistert" von dem "fantastischen Stein": Ein riesiger, natürlicher Aquamarin mit 32,8 Karat. Gewünscht wurden nur 300 bis 400 Euro, doch das Stück von 1900 war 2.500 bis 3.000 Euro wert. Sarah Schreiber zahlte 2.000 Euro.

"Das ist ja entzückend und süß", schwärmte Händlerin Lisa Nüdling von dem Porzellan-Fruchtkorb der renommierten Manufaktur KPM Berlin. Laut Friederike Werner war das Objekt von 1914 rund 250 bis 350 Euro wert. Die Verkäuferin hatte sich eigentlich 500 Euro gewünscht, verkaufte aber auch für 380 Euro an Nüdling.

Ein Citrin-Ring mit Brillanten wurde von Heide Rezepa-Zabel in die 1970er-Jahre datiert. Das 750er-Gold-Schmuckstück mit einem "prachtvollen und intensiv farbigen" Quarzstein (21,1 Karat) war laut Expertise 1.000 bis 1.100 Euro wert. Der Wunschpreis lag bei 1.000 Euro, die Lisa Nüdling auch zahlte.

Zwei Gemälde von Wolfgang Isle erinnerten Friederike Werner eher an barocke Deckengemälde in Kirchen. "Es geht nicht um die Glorifizierung vom Stierkampf", erklärte sie das dynamische Bildpaar von 1987. Der Verkäufer wünschte sich 500 Euro. Werner schätzte auf 1.000 bis 1.200 Euro und Christian Vechtel zahlte 800 Euro.