Es ist schwarz lackiert, faltbar und echt scharf: Ob sich seine Frau darüber freut, dass "Bares für Rares"-Händler Walter "Waldi" Lehnertz bei dieser Kuriosität sofort an seine "Holde" denken muss?
Beim Anblick des kuriosen Gerätes jubelte "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter: "Das sieht ja mal interessant aus!" Und die Noch-Besitzer sagten mit Spannung: "Wir haben etwas ganz Scharfes mitgebracht." Was sollte dieser Flohmarktfund sein?
Experte Sven Deutschmanek verriet, dass das Teil einst in der Küche oder zu Tisch benutzt wurde: Hier handelte es sich nämlich um eine sehr alte Brotschneidemaschine, eine Bison von Emil Gebel aus Berlin.
"Ein sehr pfiffiges Gerät" aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts hatte das Ehepaar Britta und Richard im Gepäck.
Mit scharfem Verstand ging auch der Gutachter ans Werk: "Emil Gebel hat ab um 1900 bereits Sachen aus den USA importiert", erläuterte Deutschmanek. "Dazu gehörten Dinge wie Werkzeuge, Fahrräder, später auch Staubsauger. Um 1910 hat er die Emil Gebel Company eröffnet, Waren importiert aber auch selbst patentieren lassen."
Zu diesen Waren gehörte ebenjenes Tafelgerät Bison, das ein sehr nettes Gimmick aufwies: "Man kann es zusammenfalten."
Als Deutschmanek ein wenig an der Brotschneidemaschine herumschraubte, förderte er zudem weitere Details zutage und machte die bisherigen Besitzer sprachlos: Die Prägung kannten sie noch gar nicht.
Sprachlos wurde aber auch Horst Lichter, da das Paar den einstigen Werbespruch auf Lager hatte und es sogar nachspielte: "Willst du ihr die Gunst erweisen, flüstere 'Bison' in ihr Ohr. Und fragt sie dann: 'Was soll das heißen?', schneid ihr Brot mit 'Bison' vor." Tolle Vorstellung? Und wo langen die preislichen Vorstellungen?
Britta wollte nicht viel: "Wenn wir uns davon zwei Cocktails kaufen können, wäre ich glücklich". Da lag die Expertenschätzung mit 30 bis 50 Euro schon etwas darüber. Und auch die Händler zeigten erhöhtes Interesse - vor allem einer ...
Walter "Waldi" Lehnertz ließ es sich nicht nehmen, das wundersame Gerät gleich mal begeistert zu testen. Nach ein paar Geboten landete er bei seinen bewährten 80 Euro. War es das schon?
Nicht ganz. Als sein Kollege Jan Cizek 90 Euro bot, fing "Waldi" (Mitte) an, laut nachzudenken: "Man kann das ja auch zweckentfremden." - "Willste wieder Kunst draus machen?" - "Na, Gemüse kannste auch damit schneiden!" Brachten ihn seine Grübeleien dazu, noch mehr hinzublättern?
Waldi denkt beim Anblick des neuen Geräts an seine Liebste
Sie taten es: "Komm ich mach es dreistellig und biete 100 Euro. Dann isset aber jut hier", rief "Waldi" aus. "Die Gesundheit muss es einem wert sein." Das Ehepaar war hoch erfreut.
Als Waldi die zwei 50-Euro-Scheine überreichte, sagte er noch: "Engelchen, ich hoffe, die sind für dich. Dann lädtste deinen Mann zum Kaffee ein." Ehefrauen sind ihm wohl heilig, denn auch er selbst dachte beim Anblick des neuen Gerätes an (s)einen Schatz: "Da kann jetzt meine Holde die Zutschinis - oder wie die Dinger heißen - schneiden."
Ein Besitzerwechsel sollte auch bei diesem Familienbild stattfinden, da es "einfach nicht mehr ins Wohnzimmer passt". "Das Meer sieht richtig echt aus", staunte Horst Lichter nicht schlecht und Kunsthistorikerin Dr. Bianca Berding erklärte: "Der Maler Patrick von Kalckreuth ist bekannt für seine technisch virtuosen Wasserbilder."
1.000 Euro wünschten sich die Verkäufer für das Ölgemälde. Am Ende wurde es deutlich mehr: Jan Cizek machte 1.600 Euro locker.
Ein Verkäuferpaar kam mit einer Brosche aus Schaumgold und Ohrringen im Studio an. Goldschmiedin Wendela Horz begutachtete die guten Stücke und erklärte, dass die Ohrringe in den 1880er-Jahren angefertigt wurden, die Brosche sogar bereits in den 1840-ern.
"An den sensiblen Stellen ist die Brosche schon sehr beschädigt", musste Elke Velten feststellen. Der Wunschpreis von 100 bis 150 Euro wurde dennoch übertroffen: Wolfgang Pauritsch bot zunächst 200 Euro. Der Verkäufer kitzelte jedoch noch viel mehr heraus. "Weil sie so nett sind, gebe ich Ihnen noch einen Fuffi drauf."
Beim Anblick dieses Service musste Horst Lichter staunen: "Oh, das ist alt und hübsch und sieht vollständig aus! Ich find's bezaubernd." Die Verkäufer wollten sich von ihrem alten Schnellfilter-Set von Melitta trennen, da die Enkel nicht mehr daran interessiert sind.
Mit zehn Jahren habe sie das Service geschenkt bekommen, berichtete die Verkäuferin und habe sich damit auch selbst Caro-Kaffee gekocht. Und der heutige Wert? Experte Sven Deutschmanek glaubte: "30 bis 50 Euro kann man dafür bekommen."
Es ging noch deutlich mehr! Elke Velten bot sogar 80 Euro.
Was Expertin Dr. Bianca Berding hier in den Händen hielt, gefiel ist: "Das ist ein sehr hübscher Übertopf in sehr gutem Zustand." Und Horst Lichter lag mit seiner Vermutung richtig: "Der sieht so aus wie aus dem Jugendstil."
Für den Übertopf aus Keramik wollte die Verkäuferin gerne 100 bis 150 Euro. Die Expertin dachte gar an 250 bis 300 Euro. Der Preis wurde jedoch nicht ganz erreicht: Jan Cizek nahm das "sehr dekorative" Stück für 200 Euro mit nach Hause und verriet: "Sowas verkauft man in Prag sehr sehr gut."
Das Original zu diesem Beitrag ""Bares für Rares": "Waldi" überbietet Expertise - und denkt beim Kauf an seine "Holde"" stammt von "Teleschau".