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Bares für Rares: Möbel oder Einkaufswagen? Riesen-Summe für außergewöhnliches Objekt

Bei "Bares für Rares" verglich der Experte ein mitgebrachtes Möbel mit einem Einkaufswagen. Trotzdem zahlte ein Händler eine Riesen-Summe dafür.

Mit so einem hohen Preis hatte die Verkäuferin einer Sitzgruppe in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" nicht gerechnet. Horst Lichter fand das Möbel schon "außergewöhnlich". Doch vor allem unter den Design-Experten im Händlerraum sorgte das "tolle Exemplar" für Herzrasen - und totale Erschöpfung. Kein Wunder bei den Geboten.

Gabi und Tanja aus Bonn wollten die Sitzgruppe aus Platzmangel verkaufen. Einst hatte Gabis Mann das Möbel bei einer Haushaltsauflösung vor dem Müll gerettet, danach "stand es lange in unserem 'Schalke-Zimmer', doch nun wird renoviert", berichtete die Verkäuferin, die einen neuen Liebhaber für ihre Objekte suchte.

Lichter fand das Möbel optisch sehr ansprechend: "Das hat was ..." Sven Deutschmanek vervollständigte seinen Satz: "... etwas von einem Einkaufswagen". Doch die Tisch-Stuhl-Kombination stammte von Verner Panton, "einem der bekanntesten Design-Künstler des 20. Jahrhunderts", wie der Experte erklärte.

Freudentränen bei "Bares für Rares"

Panton war ein dänischer Architekt und Designer, der Pop Art mit Möbeldesign verband. Im Jahr 1971 hatte er die Sitzgruppe "Pantonova" für ein Restaurant in Aarhus entworfen, bei dem er für die Inneneinrichtung verantwortlich war. Die Konstruktion der Stahlrohrmöbel mit Sitzpolstern in unterschiedlichsten Farben wurde von Fritz Hansen produziert.

Deutschmanek erinnerte die Tisch-Kombi mit sechs Stühlen immer noch an einen Einkaufswagen, dennoch würdigte er den tollen Zustand der Original-Möbel aus den 1970ern: "Ich habe selten eine so gute 'Pantonova' gesehen." Die Verkäuferin nannte eine sehr breite Wunschpreis-Spanne: 1.000 bis 5.000 Euro.

Deutschmanek machte es spannend: "Dafür gibt es keine 1.000 oder auch 5.000 Euro." Die Verkäuferin glaubte zu verstehen und schnaufte geknickt "okay". Doch der Experte meinte: "Da muss man den Ball höher halten." Er schätzte den Wert auf 7.000 bis 9.000 Euro. Der Verkäuferin schossen Freudentränen in die Augen.

"Das kostet eine Menge"

Die Händler nahmen sofort Platz am "Pokertisch", wie Julian Schmitz-Avila ihn voller Vorahnung nannte. Denn gepokert wurde nicht auf, aber sehr wohl um den Tisch mit vollem Einsatz. Jan Cizek hatte ein solches Modell schon einige Male im Netz entdeckt, doch "da war er mir immer zu teuer". Und Händler Leo Leo fand ihn unglaublich bequem, "vor allem für kleine Leute wie mich".

"Wow", staunte Cizek, als die Verkäuferinnen den bekannten Künstlernamen Vernon Panton bestätigten. "Ich weiß gar nicht, wie viel so was kostet", gestand Schmitz-Avila. Cizek sah die Scheine schon seine Brieftasche verlassen und bekam gleich Kopfweh, denn: "Das kostet eine Menge." Er startete mit 1.000 Euro, obwohl er wusste: "Das kostet mehr."

"Und boom, 2.000", legte Cizek gleich nach, als Schmitz-Avila noch in 50-Euro-Schritten erhöhen wollte. "Sorry, jetzt muss ich nach der Expertise fragen", schien Schmitz-Avila irritiert. Nachdem er den Schätzpreis erfahren hatte, erhöhte er schnell auf 5.000 Euro, denn die Sitzgruppe sei "hochwertig und ein schöner Bruch zu meinen Barock-Möbeln".

Foto: ZDF, ca_352

"Leo, hör auf!"

Obwohl Leo Leo "heute schon einiges bezahlt" hatte, ließ ihn die Sitzgruppe nicht los: "Das ist wirklich fantastisch." Und so bot er 5.500 Euro. Im Duell mit Schmitz-Avila pokerten die beiden Händler bis über 6.000 Euro. "Na, knacken wir noch die 7.000?", fragte David Suppes und Cizek fing an zu schwitzen: "Mir ist richtig warm."

Schmitz-Avila ließ nicht locker und bot 7.000 Euro. "Gott im Himmel", stöhnte Leo Leo über die "Qual", die ihm sein Kollege bereitete, aber erhöhte weiter und weiter. Am Ende hatte er aber die Stimme seines Kardiologen im Kopf: "Leo, hör auf." Er warf bei 7.500 Euro das Handtuch: "Ich habe einfach keine Chance." Schmitz-Avila hingegen freute sich "mega".

"So viel habe ich für eine moderne Sitzgruppe tatsächlich noch nie hingelegt", gestand Schmitz-Avila der Verkäuferin, war sich aber sicher: "Wenn ihr zwei Design-Händler so nervös werdet, dann war das ein guter Kauf." Von Cizek bekam er sogar noch Applaus: "Verner Panton wird international gehandelt. Das ist wirklich toll."