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"Bares für Rares": Händler erweist sich nicht als Gentleman

Wenn sich bei "Bares für Rares" zwei Händler streiten, freut sich die Dritte: Eine Verkäuferin profitierte vom Händler-Zweikampf.

Wendela Horz beklagte sich über die Regengeräusche vom Dach der alten Halle, die als Drehort für "Bares für Rares" dient. Horst Lichter zeigte sich als Gentleman und wollte die Dame ablenken. "Sieht aus wie zwei kleine Herzchen, die sich angucken" - mit diesen Worten lenkte der Moderator die Aufmerksamkeit der Expertin weg vom Regen und hin zum Schmuck. Der Trick funktionierte Wendela Horz, die das Armband zur Probe anprobierte, machte ein langgezogenes "Oooh".

Rosemarie wusste nicht verbindlich, "ob mein Schmuckstück eine Rarität ist". Bekannt war ihr zumindest, dass ihre Mutter das Armband als Wertanlage gekauft hatte. Gefunden hatte Rosemarie das Erbstück im Tresor der verstorbenen Mutter. "Ich kannte das überhaupt nicht, das lag im Safe meiner Mutter", erzählte die Verkäuferin. Zunächst habe sie an Modeschmuck gedacht. Gut, dass sie dies überprüfen ließ: Es handelte sich um Gold. Daher fällte sie eine Entscheidung: "Dann habe ich gedacht: Gold ist was Offizielles für hier", berichtete Rosemarie. Horst Lichter gefiel diese Anekdote sehr: "Da hast du völlig recht: Wenn das Gold ist, dann zum Lichter!"

Schmuckfachfrau Wendela Horz erkannte an Details der Rubine in der Mitte des Armbands deren Provenienz: Die Risse und die geringe Transparenz wären "typisch für Rubine, die ab den 80er-Jahren aus Thailand zu uns kamen". Pro Stück lagen eineinhalb Karat vor. Jedes Glied des Armbandes war mit einem kleinen Diamanten besetzt. Diese Steine ergaben laut der Expertin insgesamt ebenfalls rund eineinhalb Karat.

Das Armband selbst war aus 750er Weißgold. Lichters obligatorische Frage nach dem Wunschpreis beantwortete Rosemarie mit 3.000 Euro. Wendela Horz bremste auf 2.200 bis 2.500 Euro. "Das ist mehr, als ich gedacht habe", versuchte der Moderator Rosemarie aufzubauen. "Weniger als du dir gewünscht hast, aber nicht so weit weg", so Lichter. Rosemarie nahm die Händlerkarte nach dieser Motivationsrede an.

"Das ist noch nicht das, was ich mir vorstelle"

Da sich das Armband in einer Schatulle befand, begann im Händlerraum zunächst eine Raterunde. "Endlich ein neuer Füllfederhalter", spekulierte Julian Schmitz-Avila. "Oder eine neue Uhr", hielt Christian Vechtel für denkbar. Rosemarie legte ihr Verkaufsobjekt zu Susanne Steiger. Schmitz-Avila deutete die Geste richtig: "Dann ist es ein Schmuckstück." Steiger öffnete die Schatulle und machte erst "Huch!" und dann "Wow!"

"114 Brillanten", machte die Verkäuferin Werbung für ihr Mitbringsel. "Mein lieber Scholli, haben Sie die selber gezählt?", fragte Julian Schmitz-Avila. "Ja", sagte Rosemarie mit einem schelmischen Grinsen. Roman Runkel amüsierte sich, dass Susanne Steiger sich ohne Not zwei Mal selbst überbot - von 1.000 auf 1.200 und schließlich 1.400 Euro. Schmitz-Avila stieß dazu. Als Steiger 1.700 bot, beobachtete Christian Vechtel bei der Verkäuferin: "Die Dame bleibt ganz cool."

"Das ist noch nicht das, was ich mir vorstelle", erklärte Rosemarie ihr Pokerface. "Es hat auch eine schöne Länge", so Susanne Steiger. "Das stimmt, das kann ich gut tragen", sagte Schmitz-Avila und demonstrierte dies. Ein Versuch, sein Revier zu markieren?Als Steiger 2.500 bot, unterstellte Schmitz-Avila seinerseits der Kollegin, sie würde ihr "Revier markieren". Er ging auf 2.550. Rosemarie nannte 2.600. Steiger und Schmitz-Avila boten nun gleichzeitig die Wunschsumme. Steigers Überraschung ging in Traurigkeit über.

"Suchen Sie sich einen aus", forderte Steiger die Verkäuferin auf. Die mischte sich nicht ein und Steiger schob den Schmuck zu Schmitz-Avila. "War nicht böse gemeint", erklärte der Käufer. Dann legte er ihr das Armband an. Fies! Steigers Blick sprach Bände.

Bares für Rares: 1.200 Euro für Werbe-Schilder

Kuriose Szenen spielten sich ab auf einer Serigraphie von HA Schult: Autos schwebten um den Eiffelturm. Limitiert auf 100 Exemplare nannte sich das Werk "Die Sterne von Paris". Der Preiswunsch des Verkäufers: 500 Euro. Colmar Schulte-Goltz stimmte zu. Christian Vechtel bezahlte 380.

Drei Werbe-Schilder für Tabak aus den 1950er-Jahren wollte ein Paar für 900 Euro veräußern. Horst Lichter fand die Emaille-Schilder "bildhübsch". Sven Deutschmanek empfahl bis zu 1.200. Roman Runkel begeisterte sich und zahlte den maximalen Schätzpreis.

"Der Späher" aus Meissener Porzellan zeigte neben dem titelgebenden Herrn auch eine Dame, der er über die Schulter schaut. Ein Vater und sein Sohn erhofften sich 200 Euro. Colmar Schulte-Goltz empfahl bis zu 500. Thorsden Schlößner bezahlte 320.

Der Ring, den ein 18-jähriger Verkäufer im Auftrag seiner Tante veräußern sollte, war laut Wendela Horz bis zu 500 Euro wert. Er musste ihn wieder mitnehmen, denn die Wunschsumme lag mit 800 Euro deutlich höher.

Einen rustikalen Tennisschläger aus den 1940er-Jahren wollten eine Mutter und ihr Sohn verkaufen. 50 Euro erhofften sich die beiden. Sven Deutschmanek taxierte auf 40. "Der macht dich direkt sportlich", giftete Steiger gegen Schmitz-Avila. Runkel kaufte für 60 Euro.

Das Original zu diesem Beitrag ""Bares für Rares": Händler erweist sich nicht als Gentleman" stammt von "Teleschau".