"Ich gehe davon aus, dass es rar ist", meinte Volker aus Hattingen vor der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Er war sich ziemlich sicher, dass Horst Lichter ihm die Händlerkarte geben würde: "Davon gehe ich aus." Doch dass sein Mini-Haushaltsgerät aus Gold am Ende so viel Geld bringen würde, erstaunte ihn dann doch. Lichter musste erstmal "klein denken", um die Kuriosität richtig zu erkennen. Im ersten Moment erkannte er den Mini-Staubsauger als Stifthalter und fand ihn dann aber "sehr witzig". Da konnte ihm Detlev Kümmel nur zustimmen: "Ja, das ist sehr schön und sehr witzig, die kleine 'Vampyrette'." Der Moderator war hin und weg: "Das ist einfach cool."
Verkäufer Volker hatte das Objekt von seinem Großvater erhalten, der "kurz nach der Kriegswende in Oldenburg die AEG aufgebaut hat". Für seine Arbeit dort hatte er sogar das Bundesverdienstkreuz erhalten und eben diese Auszeichnung. "Da kann man aber stolz sein", meinte Lichter sichtlich beeindruckt. Laut Detlev Kümmel gab es die AEG Vampyrette in den 1950er-Jahren, die hier im Kleinformat als Memorabilia nachgebaut wurde. Der Experte konnte sich vorstellen, dass die Auszeichnung vielleicht 1967 verliehen wurde, als der "Einmillionste Staubsauger aus dem Haus abgegeben wurde", so Kümmel.
Für Mini-Staubsauger wünscht sich Verkäufer 500 Euro
Das kleine Modell war handgefertigt vom Goldschmied Otto Bortenreuter und getreu dem Original-Staubsauger nachgebaut worden: Der Staubsaugerbeutel war aus Leder, die Düse, das Kabel mit Stecker und der Griff aus Metall, der Fuß aus Marmor und die Maschine aus 585er-Gold. "Das ist eine richtig schöne Arbeit", flötete jetzt auch Kümmel. "Das ist sicher nicht in Serie hergestellt worden, oder?", fragte Lichter, und Kümmel nickte. Der Experte ging sogar davon aus, dass die "AEG Vampyrette"-Miniatur ein Unikat war. "Großartig", strahlte Lichter.
Der Verkäufer wünschte sich 500 Euro für seinen Mini-Sauger im tadellosen Zustand. Da wollte Kümmel aber noch ein Wörtchen mitreden. Allein der Goldwert belief sich auf 600 bis 700 Euro, und so kam der Experte auf einen Gesamtwert von 1.000 bis 1.200 Euro. Der Verkäufer staunte und Lichter freute sich gleich mit: "Das ist toll!"
Und auch im Händlerraum war die Freude groß über den "goldenen Staubsauger". "Was für eine wundervolle und vor allem wertige Kuriosität haben Sie da?", strahlte Susanne Steiger den Verkäufer an. Nach der Geschichte über die Vampyrette und seinen Großvater, merkte auch Daniel Meyer an: "Das ist das erste und erfolgreichste Modell von AEG." Auch der Händler hatte nie etwas Vergleichbares gesehen und startete mit 500 Euro.
Händler ist nicht begeistert
"Hui", schnaufte Jos van Katwijk über das stattliche Startgebot, ging aber mit und bot 550 Euro. Doch auch Susanne Steiger und Wolfgang Pauritsch wollten den kleinen Edel-Sauger haben und trieben den Preis im Schlagabtausch mit ihren Kollegen schnell auf 850 Euro. Danach stieg Händler van Katwijk aus. Dann verriet der Verkäufer die Höhe des Goldanteils und das Gefecht erfuhr neuen Auftrieb. So bot Steiger schnell 1.100 Euro.
"Wow", staunte van Katwijk: "Für einen Staubsauger?" Ihn überraschte das hohe Gebot - das noch nicht mal das Ende des Gefechts beschrieb. Denn im Duell mit Pauritsch steigerte Steiger sogar auf 1.200 Euro - die Maximalschätzung. "Ich finde, Susanne sollte den Staubsauger kriegen", gab sich Pauritsch geschlagen und überließ Steiger den Vortritt. Die Händlerin freute sich unglaublich über "den schönen Staubsauger, der nicht saugt". Denn "der hält ewig", lachte sie triumphierend.
Als weiteres Objekt kaufte Wolfgang Pauritsch eine Zigarettendose aus den 1920er-Jahren für 360 Euro. Daniel Meyer sicherte sich ein Gemälde von Wilhelm Dietzel aus dem Jahr 1946 für 750 Euro. Außerdem legte Roman Runkel für eine Spieluhr aus dem frühen 20. Jahrhundert 350 Euro hin, und ein Cocktailring aus 585er-Gold ging für 1.150 Euro an Susanne Steiger. Für eine Meissenfigur von Amor bezahlte Daniel Meyer 780 Euro.
Das Original zu diesem Beitrag "Bares für Rares: 1100 Euro für einen Staubsauger – Händler steigt aus" stammt von "Teleschau".