Zu nachtschlafender Zeit tragen Theo und seine Frau Margret sechsmal die Woche Zeitungen aus. Tagsüber arbeitet der 59-Jährige, der wegen Rückenproblemen seinen Vollzeitjob als Lastwagenfahrer aufgeben musste, noch als Hausmeister, fünf Tage die Woche, unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Ein paar Stunden Schlaf müssen dem Multijobber reichen. Am Ende bleiben dem seit 20 Jahren verheirateten Ehepaar dennoch nur 1029 Euro übrig. Die beiden sind die Protagonisten der neuen Folge von "Armes Deutschland" am Dienstag (1. Oktober 2019), die nach einer Shitstorm-trächtigen Folge diesmal in ruhigere Fahrwasser gerät.
Von der "Arge" leben will Theo, der sich als "Arbeitstier" bezeichnet, nicht. Aktuell zahlt das Jobcenter nur noch 20 Euro dazu, doch auch das wollen Theo und Margret noch abbauen. Ziel ist es, unabhängig von Sozialleistungen zu sein. Lieber gehen die beiden nebenbei noch Pfandflaschen sammeln, als Notgroschen für Investitionen. Dafür bückt sich Theo gerne, wie er sagt. Seine Frau tut sich da schon etwas schwerer.
"Arbeit ist Scheiße"
Wie immer bei "Armes Deutschland" werden den "guten", fleißigen Arbeitern wie Theo die "bösen" Armen gegenübergestellt. In der aktuellen Folge übernimmt diesen Part ein junger Mann, der sich Thor nennt. "Arbeit ist scheiße", lautet das Motto des Mannes mit Irokesenfrisur. Einen Job würde er nur annehmen, wenn er dabei er selbst bleiben kann.
Seine Sozialleistungen bessert er mit Betteln auf der Straße auf, dabei unterhält er die Passanten mit Jongliereinlagen - oder kauft Drogen (von der "Armes Deutschland"-Regie musikalisch mit Bob Marley unterlegt).
Außerdem am 1. Oktober bei "Armes Deutschland": Der 48-jährige Frank hat nach zehn Jahren Arbeitslosigkeit wieder einen Job. Doch ihn holt jetzt die Vergangenheit in Form von Mietschulden ein. Die Zwangsräumung droht.