Mehr als 23 Jahre ist es her, und doch reicht nur das Erwähnen von Hilals Namen und die Tragik ihres Falls ist so schmerzhaft und unfassbar wie in jenen Tagen nach dem 27. Januar 1999. Auf dem Papier ein Tag wieder jeder andere, für Hilal aus dem Hamburger Stadtteil Lurup ein ganz besonderer. Ihr Halbjahreszeugnis war prima ausgefallen, von ihrem Vater bekam sie daraufhin die Erlaubnis, sich im nahegelegen Einkaufszentrum Elbgaupassage ein paar Süßigkeiten zu kaufen. Von dort kehrte sie nie zurück.
Die Soko Morgenland ermittelte über Wochen, dabei stand immer wieder die Familie Ercan im Fokus. Von einer möglichen Familientragödie war oft die Rede, gleichzeitig wurde zahlreichen Hinweisen in Bezug auf einen rotblonden Mann weniger sorgfältig nachgegangen. Irgendwann schliefen die Ermittlungen ein, aus dem Fall Hilal wurde ein sogenannter Cold Case.
2018 kam bereits ein weiteres Mal Hoffnung auf, als eine Sondereinheit des Hamburger LKA den Fall wieder aufrollte. Als der Leiter der Einheit, Steven Baack, in einen Skandal verwickelt wurde, kamen die Ermittlungen wieder zum Erliegen. Die Familie Ercan hatte da längst das Vertrauen in die Polizei verloren, war mit Freunden und Unterstützern dazu übergegangen, auf eigene Faust zu ermitteln.
Im Rahmen der 10. Staffel von "ARD Crime Time" hat ein Fernsehteam Hilals Bruder und seine Unterstützer anderthalb Jahre begleitet. Neue Spuren, dramatische Erkenntnisse, Zeugen, die sich zum ersten Mal überhaupt äußern – all das zeigt die dreiteilige Doku über diesen Fall, der auch 23 Jahre später so mysteriös wie vertrackt ist, und aufzeigt, dass diese Frage endlich beantwortet werden muss: Wo ist Hilal?
Der Fall Hilal
3 Folgen à 30 Minuten
Ab 23. September in der ARD Mediathek
Ab 22. Oktober im NDR