Eine der schwierigsten Aufgaben am Filmset ist es, Sex-Szenen zu drehen. Viele Schauspieler und Schauspielerinnen machen das gar nicht, insbesondere wenn sie dafür auch komplett nackt vor der Kamera stehen (oder meist liegen) müssen.
Eben, damit sich alle Beteiligten bei den Dreharbeiten wohl fühlen, gibt es Intimitätskoordinatoren, die vor dem Filmen alle Details planen. Von wegen Leidenschaft! Was das Publikum gar nicht mitbekommt: Beim Drehen geht es gar nicht heiß her, sondern alles ist gut durchgeplant und es gibt eine Choreographie, von der die Schauspieler nicht abweichen.
Intimitätskoordinatorin gibt Einblicke
Julia Effertz ist Intimitätskoordinatorin bei der RTL-Soap "Alles was zählt" und hat verraten, wie die Liebesszenen für die Serie gedreht werden. Sie ist selbst Schauspielerin und weiß, dass in solchen Fällen eine klare, transparente Kommunikation sehr wichtig ist.
Deswegen werden Intimitätskoordinatoren direkt von Anfang an in den Prozess eingebunden. Ähnlich wie Tanz- oder Kampfszenen werden auch Liebesszenen vorher besprochen und geprobt. Nachdem die Koordinatorin das Drehbuch liest, führt sie Gespräche mit den Schauspielern und Schauspielerinnen: Sie legen fest, was beispielsweise angefasst werden darf und was nicht, legen Grenzen fest. Wichtig ist: Es wird nur das gemacht, wozu es auch die Einwilligung der Beteiligten gibt. Danach werden die Szenen geprobt. Das führt dazu, dass sich die Partner vertrauen und entspannter sind.
Schauspielerin Féréba Koné (spielt Imani) musste beispielsweise mit ihrem Kollegen Igor Dolgatschew (Deniz in der Serie) Sex-Szenen drehen – und freut sich, dass es eine Intimitätskoordinatorin gab: "Es wird besprochen, was angefasst werden darf und was nicht angefasst werden darf und man kann seine Bedenken äußern. Mir hat das geholfen, weil ich dadurch wesentlich entspannter war", sagte die Schauspielerin.
"Alles was zählt" läuft immer montags bis freitags um 19:05 Uhr bei RTL. Die Folgen sind zudem eine Woche vor ihrer TV-Ausstrahlung bei RTL+ zum Streamen verfügbar.