Am 20. März hat das Warten ein Ende: Die Ampel schaltet auf Grün, die Motoren heulen auf und die neue Formel-1-Saison beginnt. Dieses Jahr gilt: Alles Neu! Die Autos haben ein neues Design, im Fahrerfeld finden sich neue Gesichter und im Rennkalender neue Strecken. Damit Sie für den Rennstart bestens vorbereitet sind, haben wir die wichtigsten Neuigkeiten zusammengefasst.
Neue Gesichter, alte Bekannte
Auch dieses Jahr feiert ein Fahrer seine Premiere in der Formel 1. Guanyu Zhou (22) debütiert in Bahrain für Alfa Romeo als erster chinesischer Rennfahrer. Außerdem kehren altbekannte Gesichter zurück: Alex Albon fährt für Williams, Kevin Magnussen kehrt zu Haas zurück und ersetzt den umstrittenen Nikita Mazepin. Für das erste Rennen dürfen sich auch Fans von Nico Hülkenberg freuen, erspringt kurzfristig für den positiv auf Corona getesteten Sebastian Vettel ein.
Zudem haben zwei Fahrer das Cockpit gewechselt: George Russell fährt nun bei Mercedes und Valtteri Bottas bei Alfa Romeo. Nicht mehr dabei sind Antonio Gionvinazzi, Kimi Räikkönen und Nikita Mazepin.
Rennleiter Michael Masi, der besonders im Saisonfinale 2021 stark in die Kritik geraten ist, wurde von der FIA abgesetzt. Verantwortlich sind jetzt Niels Wittich und Eduardo Freitas.
Neue Strecken, kein Rennen in Russland
Dieses Jahr standen bis vor kurzem 23 Strecken im F1-Kalender – ein neuer Rekord! Doch die FIA gab am 25. Februar bekannt, dass es aufgrund des Ukraine-Kriegs dieses Jahr keinen Großen Preis von Russland in Sotschi geben wird. Bereits am Tag zuvor teilte Sebastian Vettel mit, er werde das Rennen, sollte es stattfinden, nicht antreten.
Derzeit steht die Frage im Raum, ob stattdessen ein Rennen in Deutschland stattfinden wird. Denn auch in dieser Saison steht bislang noch kein Rennen in Deutschland im Kalender. In China, Portugal und der Türkei sehen wir dieses Jahr ebenfalls keine Rennen. Auch der Große Preis von Katar wird aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft nicht stattfinden. Dafür feiert der Große Preis von Miami endlich sein Debüt. Und auch nach Imola verschlägt es die F1-Welt 2022 erneut.
Neues Konzept der Autos
Die Rennautos sehen diese Saison generalüberholt aus – und sind es auch. Am markantesten ist der neue Front- und Heckflügel und die größeren Reifen mit Radkappen. Das aerodynamische Design soll es den Fahrern erlauben, dichter hintereinander herzufahren und somit besser zu überholen. Um den Wettkampf fairer zu gestalten, hat die FIA die Budgetobergrenze auf 140 Millionen US-Dollar gesenkt. Zudem fahren nun alle Autos mit E10-Kraftstoff. Das trägt dem Ziel der Formel 1 bei, bis 2025 klimaneutral zu werden. Für alle Teams ist also das Rennen in Bahrain der Anfang einer neuen Ära – erst dann zeigt sich, wo die Teams stehen.
Nie gab es so viele Punkte
Wie im Vorjahr finden auch 2022 wieder drei aufregende Sprintrennen statt. Dabei wird die Startaufstellung für das Rennen am Sonntag über eine Distanz von 100 Kilometer am Samstag des Rennwochenendes bestimmt. Dieses Jahr sollen die Sprints in Imola, Spielberg und São Paulo stattfinden.
Neu ist allerdings die Punktevergabe: Gab es im Vorjahr nur Punkte für die ersten drei Piloten, so werden jetzt die besten acht Fahrer belohnt. Für den Sieger des Sprint-Rennens gibt es acht Punkte, für die weiteren Platzierungen jeweils einen Punkt weniger.
Auch für den Fall eines Rennabbruchs gibt es in dieser Saison neue Punkteregeln. Zuvor galt, dass bei einem Rennabbruch unter 75 Prozent der Renndistanz die Hälfte der Punkte vergeben wird. Beim letztjährigen Regenchaos in Spa wurden allerdings kritische Stimmen laut, da lediglich zwei Runden hinter dem Safetycar gefahren wurden. Ab dieser Saison gibt es nun Abstufungen in der Punkteverteilung. So bekommen die Fahrer unterschiedlich viele Punkte, wenn unter 25, 50 oder 75 Prozent der ursprünglichen Renndistanz gefahren wurde.
Sky und RTL übertragen live
Auch dieses Jahr liegen die TV-Rechte für die Formel 1 bei Sky. Zugang erhalten Sie über das Sky Sport Abo von Sky Ticket oder Sky Q. Zusätzlich hat sich auch RTL wieder vier Rennen gesichert. So können Sie die Rennen in Imola, Silverstone, Zandvoort und Sao Paulo im Free-TV oder über RTL+ schauen.
Mercedes, Red Bull oder Ferrari – wer holt den Titel?
Die wichtigste Frage ist und bleibt jedoch, wer wird 2022 die Formel-1-Krone schnappen wird. Durch die vielen technischen Neuerungen tappen auch Fachleute noch im Dunkeln. Bei den Tests machten neben Red Bull und Mercedes auch die neuen Ferrari einen positiven Eindruck.
Klar ist: Auch in diesem Jahr können wir uns wieder auf einen erbitterten Kampf zwischen dem amtierenden Weltmeister Max Verstappen und dem siebenfachen Titelträger Lewis Hamilton freuen. Doch auch die jüngeren Fahrer könnten überraschen: George Russell im Mercedes wird seinem Teamkollegen Lewis Hamilton Druck machen. Dass er den Silberpfeil beherrscht, zeigte er bereits 2020. Damals vertrat er Lewis Hamilton in Sakhir, als dieser coronabedingt ausfiel.
Doch Hamilton wird auch in dieser Saison alles daransetzen, seinen achten WM-Titel zu gewinnen. Damit könnte er an Michael Schumacher vorbeiziehen und der Fahrer mit den meisten gewonnenen Weltmeisterschaften werden. Zudem wird es aller Voraussicht zu einem weiteren Rekord kommen: Fernando Alonso kann den Rekord der meisten Rennstarts knacken. Diesen hat derzeit noch Ex-Teamkollege Kimi Räikkönen mit 349 angetretenen Rennen inne. Im September sollte Alonso die magischen 350 Rennen erreicht haben.
Definitiv können Sie sich also auf eine spannende Saison einstellen.