"Unser Leben früher war von Angst zerfressen"
"Ich hatte das Gefühl, ich bin als Baby aus dem UFO rausgefallen", räumt Bill etwa an einer Stelle der Doku-Soap ein. Deshalb habe er es in seiner Jugend auch immer wieder schwer gehabt, erst recht ab dem Zeitpunkt, ab dem er als Tokio-Hotel-Frontmann im Licht der Öffentlichkeit stand. "Meine Kindheit war sehr früh zu Ende, mit 15. Dann habe ich nur noch gearbeitet." Zwar habe die Band große Erfolge gefeiert, doch die Zeit sei auch geprägt gewesen von "Wegrennen und Angsthaben und dem Anderssein".
Nicht nur Bill setzte diese Aufmerksamkeit damals zu. Sein Bruder Tom bestätigt in "Kaulitz & Kaulitz": "Die Karriere war überfordernd. Wir waren überfordert mit der Öffentlichkeit." Das habe eine belastende Konsequenz für die Zwillinge gehabt: "Unser Leben früher war zurückgezogen, von Angst zerfressen und abgeschnitten von der Außenwelt."
Kreischende Fanscharen seien das eine Extrem gewesen, überbordende Kritik an der Band das andere, wie Bill in einer Folge der Netflix-Serie schildert: "In Deutschland war Tokio Hotel so polarisierend, dass es lange nicht ging." Speziell kurz vor ihrer Übersiedlung in die USA habe es schlimme Züge für die Magdeburger angenommen, berichtet Bill: "Kurz bevor wir nach Amerika gezogen sind, war es gar nicht gut." Es sei unter anderem bei ihnen zu Hause eingebrochen worden. Erst mit dem Umzug in die Staaten habe sich der Alltag der Kaulitz-Brüder zum Positiven gewendet. "L.A. und der Umzug nach Amerika hat uns gerettet", erinnert sich Bill zurück.
Das Original zu diesem Beitrag "Tom und Bill Kaulitz: "Umzug nach Amerika hat uns gerettet"" stammt von "Teleschau".