Er ist einer der größten Social-Media-Stars, die Deutschland hat: Bene Schulz ist Teil der "Elevator Boys" – einer Gruppe von Video-Produzenten, die international schon für Aufsehen gesorgt haben. Aktuell hat er 9,9 Millionen Follower bei TikTok und 681.000 Fans bei Instagram, aber das ist ihm offenbar nicht genug. Nach Fotos und Auftritten mit Brad Pitt und Heidi Klum will der gebürtige Frankfurter jetzt im linearen Fernsehen als Schauspieler Fuß fassen.
Erste Station: der Bremer "Tatort". Im Film "Donuts", der am 2. April um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist, hat er eine Gastrolle. Mit uns hat er darüber gesprochen, warum es ausgerechnet nach Bremen ging, was er sich noch als Projekt vorstellen könnte und was an seiner Figur Rufus eigentlich so lustig ist.
TVSpielfilm.de: Wie sind Sie eigentlich an die Rolle gekommen? Warum ausgerechnet Bremen?
Bene Schulz: Ich habe in einem Interview gesagt, dass mein größter Traum ist, Schauspieler zu werden und das haben die wohl gesehen und mir angeboten, mit einer kleinen Rolle reinzuschnuppern. Da war ich dann echt aufgeregt.
War es so wie Sie es sich vorgestellt haben?
Ne, gar nicht. Es war ein Nachtdreh und es war echt nur eine Szene, aber wir waren dort locker 17 Stunden am Set. Wir haben das aus jeder Perspektive, jeder Einstellung mitgenommen, damit es perfekt war. Es war echt richtig anstrengend und eine große Ehre.
Haben die anderen Schauspieler Sie gut mitgenommen?
Ja! Tatsächlich war meine Szene mit Adrian (But; Anm. d. Red.) und wir beide haben viel gequatscht zwischen den Szenen und er sprach viel darüber, wie er zum Schauspiel gekommen ist. Das ist aktuell auch eins meiner Ziele.
"Ich würde gern etwas seriöser wahrgenommen werden"
Wollten Sie vor Ihrer TikTok-Karriere schon Schauspieler werden?
Es war schon immer ein Traum von mir, aber seitdem wir Videoproduzenten sind umso mehr. Gerade in der Anfangszeit habe ich ziemlich viele Schauspiel-Clips gedreht und sofort gemerkt, dass mir das Spaß macht und es für meine Karriere wirklich Sinn ergibt. Ich will nicht nur auf TikTok reduziert werden.
TikTok und "Tatort" sind nicht die gleiche Zielgruppe ...
(lacht) Eher weniger. Ich würde gerne noch etwas seriöser wahrgenommen werden.
Sie haben mal erzählt, dass Sie selbst viel "Tatort" geguckt haben.
Ja, klar! Damals mit meinen Eltern auf der Couch war ich sehr oft dabei. Es hat eben echten Kultstatus.
Wer ist der Autotuner Rufus, den Sie im "Tatort" spielen?
Rufus ist auf jeden Fall ein cooler Autoschrauber mit einem harten Erscheinungsbild, aber das wird schön konterkariert von meinem Text "Dosenbier ist schlecht für die Umwelt". Der Satz zeigt ganz gut, dass hinter Rufus schon mehr steckt als nur ein Tuning-Fan und die Ironie mit dem doppelten Boden passt gut zu mir.
"'ZDF-Herzkino' und 'Rosamunde Pilcher' wäre auch lustig"
Im Film wirkt es so, als könnte Rufus selbst kriminell sein?
Es wird nicht gesagt, aber vielleicht wird das irgendwann nochmal aufgegriffen.
Was für Schauspiel-Projekte würden Sie noch machen wollen?
Ich würde zu keinem "Tatort" Nein sagen, erst recht nicht zu einer größeren Rolle, in Bremen war ich ja nur zu Gast. Mich so richtig in so eine Rolle reinzudenken, würde mir sehr Spaß machen. In Deutschland gibt es aber noch andere große Projekte, die ich früher geguckt habe: "ZDF-Herzkino", "Rosamunde Pilcher" wäre auch lustig – "Die Bergretter" zum Beispiel. Serien wie "Dark" wären aber auch ein totaler Traum von mir.
Vielen Dank für das Gespräch!
"Tatort: Donuts" läuft am 2. April um 20.15 Uhr im Ersten.