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"Dark Winds"

RTL+ schnappt sich gefeierte Krimiserie aus den USA

Ein waschechter Streaming-Geheimtipp ist nahezu unbemerkt bei RTL+ veröffentlicht worden: "Dark Winds". In den USA hat das Krimi-Format bereits die Welle gemacht.

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Manchmal dauert es selbst im Streamingzeitalter noch ein wenig, ehe es ausländische Serien bis nach Deutschland schaffen. Im Falle von "Dark Winds" ist es schon knapp 15 Monate her, dass die Serie unter viel Lob und Beifall von Kritikern in den USA startete. Mittlerweile gibt es den Mysterykrimi endlich auch hierzulande bei RTL+ zu sehen. Schon im Vorspann überrascht das Format mit zwei großen Namen: Als sogenannte Executive Producer werden sowohl "Game of Thrones"-Schöpfer George R. R. Martin als auch Schauspiellegende Robert Redford aufgeführt.

Redford sicherte sich schon vor vielen Jahren die Rechte an den Romanen von Tony Hillerman, auf mehreren dieser Bücher basiert "Dark Winds". Hillermans Krimireihe ist im nordamerikanischen Raum hoch angesehen: Im Fokus stehen Beamte einer Navajo-Polizeistation, erzählt wird also stets aus Sicht von Nachfahren alter indigener Stämme. Um deren Kultur auch in der Serie ansprechend darzustellen, hat man sich bei der Produktion im Vorfeld entschieden, ausschließlich indigene Drehbuchautorinnen und Autoren zu beschäftigen.

"Dark Winds" bei RTL+: Ein Einblick in die Welt der Navajo

Der Krimifall selbst beginnt spektakulär und wird zunehmend vertrackter: Mittels Hubschrauber überfallen maskierte Gangster einen Geldtransporter, zwei Wachmänner werden dabei ermordet. Die Spur führt in ein Navajo-Reservat, weshalb Lieutenant Joe Leaphorn (Zahn McClarnon) mit dem Fall in Berührung kommt. Für seine Ermittlungen bekommt er neuen Deputy an die Backe: Jim Chee (Kiowa Gordon), der nach seiner Studienzeit außerhalb wieder ins Stammesgebiet zurückkehrt. Doch schon bei Chee gibt es einen ersten "Plottwist": Der Ermittler ist in Wahrheit FBI-Agent und arbeitet undercover in der Navajo-Behörde, um die Buffalo Society aufzuspüren, eine Gruppe radikaler Navajo-Aktivisten.

Kompliziert ist der Kriminalfall in den sechs Folgen à 50 Minuten wohl ohne Frage, die Romane von Hillerman wurden oft für ihre komplexen und verschachtelten Geschichten gewürdigt. "Dark Winds" funktioniert aber zweierlei: Sowohl als Krimi als auch als Kulturstudie. In langen und aufwendigen Szenen wird das Alltagsleben im Reservat gezeigt, es werden traditionelle Riten gezeigt und sogar im Zuge der Ermittlungen wird Joe Leaphorn mit okkulten Glaubensweisen seines Volkes konzentriert. Der Krimi als Einblick in eine uns fremde Subkultur: "Dark Winds" hat das so gut gemacht, dass in den USA schon Staffel zwei erschienen ist. Diese dürfte dann auch bei RTL+ folgen. Vielleicht dauert es dieses Mal auch keine 15 Monate.