Was die meisten Fans an "Karate Kid" so schätzen, ist die Story des Underdogs, der durch hartes Training und einen guten Meister schlussendlich seinen Rivalen schlagen kann, obwohl ihm das zuvor niemand zugetraut hätte. Jeder fiebert mit dem jungen Daniel LaRusso (Ralph Macchio) mit, wenn Mr. Miyagi (Pat Morita) ihn in die hohe Kampfkunst des Karate einführt und er schlussendlich gegen Johnny Lawrence (William Zabka) im Kampf gewinnt.

Ganz ähnlich, aber doch auch völlig anders gestaltet sich die Geschichte im Film "The Art of Self-Defense", der jetzt bei Amazon Prime Video verfügbar ist. Auch hier gibt es einen Underdog, allerdings ist das noch untertrieben, denn Casey Davies (Jesse Eisenberg) ist noch viel weniger als das. Ein unscheinbarer Buchhalter, der vor allem und jedem Angst hat und nicht weiß, wie er sich gegen die Welt da draußen durchsetzen soll. Als er auch noch nachts überfallen wird, scheint sein Selbstbewusstsein endgültig erloschen zu sein und seine letzte Rettung wird das Dojo des eigenwilligen Sensei (Alessandro Nivola).

The Art of Self-Defense: Die brutale und bitterböse Version von "Karate Kid"

Nachdem Casey neues Selbstbewusstsein durch sein Karatetraining erhält, lässt er sich nicht mehr so einfach unterkriegen und geigt auch seinem Chef erst einmal ordentlich die Meinung. Der zeigt sich jedoch wenig beeindruckt und schmeißt den Buchhalter kurzerhand raus. Im Anschluss fängt Casey im Dojo an zu arbeiten und kommt dort schnell einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur.

Der Sensei gibt sich zwar als gütiger Lehrmeister, doch nachts hält er brutale Karatekurse ab und geht mit einer Gang auf Schlägertour. Casey merkt schnell, dass er selbst Ziel der Gruppe war und es beginnt ein Rachefeldzug, der tödliche Züge annimmt. Der kleine Buchhalter lässt sich nicht länger aufhalten und kämpft für seine Vergeltung und die Aufklärung verübter Verbrechen.

Gute Kritiken für "The Art of Self-Defense":

Während der Film bei IMDB auf ein solides Rating von 6,6 kommt. Ist das Branchenblatt Variety Feuer und Flamme für den Film: "Diese einzigartige schwarze Komödie balanciert unkonventionellen Humor mit einer unerwartet thrillerartigen Unterströmung, sodass es dem Publikum schwerfällt, entweder die Witze oder die dunklen, "Fight Club" -ähnlichen Wendungen zu antizipieren, die letztendlich auffallend originell wird." The Hollywood Reporter schreibt: "Während die Beats seiner Handlung nichts sehr Neues sein mögen, machen der Ton, die Sprache und die Darbietungen hier die Selbstverteidigung zu ihrem eigenen Biest."

Bei Rotten Tomatoes kommt "The Art of Self-Defense" auf einen Wert von guten 84% und einen Metascore von 65. Ein Film, der sich mit der Männlichkeit im 21. Jahrhundert auseinandersetzt und dabei bitterböse und auch sehr lustig sein kann. Wer mit "Karate Kid" erwachsen geworden ist, kann sich hier sicherlich wiederfinden.