Bluetooth-Kopfhörer mit ANC sind die idealen Begleiter fürs Smartphone, denn nicht nur fällt das Kabel weg, auch Umgebungsgeräusche werden zuverlässig ausgeblendet - zumindest wenn die ANC-Funktion gut ist. ANC steht für "Active Noise Cancellation", also für eine aktive Geräuschunterdrückung. Dabei kommen Mikrofone und Lautsprecher im Kopfhörer zum Einsatz, damit dieser bestimmte Geräusche erkennen und löschen kann, indem ein gegenpoliges Signal erzeugt wird. Im Idealfall werden so beispielsweise das Rattern der Bahn, Motorenlärm und Lüftergeräusche des Notebooks herausgefiltert.
In diesem Beitrag erfährst du: Wir nennen dir die Top-Empfehlungen für ANC-Kopfhörer aus unterschiedlichen Preiskategorien, die die Kollegen von CHIP im Test ermittelt haben. Danach erklären wir ausführlich, worauf es bei ANC-Kopfhörern ankommt.
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Immer dann, wenn du in lauter Umgebung Musik mit einem niedrigen Lautstärkepegel genießen möchtest, ist eine aktive Geräuschunterdrückung sinnvoll. Alle hier empfohlenen Modelle besitzen eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC), die von den CHIP-Testern mindestens gut bewertet wurde. Zu diesem Zweck verfügen die Kopfhörer über Mikrofone, die den Umgebungslärm empfangen und aufnehmen können und dazu passende gegenphasige Schallwellen produzieren, die die Geräusche reduzieren oder gar gänzlich beseitigen. Die Funktionalität bewirkt beim Musikhören jedoch oftmals eine Klangveränderung. Und: Wunder sind zwar nicht zu erwarten, doch im Alltag in Bus, Bahn und Büro funktioniert ANC ziemlich gut.
Selbst die Spitzenmodelle können die Umgebungsgeräusche klanglich aber nicht vollständig ausblenden. Zwar werden gleichmäßige Brummgeräusche im niederfrequenten Bereich nahezu vollständig herausgefiltert, doch mittlere und höhere Frequenzbereiche, die man als weniger störend empfindet, sind immer noch sehr leise zu hören. Hinsichtlich der Effizienz des ANC gibt es klare Unterschiede zwischen den Modellen. Aber auch im mittleren Preissektor, bei rund 150 Euro, sind bereits gute Noise-Cancelling-Kopfhörer erhältlich.
Allgemein spielt die Bauweise mit Hinblick auf die Geräuschunterdrückung eher eine untergeordnete Rolle. So liefern sowohl die Over-Ear-Spitzenmodelle als auch die besten True-Wireless-In-Ear-Kopfhörer exzellente Ergebnisse bei der Geräuschunterdrückung.
Möchtest du trotz aufgesetzter Kopfhörer eine Unterhaltung führen oder während einer Flug- oder Bahnreise die Ansagen verstehen, solltest beim Kauf darauf achten, dass das Modell über einen Umgebungsgeräusche-Modus verfügt. Mit dieser Funktion wird das Mikrofon aktiviert, um Stimmen verständlich durchzuleiten. Beim einigen Sony-Kopfhörern muss hierfür lediglich die Hand an die Ohrmuschel gelegt werden. Manche Hersteller bieten zudem die Möglichkeit, das ANC individuell einzustellen oder zumindest unterschiedliche Stärken auszuwählen: So wird es zwar merklich ruhiger um dich herum, aber die Außenwelt ist immer noch akustisch wahrnehmbar.
Für manche Personen ist die unerwartete Stille unangenehm und wird wie ein Druck auf den Ohren empfunden. Durch den Verschluss des Ohres findet automatisch ein geringerer Druckausgleich statt. Zudem ist bei vielen ANC-Modellen ein Grundrauschen zu hören, das besonders bei leiseren Musikpassagen oder -stücken auffallen kann. Auch Wind erzeugt oftmals ein lautes Rauschen oder Kratzen, wenn er über die Mikrofone weht.
Bei fast allen Modellen reduziert das Noise Cancelling die maximale Akkulaufzeit – manchmal sogar deutlich. Leider sind die Akkus grundsätzlich fest verbaute Bestandteile der Geräte und nicht austauschbar. Ein defekter Akku nach Ablauf der Garantie kann demnach schon den Totalschaden bedeuten. Daher ist eine gute Akkulaufzeit von großer Wichtigkeit, damit auch nach einer jahrelangen Nutzung und bei nachlassender Akkukapazität die Freude an den Kopfhörern nicht getrübt wird.
Wenigstens spielen Bügelkopfhörer auch per Klinkenkabel weiterhin Musik ab, manche Modelle auch dann noch, wenn der Akku leer ist.
Für rund 150 Euro erhältst du bereits einen guten Sound. Um nur ab und zu Musik zu hören, musst du daher keine 300 Euro und mehr ausgeben. Gelegentlich wirkt der Sound bei den günstigeren Modellen weniger natürlich und ausgewogen, was aber, je nach Modell und Preis, in Ordnung ist. Legst du Wert auf ein tolles Sounderlebnis, dann musst du bereit sein, mehr auszugeben und möglicherweise auch per Equalizer nachzujustieren.
Nach Ansicht der CHIP-Tester ist es bei geschlossenen ANC-Kopfhörern dieser Preisklasse aber irrelevant, ob für eine höhere Bluetooth-Bitrate die Codecs AptX (HD) beziehungsweise LDAC verwendet werden oder nur der Standard-Codec SBC, der Bitraten bis 345 Kilobit pro Sekunde unterstützt. Selbst dieser ist für das Streamen von Musik oder Podcasts über diverse Anbieter wie Spotify und Co. ausreichend.
Ob In-Ear oder Over-Ear hängt von den eigenen Vorlieben und dem Verwendungszweck ab. In-Ear-Modelle stecken direkt im Gehörgang und sind besonders für den Sport bestens geeignet, vor allem die komplett kabellosen True-Wireless-Modelle.
Verpackt sind In-Ear-Modelle handlich und eignen sich durchaus auch für Reisen. Und Brillenträger profitieren zudem von einer besseren Soundqualität und höheren ANC-Effektivität, da diese nicht durch die Brillenbügel beeinflusst werden. Jedoch wird von manchen Leuten der Druck im Ohr durch die Schaumstoff-Polster nach gewisser Zeit als unangenehm empfunden. Zudem verschmutzen In-Ear-Modelle leichter.
Modelle, die die Ohren umschließen oder direkt darauf aufliegen, heißen Over-Ear- und On-Ear. Im Test fallen sie mit einer höheren Akkulaufzeit auf. 25 Stunden im Dauerbetrieb sind nicht unüblich. Manche Modelle schaffen auch mehr. Bei einem täglichen Einsatz von drei Stunden müssen diese Geräte nur einmal die Woche geladen werden. Auch besitzen Over-Ear-Kopfhörer verglichen mit In-Ear-Varianten der gleichen Preiskategorie oft einen volleren und räumlich tieferen Sound.
Sitzen die Over-Ears gut, können sie stundenlang getragen werden. Modelle mit einem geringeren Tragekomfort können aber auch schon mal auf Ohren, Kiefer und Kopf drücken. Dabei ist dieses Empfinden von Mensch zu Mensch verschieden und kann daher nicht verallgemeinert werden. Aus diesem Grund solltest du neue Kopfhörer nicht nur probehören, sondern auch probetragen und auf unangenehmes Drücken oder Druckstellen am Kiefer oder Kopf achten, was sich erst nach einiger Zeit einstellen kann.
Im Winter haben Over-Ears den Vorteil, dass die Ohren warm bleiben. Im Sommer fängt man darunter aber rasch zu schwitzen an. Wegen ihrer Größe sind sie schlechter zu verstauen und damit auch weniger transportabel. Viele Hersteller bieten aber mittlerweile einklappbare Modelle mit einem passenden Etui an. On-Ear-Kopfhörer sind kompakter als Over-Ears und sind gut fürs Pendeln und kurze Tragemomente. Bei einer längeren Nutzungsdauer kann der ständige Druck am Ohr stören.
Zum Tragekomfort kommen noch weitere wesentliche Unterschiede hinzu. Einige der getesteten Over-Ear-Modelle besitzen noch echte Funktionstasten an den Ohrmuscheln, beispielsweise zum Wechseln der Tracks oder zur Lautstärkeregelung. Bei anderen setzen die Hersteller auf berührungssensitive Flächen, die mit einem sanften Antippen oder Streichen aktiviert werden. Bei beiden Varianten gibt es Vor- und Nachteile: Die Tastenbedienung verhindert ungewollte Eingaben. Allerdings ist die Handhabung gelegentlich doch gewöhnungsbedürftig und wirkt etwas primitiv, wenn für den Wechsel zwischen zwei Songs eine Taste zweimal oder zum Zurückspringen dreimal gedrückt werden muss.
Touchbedienung, bei der mit einem sanften Strich nach oben die Lautstärke erhöht, mit einem Strich nach unten verringert wird, kann eleganter sein. Zum Vor- oder Zurückspulen wischt man teils einfach vor und zurück. Trotz der einfachen Bedienweise kann es aber passieren, dass statt einer Veränderung der Lautstärke plötzlich ein anderer Track ertönt. Daher ist bei Touch-Kopfhörern teils Fingerspitzengefühl notwendig.
Die Gesamtwertung der Kopfhörer setzt sich aus folgenden Teilkategorien zusammen:
Soundqualität (30 Prozent)
Noise Cancelling (30 Prozent)
Tragekomfort & Ausstattung (20 Prozent)
Mobilität (15 Prozent)
Telefonie (5 Prozent)